FC Bayern München - Kommentar zur Transferpolitik des FCB: Die Bayern sollten kreativer werden

Von Sebastian Mittag
Peter Neururer kritisiert die Ibiza-Reise des FC Bayern.
© getty

Auf der Suche nach neuen Spielern scheint sich der FC Bayern aktuell vor allem auf zwei Vereine zu konzentrieren. Es könnte gut tun, den Blick zu weiten.

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Vergangene Woche brachte der FC Bayern die nächste Vertragsverlängerung unter Dach und Fach: Ersatzkeeper Sven Ulreich bleibt für ein weiteres Jahr beim Rekordmeister. "Sven hat ein ausgezeichnetes Verständnis für seine Rolle", ließ Sportvorstand Hasan Salihamidzic verlautbaren.

Bedeutet vor allem: Ulreich stellt keine Ansprüche und macht Manuel Neuer keinen Stress. Der Deal mit Ulreich deutet also auch auf eine baldige Bekanntmachung einer Verlängerung mit Nummer 1 Neuer hin. Hier ist Salihamidzic also soweit im Plan.

Nur: Die Vertragsverlängerungen mit dem bestehenden Personal festigen maximal den Status Quo. Die Bayern müssen auf dem Transfermarkt mehr wollen.

Der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn machte vor dem Spiel gegen Stuttgart am Sonntag klar, es sei "weiter unser Ziel, dass wir die Champions League auch in den nächsten Jahren gewinnen können." Die spektakulären Halbfinalspiele in der Champions League ohne bayerische Beteiligung haben gezeigt, dass der FC Bayern spielerisch lange nicht so weit vom Niveau der besten vier Mannschaften in Europa entfernt war.

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FC Bayern: Ajax-Fan in der Scoutingabteilung?

Nur mit Vertragsverlängerungen kommt man da nicht wieder ran. Neue Leute müssen her. Und dabei sollten die Bayern kreativer werden. Die Verpflichtung von Noussair Mazraoui ist wohl schon so gut wie fix. Er spielt aktuell ebenso bei Ajax Amsterdam wie Ryan Gravenberch.

Die Verhandlungen um den Mittelfeldspieler scheinen zu stocken, es geht um die Ablöse. Nun sollen die Bayern sogar noch an einem dritten Spieler aus Amsterdam interessiert sein: Innenverteidiger Jurrien Timber. Man fragt sich langsam: Gibt es in der Scoutingabteilung der Münchner einen ausgemachten Ajax-Fan? Schaut man sich auf der Suche nach möglichen Neuverpflichtungen auch noch woanders um?

Ganz so einseitig ist die Spielersuche dann aber doch nicht. Nach Leipzig blicken die Bayern-Bosse auch immer wieder. Letztes Jahr schnappte man sich dort Trainer Julian Nagelsmann und kurz danach Kapitän Marcel Sabitzer. Für den Fall, dass Serge Gnabry abwandert, ist Christopher Nkunku im Gespräch. Jetzt ist wohl auch Mittelfeldmann Konrad Laimer ein heißer Kandidat in München.

Sadio Mane könnte die Bayern wirklich nach vorne bringen

Bei ausgesuchten Vereinen zu wildern, hat bei Bayern Tradition. Mal kaufte man verstärkt in Bremen ein, in Leverkusen oder Dortmund. Der große Unterschied zu heute: Damals schwächte man mit den Transfers auch immer einen Konkurrenten. Das ist bei Leipzig aber nicht wirklich der Fall.

Aktuell haben die Münchener 19 Punkte Vorsprung auf RB. Auch Ajax Amsterdam wird nicht der Hauptkonkurrent auf den Titel in der Champions League sein. Vielleicht ist die verstärkte Konzentration auf Amsterdam und Leipzig auch nur eine Momentaufnahme. Zeit für Transfers ist ja noch lange. Bei der Spielersuche kann es aber keinesfalls schaden, den Blick noch etwas zu weiten.

Am Montag meldete Sky, Salihamidzic habe sich bei seinem Mallorca-Trip mit Berater Björn Bezemer nicht nur über dessen Klienten Laimer unterhalten, sondern auch über Liverpool-Star Sadio Mane. Nach Informationen von SPOX und GOAL ist an diesem Gerücht allerdings nichts dran, Mane ist bei den Gesprächen kein Thema gewesen.

"Schade", möchte man fast sagen. Denn ein Spieler vom Kaliber Manes könnte die Bayern wirklich nach vorne bringen. Aber nochmal: Zeit für Transfers ist ja noch lange. Und damit auch Zeit für Bayern, kreativ zu werden.