FC Bayern - Julian Nagelsmann über die Zukunft des Fußballs: "Gibt noch Entwicklungspotenzial“

Von Christian Guinin
Julian Nagelsmann
© getty

Julian Nagelsmann hat im Interview mit der tz über seine Vision im Fußball gesprochen. Der Bayern-Trainer wünscht sich unter anderem variablere Spieler und neue Spezialisten im Team.

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"Ich glaube, dass es im kognitiven Bereich noch Entwicklungspotenzial gibt", erzählte Nagelsmann von seinen künftigen Vorstellungen von Fußball. "In der Wahrnehmung von Passräumen, in der Vororientierung von Spielsituationen, in der Erkennung von Räumen, grundsätzlich beim Thema Handlungsschnelligkeit. Daran kann man noch arbeiten."

Besonders wichtig würde dabei auch die Variabilität von Mannschaften werden. Spieler und Trainer müssten sich schnellstmöglich auf verschiedene Spielsituationen einstellen und diese umsetzen. "Also, dass Mannschaften nicht in einer Grundordnung anfangen und in dieser auch bleiben, sondern dass häufigere Anpassungen auch während des Spiels vorgenommen werden", so Nagelsmann. "Diese Variabilität setzt eine hohe Handlungsschnelligkeit voraus."

Dafür müssten dementsprechend auch neue Spieletypen entstehen. "Je variabler ein Trainer spielen möchte, desto polyvalenter müssen die Spieler sein. Je klarer ein Trainer an seiner Formation festhält, desto spezialisierter können die Spieler sein", meint Nagelsmann.

Er selbst sei "ein großer Freund davon, möglichst variable Spieler zu haben, die aber trotzdem eine absolute Stärke haben. Am liebsten sollen sie herausragend auf einer Position sein, aber auch in der Lage sein, andere Positionen oder taktische Vorgaben gut umzusetzen."

Nagelsmann zu Schiris im Training: "Geniale Idee"

Um dies zu gewährleisten, würden auch immer mehr Vereine spezielle Coaches in ihren Staff integrieren. Nagelsmann begrüßt diese Entwicklung. "Das individuelle Training ist gerade in Phasen von sehr vielen Spielen wichtig, wo du keine ganz hohe Belastung fährst, aber viel individuell arbeiten kannst und möchtest." Dort könne man "unheimlich viel Zeit investieren, auf und neben dem Platz, auch für die vorbereitende Videoanalyse, deshalb braucht man da Man-Power."

So befürwortet der Bayern-Trainer auch den Vorschlag von Ralf Rangnick, Referees zusammen mit den Profis trainieren zu lassen. "Das ist eine geniale Idee, die ich total begrüße. Die würde ich gerne auch hier bei uns sehen."

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