In einem Doppel-Interview mit Keeper-Legende Sepp Maier, der während seiner aktiven Profilaufbahn häufiger mit Kapselbeschwerden zu tun hatte und seine Finger teilweise laut knacken ließ, verriet Neuer gegenüber dem Vereinsmagazin 51: "Klar! Wir haben zwar mehr Physiotherapeuten als noch zu deiner Zeit - aber das Problem mit den Kapseln kenne ich und renke mir die Finger während des Spiels auch mal selbst ein. Es muss ja schnell gehen."
Außerdem verteile Neuer bei Regen "noch ein bisschen Vaseline auf den Handschuhen", um für "Extra-Grip" zu sorgen.
Bei eigenen Fehler setzt Neuer auf Verdrängung. "Es ist menschlich, dass man sich da einen Schutz aufbaut, das geht mir selbst auch manchmal so. Aber ich habe für mich gelernt, dass ich den Kopf schneller frei bekomme, wenn ich offen darüber spreche, mir auch mal selbst einen Fehler eingestehe. Dann geht es weiter“, sagte er und betonte: "Während eines Spiels habe ich mir allerdings angewöhnt, dass ich einen Fehler, der zu einem Gegentor geführt hat, zunächst komplett ausblende und mir einrede, dass es immer noch 0:0 steht. Ich verdränge das bis zum Abpfiff und lasse so keine Selbstzweifel aufkommen.“
Neuer: Maier "würde auch ideal in die heutige Zeit passen"
Neuer ist derweil der Meinung, dass der bereits 80-Jährige Maier auch noch heute zu den besten seines Fachs gehören würde. "Sepp würde auch ideal in die heutige Zeit passen und wäre ein Weltklasse-Torwart, weil er immer an Fortschritt gedacht hat, ans Mitspielen und Rauslaufen", sagte der Bayern-Kapitän.
Neuer kassierte in der laufenden Saison in wettbewerbsübergreifend 20 Partien 23 Gegentore, nachdem er zunächst noch wegen seines Unterschenkelbruchs pausieren musste.
In der Bundesliga wartet am Freitag der SC Freiburg auf den FC Bayern München. Mit einem Sieg kann der Rückstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen vorerst auf fünf Punkte verringert werden. Die Werkself gastiert am Sonntag beim 1. FC Köln.