Die Trainer-Flops des FC Bayern München

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Seit dem Bundesligaaufstieg im Jahr 1965 leistet sich der FC Bayern München bei seiner Trainerauswahl erstaunlich wenige Fehlgriffe. Nur sechs Trainer gehen als echte Flops durch - und einer rehabilitierte sich sogar.
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Gyula Lorant (vom 2.12.1977 bis zum 10.12.1978): 43 Pflichtspiele, Punkteschnitt 1,37
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1974, 1975 und 1976 hatte die große Mannschaft um Maier, Beckenbauer und Müller dreimal hintereinander den Landesmeistercup gewonnen. Anschließend zerbrach die Truppe langsam, während sich die Nachfolger erst finden mussten.
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Mitten in der Saison 1977/78 kam es zu einem kuriosen Vorgang: Der FC Bayern und Frankfurt tauschten ihre Trainer Dettmar Cramer und Gyula Lorant. Der Ungar übernahm beim FC Bayern auf Platz zwölf und beendete die Saison auf selbigem.
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Für den FC Bayern war es die schlechteste Endplatzierung seiner Bundesligageschichte. Rund ein Jahr nach seinem Amtsantritt wurde Lorant entlassen und durch seinen Assistenten Pal Csernai ersetzt. Der führte den FCB zu zwei Meistertiteln.
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Sören Lerby (vom 9.10.1991 bis zum 11.3.1992): 17 Pflichtspiele, Punkteschnitt 1,18
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In den 1980er Jahren fand der FC Bayern zu alter Stärke zurück, den vom langjährigen Trainer Jupp Heynckes versprochenen Landesmeistercup gab es aber nicht. Nach einem misslungenen Saisonstart wurde Heynckes im Herbst 1991 entlassen.
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Manager Uli Hoeneß sollte das später als die "größte Fehlentscheidung" seiner Funktionärslaufbahn. "Ein noch größerer Fehler war es aber sicher, Sören Lerby als Nachfolger zu holen", sagte der damalige Spieler Manni Bender zu SPOX und Goal.
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Der 33-jährige Däne und Ex-Bayern-Spieler hatte keine Trainererfahrung, keine Lizenz und war laut Bender "eigentlich noch ein Spieler". Er scheiterte mit seiner Mannschaft im UEFA-Cup an Boldklubben und musste im März gehen.
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Erich Ribbeck (vom 12.3.1992 bis zum 27.12.1993): 75 Pflichtspiele, Punkteschnitt 1,76
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Lerbys Nachfolger war die nächste Fehlbesetzung: Erich Ribbeck. Er hatte lange beim DFB gearbeitet und Bayer 04 Leverkusen 1988 zum UEFA-Cup-Sieg geführt, seit diesem Triumph aber kein Traineramt mehr inne.
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Stattdessen fungierte er als Repräsentant von Bayerns Hauptsponsors Opel und war ein Freund Beckenbauers, der bei der Verpflichtung eine entscheidende Rolle spielte. Ribbeck führte die Mannschaft zunächst auf Platz zehn und dann zur Vizemeisterschaft.
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In der darauffolgenden Saison aber wurde er entlassen und durch Beckenbauer ersetzt – der die Mannschaft im Saisonendspurt prompt zum Meistertitel führte.
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Giovanni Trapattoni (erste Amtszeit vom 1.7.1994 bis zum 30.6.1995): 46 Pflichtspiele, Punkteschnitt 1,50
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Beckenbauer, der zweieinhalb Jahre vorher eigentlich als Vizepräsident zum FC Bayern zurückgekehrt war, widmete sich nach dem Titel wieder seiner eigentlichen Tätigkeit. Nachfolger wurde die italienische Trainerlegende Trapattoni.
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Er führte den FC Bayern in der Saison nur auf Platz sechs (Meister wurde Borussia Dortmund) und wechselte daraufhin zu Cagliari Calcio. Sein missratenes Engagement machte er aber später wieder gut.
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1996 kehrte Trapattoni zum FC Bayern zurück und schenkte ihm einen Meistertitel (1997), einen DFB-Pokal (1998) sowie eine der legendärsten Pressekonferenzen der Bundesligageschichte ("Ich habe fertig").
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Otto Rehhagel (vom 1.7.1995 bis zum 27.4.1996): 42 Pflichtspiele, Punkteschnitt 2,05
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Nach Trapattonis erstem Abschied holte der FC Bayern den langjährigen Erfolgstrainer von Werder Bremen. Mit der aufgeregten Münchner Medienwelt und den Stars der Mannschaft kam er nie zurecht. Mehmet Scholl sagte im kicker:
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"Rehhagel oder ich. Und wenn sie mich rausschmeißen ist es mir auch wurscht. Dann gehe ich. […] Fakt ist, wir spielen seit acht Wochen und haben noch immer keine Taktik. Wir stehen doch nur so gut da, weil wir so gute Einzelspieler haben."
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Scholl blieb, Rehhagel musste im Frühling gehen, nachdem sich die Mannschaft aus dem Titelkampf verabschiedet hatte. Interimistisch übernahm Franz Beckenbauer, der den FC Bayern zum UEFA-Cup-Sieg führte.
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Jürgen Klinsmann (vom 1.7.2008 bis zum 27.4.2009): 43 Pflichtspiele, Punkteschnitt 1,95
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Mit Trapattoni (zum zweiten), Ottmar Hitzfeld und Felix Magath folgten auf Rehhagel erfolgreiche Trainer, ehe der FC Bayern 2009 Lust auf ein Experiment hatte. Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann sollte den Klub revolutionieren.
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Er stellte Buddhas aufs Dach, verlor mit seiner Mannschaft aber Spiel um Spiel. Nach einem desaströsen Ausscheiden in der Champions League gegen den FC Barcelona und einem 0:1 gegen den FC Schalke 04 wurde er im April entlassen.
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Sein Nachfolger wurde interimsmäßig Heynckes. Zur neuen Saison übernahm Louis van Gaal, der die erfolgreichste Ära des Klubs seit den 1970er Jahren einleitete - seit dem ersten Trainerfehlgriff Gyula Lorant.
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