Joshua Kimmich über Nagelsmann-Aus beim FC Bayern: "Wenig Liebe, wenig Herz"

Von Christian Guinin
Joshua Kimmich, Julian Nagelsmann
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Am Rande des Freundschaftsspiel der DFB-Elf gegen Peru haben sich Joshua Kimmich und Leon Goretzka zur Entlassung von Bayern-Trainer Julian Nagelsmann geäußert.

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"Klar ist es kurios. Am Ende des Tages ist so das Geschäft. Wenig Liebe, wenig Herz", sagte Kimmich nach dem 2:0-Sieg Deutschlands, angesprochen auf den Trainerwechsel beim FC Bayern. "Wir müssen lernen, damit umzugehen und auch mit der Entscheidung leben."

Dabei ging Kimmich auch mit der Mannschaft ins Gericht. "Am Ende des Tages ist es natürlich, wenn es zu einem Trainerwechsel kommt, immer enttäuschend, weil das bedeutet, dass wir Spieler versagt haben, weil wir Spieler nicht kontinuierlich die Leistung auf den Platz bekommen haben. Wir haben es nicht geschafft, gute Ergebnisse zu erzielen. Anders kommt so ein Trainerwechsel nicht zustande", so Kimmich.

Vom neuen Trainer Thomas Tuchel habe der 28-Jährige noch keine Vorstellungen. "Ich kenne ihn so noch nicht."

Ähnlich äußerte sich auch Teamkollege Goretzka. "Ich würde lügen, wenn die letzten Tage uns nicht auch betroffen gemacht haben. Das ist immer extrem in diesem Geschäft, wie schnell so etwas gehen kann. Deswegen, klar, die letzten Tage sind jetzt auch nicht spurlos an uns vorbeigegangen, glaube ich", meinte der Bayern-Mittelfeldspieler nach dem Abpfiff.

Joshua Kimmich, Julian Nagelsmann
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FC Bayern: Goretzka von Nagelsmann-Aus persönlich getroffen

Auch ihm gehe die Entlassung Nagelsmanns persönlich nahe: "Wir haben eine sehr enge Beziehung auch zu Julian gepflegt und wir haben jetzt auch die letzten Jahre mit ihm verbracht, eindreiviertel Jahre. Wahrscheinlich habe ich ihn häufiger gesehen als meine Familie. Und wenn dann so jemand plötzlich nicht mehr da ist, aus dem Nichts mehr oder weniger, dann ist es natürlich erstmal ein Schock für alle."

Die Andeutungen von Hasan Salihamidzic, dass Nagelsmann die Kabine nicht mehr im Griff gehabt hätte, wollte Goretzka nicht bestätigen. "Ich wäre ja doof, wenn ich jetzt meinem Chef widersprechen würde. Also von daher, ich persönlich hatte sicherlich keine Risse zu Julian, aber ich weiß nicht, wie das bei anderen Spielern war."

Dennoch müsse man beim deutschen Rekordmeister den Blick nun nach vorne richten: "Wir müssen da auf unsere Klubverantwortlichen vertrauen, dass sie das Beste für unseren Verein tun. Deswegen ist das so im Fußball. Damit müssen wir professionell umgehen", so Goretzka.

Ähnlich äußerte sich Kimmich dann gegenüber Reportern in der Mixed Zone: "Der Trainer hat nicht die Kabine verloren! Ich habe schon ein paar Trainerwechsel mitgemacht und es war nicht so, dass sich das intern angedeutet hat oder Spieler unzufrieden waren", sagte Kimmich und ergänzte: "Wir waren überrascht."

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