FC Bayern: Ex-Jugendtrainer akzeptiert Strafbefehl nach Rassismus-Skandal

Von Philipp Schmidt
Ein ehemaliger Jugendtrainer des FC Bayern München ist vom DFB-Sportgericht wegen Verstößen "diskriminierender Art" für 18 Monate gesperrt worden.
© getty

Der ehemalige Jugendtrainer des FC Bayern, der im Zuge eines Rassismus-Skandals am Bayern-Campus angeklagt wurde, hat den Einspruch gegen seinen Strafbefehl wegen Volksverhetzung zurückgezogen. Eine Sprecherin des Amtsgerichtes bestätigte dies dem WDR-Magazin Sport inside.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Dem früheren FCB-Coach sei nun ein schriftlicher Urteilsvorschlag in Form einer Geldstrafe unterbreitet worden, dabei soll es es um 150 Tagessätze und insgesamt 4.500 Euro gegangen sein. Da bei einem Strafbefehl mit mehr als 90 Tagessätzen eine Vorstrafe vorliegt, soll zunächst Einspruch eingelegt worden sein. Dieser wurde nun zurückgezogen.

Folglich kommt es nicht zu Verhandlungen vor dem Amtsgericht München, die für den kommenden Dienstag angesetzt waren. Zuletzt wurde bekannt, dass der Trainer versucht hatte, einige seiner früheren Spieler davon zu überzeugen, für ihn auszusagen.

Ende August hatte ein ehemaliger Campus-Trainerkollege bei Sport inside berichtet, er habe das Urteil gegen den Trainer "im ersten Zug als eine Genugtuung" empfunden: "Aber man hätte normalerweise so jemanden lebenslang aus dem Verkehr ziehen müssen. Weil in der Position, in der er war, so wie er diese Führungsposition ausgeübt hat." Der DFB sperrte ihn wegen "Verstößen diskriminierender Art" für 18 Monate. Vom FC Bayern wurde er freigestellt.

FC Bayern: Rassismus am Campus "ein Schock"

Im August 2020 tauchten erste Berichte auf, dass sich besagter Trainer in Chat-Verläufen eindeutig rassistisch geäußert hatte. Nachdem er die Echtheit dieser Nachrichten zunächst bestritten hatte, nahm er diese Darstellung später zurück. NLZ-Leiter Jochen Sauer sprach kurz danach in der tz von einem "Schock".

Unter anderem habe der Mann das Foto eines Last­wa­gens mit der Auf­schrift "Bimbo" postete und kom­men­tierte: "Trans­port. Hier werden die Neger von A nach B trans­por­tiert." Einen lang­jäh­rigen FCB-Jugend­be­treuer mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund beleidigte er mit den Worten: "Halt's Maul, Kamel­treiber".