Löw schwärmt: "In allen Belangen überragend"

Von Jochen Tittmar
Borussia Dortmund startete mit einem souveränen 3:1 gegen den HSV in die Saison
© Getty

Trotz personeller Probleme startete Borussia Dortmund bravourös in die neue Saison und ließ erkennen, dass der Spielstil des BVB auch in der neuen Saison maßgebend für die Konkurrenz sein wird. Der HSV verlor zwar klar, dennoch gibt es positive Ansätze.

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Reaktionen:

Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund): "Wir haben 70 Minuten ein klasse Fußballspiel gemacht. Es hat lange richtig gut ausgesehen, wie wir den Gegner bearbeitet haben. Bei gegnerischen Ballbesitz hat das gut ausgesehen und bei eigenem Ballbesitz hatten wir richtig gute Passagen dabei. Dann hatten wir nicht mehr die Klarheit im Spiel nach vorne. Das war nicht fehlende Kraft, sondern fehlende Konzentration. Aber das ist menschlich, und wir wollen nicht übertreiben, so wild war es auch nicht."

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Kevin Großkreutz (Borussia Dortmund): "Wir ziehen einfach unser Ding durch: Wir stehen kompakt, spielen überragend nach vorne und dann machen wir die Chancen rein. Wir sind alle junge Spieler und können uns weiterentwickeln. Wir haben noch Luft."

Michael Oenning (Trainer Hamburger SV): "Dortmund hat heute dort weitergemacht, wo sie letzte Saison aufgehört haben. Nach dem ersten Tor haben sie eine unglaubliche Spielfreude an den Tag gelegt. Damit hatten wir Probleme. Wir haben aber über 90 Minuten das gezeigt, was von uns erwartet wird und was wir können. Wir sind nicht untergegangen."

Marcell Jansen (Hamburger SV): "Dortmund macht das Weltklasse: Sie gehen mit den Außenspielern nach innen und schaffen immer Überzahl. Wir können aus dem Spiel viel lernen. Die letzte halbe Stunde haben wir gefightet. Das war ein Zeichen, dass wir nicht sang- und klanglos untergehen."

Joachim Löw (Bundestrainer) bei "Sky": "Ich habe selten bei einem Auftaktspiel eine so harmonische und eingespielte Mannschaft gesehen. Dortmund war in allen Belangen überragend. Im Spiel nach vorne gut, im Spiel ohne Ball gut, in der Balleroberung gut. Mir scheint, dass Borussia Dortmund in diesem Jahr genauso stark, wenn nicht gar stärker sein kann als im letzten Jahr."

Nachbetrachtung:

Jürgen Klopp sagte vor dem Bundesligaauftakt gegen den Hamburger SV, dass er mit der Saisonvorbereitung seines Teams zufrieden war - die mittlerweile doch recht üppige Verletztenliste klammerte er allerdings aus.

Im Vergleich zur Stammelf der Meistersaison musste der BVB-Coach gegen die Norddeutschen vier Mann (Barrios, Schmelzer, Subotic, Sahin) ersetzen, bis auf die Torhüterposition in jedem Mannschaftsteil einen.

Doch egal, ob man den bislang nur regionalligaerprobten Chris Löwe (für Marcel Schmelzer), Barrios-Ersatz Robert Lewandowski oder Sahin-Nachfolger Ilkay Gündogan hernimmt: Der Kader des BVB scheint qualitativ tief genug besetzt zu sein, um Ausfälle vollkommen adäquat zu kompensieren.

Mit ein wenig "Einarbeitungszeit" in die Kloppsche Fußballphilosophie, die die Akteure vor allem in defensivtaktischer Hinsicht zu Beginn zu erheblichen Umgewöhnungen zwingt, scheint jeder Akteur ohne größeren Leistungsabfall innerhalb des Teams in der Lage zu sein, den Anforderungen gerecht zu werden.

Götze überragend

Das ist die erste positive Erkenntnis beim Meister. Hinzu kommt die erstaunlich starke (Früh-)Form, die die Borussia offenbar problemlos in die neue Spielzeit transportieren konnte.

Was die Dortmunder auf den Platz zaubern, wird auch in der 49. Bundesligaspielzeit der Maßstab für die Konkurrenten sein. Die nie abebbende Lauf- und Hilfsbereitschaft, das konsequente Herstellen von Überzahlsituationen beim Spiel gegen den Ball oder die technische Raffinesse und Leichtigkeit der Angriffsbemühungen sind beispiellos in der Liga.

All dies verkörpert natürlich auch Mario Götze. Allerdings ist der 19-Jährige im Vergleich zum Großteil seiner Mitspieler vom lieben Gott mit einer ungeheuren Spielintelligenz ausgestattet. Gepaart mit einer überragenden Technik und Ballbehandlung gelingt es ihm auch auf engsten Räumen, eine erfolgversprechende Lösung parat zu haben - auch zum Wohle seiner Mitspieler.

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Töre mit guten Ansätzen

So kam gegen einen vollkommen umgekrempelten HSV ein niemals gefährdeter Erfolg heraus. Dafür müssen sich die Hamburger allerdings keinesfalls schämen.

Die Mischung beim neuen HSV stimmt, Neuzugang Gökhan Töre zeigte beispielsweise bereits erste gute Ansätze. Positiv auch, dass sich der HSV nie hängen ließ, in der letzten halben Stunde kämpferisch ebenbürtig war und immerhin noch zum Ehrentreffer kam.

Mit Hertha BSC kommt in der kommenden Woche nun ein Gegner an die Elbe, gegen den die Hamburger beweisen müssen, dass die Neuausrichtung der Mannschaft auf Dauer fruchten wird. Der BVB ist in dieser Saison für den HSV nicht der Maßstab.

Dortmund - Hamburg: Daten zum Spiel