FC Bayern - Julian Nagelsmann spricht über hohe Belastung: "Mein Burnout-Risiko liegt bei null Prozent"

Von Stefan Petri
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Julian Nagelsmann hat sich in einem Interview zur hohen Belastung als Trainer des FC Bayern München und einem möglichen Burnout-Risiko geäußert. Außerdem sprach er über seinen verstorbenen Vater.

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"Das habe ich so bislang noch nicht gehabt", erklärte der 34-Jährige im Interview mit Amazon Prime, angesprochen auf eine mögliche Überlastung. Er versuche seine Freizeit sinnvoll zu gestalten und "den freien Tag dann auch wirklich mal frei zu nutzen". Schließlich habe auch er den Drang, "die ganze Zeit das Handy in der Hand zu haben, dich mit Transfers zu beschäftigen."

In der jüngeren Vergangenheit hatte es im deutschen Fußball mehrere prominente Burnout-Fälle gegeben, darunter Ralf Rangnick und zuletzt den langjährigen Gladbach-Manager Max Eberl. "Ich habe da auch mal mit Ralf drüber gesprochen", verriet Nagelsmann. "Man muss halt dann versuchen, außen rum die Dinge so zu steuern, um das Risiko, das dann irgendwann kommt oder ausbricht, möglichst gering zu halten."

Er selbst habe sich einmal auf sein persönliches Burnout-Risiko testen lassen: "Und dann gibt's so Test-Protokolle, die dir dann eine prozentuale Wahrscheinlichkeit rausspucken, dass du irgendwann ein Burnout kriegst oder nicht. Ich bin da bei null Prozent. Es gibt wirklich wenige Menschen, die bei null Prozent sind."

Sein Fazit: "Ich hoffe, die Maschine behält recht. Aber für alle, die es haben: Ich glaube, das ist ein furchtbares Gefühl."

Nagelsmann über verstorbenen Vater: "Schon ein trauriger Moment"

2016 trat Nagelsmann seinen ersten Job als Bundesliga-Trainer in Hoffenheim an. Sein Vater erlebte das nicht mehr mit: Er starb, als Nagelsmann 20 Jahre alt war. "Was mich tatsächlich am meisten beschäftigt ist, dass mein Papa nie mitbekommen hat, wie ich Trainer geworden bin", erklärte er. "Dass er das jetzt nicht mitbekommt, dass ich Trainer geworden bin oder jetzt bei Bayern München bin - das sind schon so Momente."

Sein Vater habe ihm damals von einem Sportstudium und einer Karriere im Trainerbereich abgeraten. "Klar, Champions-League-Halbfinale mit Leipzig. Da gehst du ins Stadion und da würdest du dir schon wünschen, dass dein Papa da oben sitzt und sich freut und stolz ist", sagte Nagelsmann. "Das ist dann schon ein trauriger Moment natürlich."

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