FC Bayern: Nagelsmann gibt Entwarnung bei Gnabry und Lewandowski

Von Nino Duit / Christian Guinin
Serge Gnabry musste kurz vor Ende der ersten Halbzeit verletzt runter.
© getty

Beim 4:1 (1:0)-Sieg der Bayern gegen RB Leipzig musste Serge Gnabry bereits kurz vor der Halbzeit verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Nach dem Spiel gab Coach Julian Nagelsmann jedoch Entwarnung. Hier gibt es alle wichtigen Stimmen zum Bundesliga-Spitzenspiel.

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"Serge hat Probleme mit dem Rücken, einen Hexenschuss. Ich kann noch keine Prognose für Dienstag geben. Wir müssen abwarten", sagte Nagelsmann auf der Pressekonferenz nach der Partie. "Jeder der schon mal einen Hexenschuss hatte weiß, dass das manchmal sehr schnell geht - und manchmal auch leider länger dauert."

Auch bei Stürmer Robert Lewandowski gab Nagelsmann Entwarnung. Die frühe Auswechslung des Polen in der 59. Minute sei lediglich "eine einfache Vorsichtsmaßnahme" gewesen: "Er hatte Probleme im Adduktorenbereich. Das ist nichts Strukturelles." Ein Einsatz gegen den FC Barcelona (Di., ab 20.45 Uhr im Liveticker) sei deshalb nicht in Gefahr.

Generell stellte sich die Rückkehr an walte Wirkungsstätte für den FCB-Trainer als überaus erfolgreich heraus. "Ich habe mich im Stadion wohlgefühlt. Wenn man gewinnt, ist das auch leichter. Grundsätzlich war es gut", sagte Nagelsmann gegenüber Sky.

Mit der Performance seiner Mannschaft sei er zufrieden, auch wenn es noch Verbesserungsbedarf gebe. "Wir waren nicht den Unterschied der Tore besser, aber das ist am Ende egal", sagte Nagelsmann. "Am Ende ist das wichtige, dass wir gewinnen. Ich möchte, dass wir uns immer weiterentwickeln, nicht nur auf Altbewährtes setzen. Es gibt viele Dinge, die wir besser machen können."

Die beiden, durchaus strittigen, Elfmeter-Entscheidungen seien korrekt bewertet worden, sagte der Bayern-Coach: "Die beiden Situationen sind in meinen Augen richtig entschieden worden."

Besonders für Matchwinner Jamal Musiala (ein Tor, ein Assist) hatte Nagelsmann lobende Worte übrig. "Ich hatte bereits einige Nachwuchsspieler - er ist schon außergewöhnlich, sowohl vom Talent wie auch vom Charakter", so der 34-Jährige. "Er ist sehr demütig, will arbeiten und hört zu. Du hast nie in seiner Ausstrahlung das Gefühl, dass er abgehoben sei."

Für die Bayern steht nun das Champions-League-Duell mit dem FC Barcelona vor der Tür. Thomas Müller freue sich bereits auf den Königsklassen-Auftakt gegen die Katalanen, musste aber zugeben, dass Barcelona "ohne Lionel Messi eine ganz andere Mannschaft ist. Ich weiß nicht, was uns da erwartet. Aber es ist ein schönes Spiel gegen einen großen Klub."

RB Leipzig - FC Bayern: Die Stimmen von Sky

Julian Nagelsmann (Trainer FC Bayern München) ...

... zu seinem ersten Spiel zurück in Leipzig: "Ich habe mich im Stadion wohlgefühlt. Wenn man gewinnt, ist das auch leichter. Grundsätzlich war es gut."

... zum Spiel: "Wir waren dem Torunterschied gemessen nicht so viel besser. Wir hatten Anfang der zweiten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht, die erste Halbzeit war eher wild. Wir können dennoch besser spielen. Am Ende ist es immer die Frage, wie viel Neues du reinbringst. Wir hatten keine Trainingszeit - ich will dennoch, dass wir uns weiterentwickeln und nicht nur auf Bewährtes setzen."

... über Jamal Musiala: "Ich hatte bereits einige Nachwuchsspieler - er ist schon außergewöhnlich, sowohl vom Talent wie auch vom Charakter. Er ist sehr demütig, will arbeiten und hört zu. Du hast nie in seiner Ausstrahlung das Gefühl, dass er abgehoben sei."

... zu den Verletzungen: "Bei Serge ist es etwas im Rücken, vielleicht ein Hexenschuss. Da muss man schauen, ob sich das bis Dienstag geraderückt. Ich hoffe, dass er zur Verfügung steht, aber das kann man noch nicht sagen. Bei Lewy ist es so, dass er Probleme im Adduktorenbereich hatte. Das ist nichts Strukturelles, sondern eine Vorsichtsmaßnahme."

... zur Aussage von Oliver Mintzlaff, er habe Nagelsmann bisher noch keinen Tag vermisst (vor dem Spiel): "Grundsätzlich vermisse ich meine alten Arbeitgeber, da ich sowohl in Hoffenheim wie auch in Leipzig eine sehr gute Zeit hatte. Der Oli weiß selber, dass er das anders ausdrücken kann. Dennoch ist mir bewusst, dass er mit Jesse Marsch einen sehr guten Trainer eingestellt hat. Wenn er sagen würde, dass er mich jeden Tag vermisst, würde das bei Jesse nicht so gut ankommen. Daher schützt er lieber seinen eigenen Trainer."

