Süle-Nachfolge: Darum will Bayern Andreas Christensen vom FC Chelsea

Von Johannes Ohr, Nizaar Kinsella
Bei Bayern weit oben auf der Liste: Andreas Christensen.
© imago images

Nachdem der ablösefreie Wechsel von Niklas Süle zum BVB perfekt ist, braucht der FC Bayern zur neuen Saison einen hochkarätigen Ersatz. Dabei gibt es einen klaren Favoriten: Andreas Christensen. Dessen Ex-Coach schwärmt von ihm. SPOX und GOAL erklären den Stand der Dinge.

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Lange Zeit galt Antonio Rüdiger als Wunschkandidat, da dessen Vertrag bei Chelsea im Sommer ausläuft. Doch der Nationalspieler, der aktuell mit den Blues um einen deutlich besser dotierten neuen Kontrakt feilscht, ist laut Bild-Informationen in München kein Thema mehr.

Dagegen weit oben auf der Liste: Rüdigers Teamkollege Andreas Christensen.

FC Bayern und Andreas Christensen: Gespräche laufen

Nach Informationen von SPOX und GOAL gab es zwischen Christensen und Bayern bereits mehrere Gesprächsrunden. Demnach haben die Münchener den Dänen erstmals im Dezember kontaktiert, ein weiteres Mal dann im Januar. Ebenso wie bei Rüdiger läuft der Vertrag im Sommer aus, er wäre ablösefrei zu haben.

Eine Entscheidung für oder gegen einen Transfer ist zwar noch nicht gefallen. Dennoch spricht einiges für einen Wechsel des ehemaligen Bundesliga-Profis (spielte von 2015 bis 2017 bei Gladbach) zurück nach Deutschland.

Denn die einstige Liebesbeziehung Christensen-Chelsea ist zuletzt deutlich abgekühlt...

FC Chelsea und Andreas Christensen: Verhandlungen stocken

Obwohl es sportlich grundsätzlich passt, stocken die Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung. Knackpunkt waren zuletzt unterschiedliche Gehaltsvorstellungen.

Chelsea soll Christensen einen Fünfjahresvertrag vorgelegt haben, der Nationalspieler inklusive Boni zwischen zehn und 12 Mio. Euro fordern - zu viel für die Londoner. Seit Dezember ruhen die Gespräche, Ausgang völlig offen.

Trainer Thomas Tuchel würde ihn gerne halten. Unter ihm ist Christensen (wechselte 2012 als 16-Jähriger auf die Insel) in der Dreierkette neben Rüdiger und Thiago Silva fast immer gesetzt.

Tuchel: "Er ist sehr stark, sehr zuverlässig und hat sein Limit noch nicht erreicht. Er kann und wird hoffentlich ein top Verteidiger für uns in den nächsten Jahren sein - auch, weil er bei uns in Akademie ausgebildet wurde."

Und Christensen? Der will die Tür zu Chelsea noch nicht zugeschlagen und hat offenbar keine Eile, eine Entscheidung zu treffen.

Andreas Christensen: Ex-Trainer Andre Schubert schwärmt

Es läuft also auf einen Transfer-Zweikampf zwischen Chelsea und Bayern hinaus. Doch was zeichnet den Nationalspieler (54 Länderspiele) als Verteidiger aus, und wie tickt er überhaupt?

André Schubert begleite Christensens Entwicklung bei dessen Leihe zwischen 2015 und 2017 bei Borussia Mönchengladbach.

"Er hatte damals schon herausragende Fähigkeiten", erinnert sich Schubert im Gespräch mit SPOX und GOAL. "Andreas hat ein top Stellungsspiel, ist sehr strategisch und klug. Er hat eine sehr große Ruhe und Ausgeglichenheit, wurde deshalb nie hektisch. Er bringt als Innenverteidiger auch technisch alles mit, hat ein sehr gutes Passspiel."

Andreas Christensen: Sportlich und menschlich ein Gewinn

55 Spiele machte Christensen unter dem Trainer - alle als Stammspieler. Ein- oder ausgewechselt hat Schubert ihn nie. Auf dem Platz ein großes Talent, menschlich ein Gewinn.

"Wenn ein Spieler immer spielt, gibt's ja meistens kein Problem", sagt Schubert und lacht. Trotzdem hat ihn Christensens Persönlichkeit wohl am meisten beeindruckt.

Schubert über die tägliche Zusammenarbeit mit ihm: "Als Trainer kannst du dir nichts besseres wünschen. Er ist keiner, der dazu neigt, Ärger zu machen. Er spielt sich nicht in den Vordergrund, ist fern jeder Allüren. Andreas ist sehr geordnet, war für sein Alter damals schon sehr reif. Man kann sich sehr klar mit ihm austauschen."

Bei Chelsea zum Stammspieler gereift und jetzt bei Bayern auf dem Zettel. Den Schritt nach München traut Schubert seinem alten Schützling auf jeden Fall zu: "Rüdiger, Süle, Christensen - das sind alles Spieler, die Titel gewonnen haben und als Verteidiger in der Weltspitze zu finden sind. Er hat das Niveau, um sich bei Bayern durchsetzen zu können."

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