"Einfach nur traurig und enttäuschend": Makkabi-Präsident Alon Meyer kritisiert den FC Bayern München scharf

Von Tim Ursinus
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© getty

Alon Meyer, Präsident des jüdischen Vereins Makkabi Frankfurt, ist enttäuscht vom FC Bayern München. Seitdem er den deutschen Rekordmeister wegen des Umgangs mit Noussair Mazraoui kritisiert hatte, habe sich nichts getan.

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"Der FC Bayern München hat sich seitdem weder bei mir noch beim Zentralrat der Juden oder bei Makkabi München gemeldet und sitzt die Sache aus. Das ist einfach nur traurig und enttäuschend", sagte Meyer im Sport1-Leadertalk.

Meyer ergänzte: "Wollen wir hoffen, dass der Verein daraus gelernt hat, auch ohne mit uns zu kommunizieren und dass er in Zukunft zeigt, dass es besser wird und es besser gemacht werden kann. Aber diese Aktion war wirklich ganz, ganz schwach für einen Top-Verein weltweit."

Seiner Meinung nach sollten Bundesligisten ihre Spieler besser auf gewisse Themen vorbereiten. Die Profis hätten einen "gesellschaftlichen Auftrag und müssen den wahrnehmen. Sie müssen sensibilisiert werden für unsere Regeln, für das, was uns stark macht hier in Deutschland. Für die Form, wie wir miteinander umgehen wollen", sagte Meyer.

Ende Oktober hatte Meyer im Aktuellen Sportstudio des ZDF die Reaktion des FC Bayern auf den umstrittenen Post von Mazraoui rund um den Konflikt in Israel unter anderem als "indiskutabel und inakzeptabel" bezeichnet.

Damals hatten sich die Münchner nach einem "ausführlichen und klärenden Gespräch" gegen Konsequenzen für den Rechtsverteidiger entschieden.

"In keinem Wort ist das Massaker erwähnt oder Beileid bekundet worden. In keinem Wort wird der Staat Israel erwähnt. Klar, weil man diesen vielleicht - anscheinend - gar nicht anerkennt. In keinem Wort ist dort, und das ist das Entscheidende, von Entschuldigung die Rede. Und als Viertes wird die Hamas nicht verurteilt", sagte Meyer damals: "Wer ist schließlich nicht gegen Terrorismus und Terrororganisationen? Das sind 100 Prozent der Menschen."