Jesse Marsch (Trainer RB Leipzig) zum Spiel: "Bayern hat eine Menge Qualität und ist eine super Mannschaft. Das haben sie heute gezeigt. Wir haben nicht schlecht gespielt, haben viel investiert und viel gegeben. Das hat unseren Fans gezeigt, dass die Gruppe alles gibt. Gegen Bayern ist es immer schwierig, aber wir haben mutig gespielt. Mit ein wenig mehr Spielglück kann es anders laufen. Wir haben eine gute Gruppe. Wir müssen schnell lernen, am Mittwoch kommt Manchester City. Wir hatten nicht den Start, den wir wollten. Wir müssen positiv und ruhig bleiben und weiter miteinander arbeiten und zusammenbleiben."

Kevin Kampl (RB Leipzig) ...

... zu seinem Handspiel: "Im ersten Moment kommt der Ball gerade auf mich zu und dann habe ich das Gefühl, dass er noch nach innen geht. Ich wusste, dass hinter mir ein Gegenspieler ist, daher versuche ich noch an den Ball zu kommen. Es ist bitter, nach zehn Minuten einen solchen Elfmeter zu bekommen. Wir haben dann weiter Gas gegeben, aber es tut mir leid für die Mannschaft."

... zur Schwäche im letzten Spielfelddrittel: "Uns hat es dort an Klarheit und Durchsetzungsvermögen gefehlt. Wir hatten viele Aktionen, wo wir uns bis 20 Meter vors Tor durchspielen und dann der letzte Pass nicht kommt. Das ist brutal schwierig - vor allem gegen Bayern München. Man kann der Mannschaft nichts ankreiden, wir haben alles versucht. Das 4:1 sieht dann höher aus, als es hätte sein müssen."

... zur Frage, ob der Umbruch sich schwieriger gestaltet als gedacht: "Das Schlimmste, was wir machen könnten, ist in Panik zu verfallen. Das werden wir absolut nicht. Wir wissen, dass wir in einer Umbruchsphase sind und das komplette Trainerteam verloren haben. Wir haben einige Spieler mit enormer Qualität verloren und Spieler bekommen, die ihre Zeit brauchen. Man muss diesem Lehrprozess seine Zeit geben. Wir haben jetzt gegen Bayern München gespielt und spielen jetzt gegen Manchester City. Das sind zwei der besten Mannschaften der Welt. Wir werden auch gegen City alles geben und egal wie das Ergebnis ausgeht, unseren Kopf nicht hängen lassen. Wir vertrauen auf unseren Trainer, der einen super Job macht und ich bin mir sicher, dass wir am Ende der Saison wieder eine Menge Punkte haben werden."

Jamal Musiala (Torschütze FC Bayern München) ...

... zum Spiel: "Es hat viel Spaß gemacht, wir haben gut gespielt. Für 10-15 Minuten haben wir eine harte Zeit gehabt, aber haben durchgehalten und den Sieg geholt."

... zu seinem Tor: "Es gibt da nicht viel Zeit zum Nachdenken. Wir trainieren solche Situationen schon lange und wenn es im Spiel dazu kommt, wird es einfacher."

Thomas Müller (Bayern München) ...

... zum Vorsprung auf den RB: "Das Titelrennen ist natürlich lange, der Anspruch ist dennoch, dass wenn wir einmal sieben Punkte auf einen Verein Vorsprung haben, wir diesen nicht mehr hergeben. Jetzt über die Meisterschaft zu reden ist nicht der richtige Zeitpunkt."

... zum Spiel: "Es fühlt sich für uns super an, hier zu gewinnen. Nach der Länderspielpause weiß man nie, was man kriegt."

... über Jamal Musiala: "Das Besondere ist, dass er zu seinem Talent einen tollen Charakter hat. Er ist fleißig und bescheiden, hat allerdings auch Selbstvertrauen. Nicht so, dass er mit Nase oben durch die Kabine läuft, sondern er spielt clever. Dieses Gesamtpaket in den jungen Jahren macht ihn besonders. Wenn er genau das einbringt, hilft er uns Spiele zu gewinnen."

... zum anstehenden Duell mit Barcelona: "Ich kann Barcelona derzeit noch absolut nicht einschätzen. Ohne Messi wird das eine andere Mannschaft sein. Für das Gesamterlebnis fehlt er absolut. Ich weiß nicht, was uns da erwartet. Ein tolles Stadion bei einem großen Klub - in Barcelona in der Champions League - geht es besser?"

Konrad Laimer (Torschütze RB Leipzig) zum Spiel: "Schlussendlich tun vier Tore weh. Wir waren gut im Spiel, die zwei Gegentore nach der Halbzeit dürfen so einfach nicht passieren. Die waren zu leicht und dafür hat Bayern zu viel Qualität. Wir hatten selber Möglichkeiten das Tor zu machen und dann kann es in eine andere Richtung rutschen. Insgesamt war es zu wenig, um hier etwas mitzunehmen. Daraus müssen wir lernen und versuchen, dies in Zukunft besser zu machen."

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