Niko Kovac bleibt nach Remis gegen 1899 Hoffenheim Trainer des VfL Wolfsburg: "Er wird morgen auf dem Trainingsplatz stehen"

SID
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© getty

Niko Kovac ließ unter vereinzelten Pfiffen kurz den Kopf hängen. Dann fand der angeschlagene Trainer des VfL Wolfsburg wieder zu sich und munterte seine Spieler auf. Der einstige Double-Gewinner mit Bayern München bekommt seine durchaus veranlagte Mannschaft einfach nicht auf den richtigen Weg - das 2:2 (0:1) gegen die TSG Hoffenheim war das vierte Unentschieden im vierten Spiel des neuen Jahres.

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Wolfsburg tritt also auf der Stelle - Kovac aber darf sich weiter als Krisenmanager versuchen. "Niko bleibt Trainer", stellte Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer am Abend in den Katakomben der Wolfsburger Arena klar: "Er wird morgen auf dem Trainingsplatz stehen und wir werden uns so gut es geht auf Union vorbereiten, um dort drei Punkte zu holen." Es sei das Ziel, die Saison mit dem jetzigen Coach zu beenden, bestätigte Schäfer.

Wolfsburg tritt also auf der Stelle. Und Kovac gerät zunehmend unter Druck. Immerhin antwortete der eingewechselte Lovro Majer (59./70., Foulelfmeter) gleich zweimal für den VfL, der zuvor dreimal in Folge 1:1 gespielt hatte.

Maximilian Beier (6.) und Grischa Prömel (66.) nach einem haarsträubenden Wolfsburger Fehler hatten vor nach offizieller Angabe 22.917 Zuschauern für die Gäste getroffen, die ihrerseits seit sechs Bundesligaspielen auf einen Sieg warten.

"Tja, ein Unentschieden. Okay", sagte TSG-Stürmer Wout Weghorst, einst in Wolfsburg, bei DAZN: "Es gelingt uns einfach nicht, Spiele zu gewinnen. Den Schlüssel für Siege haben wir momentan nicht."

Begonnen hatte das Spiel mit minutenlangen gellenden Pfiffen aus dem Wolfsburger Fanblock. Unter dem Motto "Wir pfeifen auf euren Deal" protestierten die Anhänger gegen die Kommerzialisierung des deutschen Profifußballs.

Mitten in den Stimmungsboykott hinein sorgte dann auch noch die eigene Mannschaft für Unmut - Sebastiaan Bornauw ließ sich früh im Spiel von Beier übertölpeln, der 21-Jährige schloss trocken zu seinem achten Saisontor ab.

Auch der erst am Mittwoch von Union Berlin verpflichtete Kevin Behrens, der direkt in der Startelf stand, konnte den Wölfe-Fehlstart nicht verhindern. Immerhin: Seine neuen Kollegen zeigten sich vom Rückstand nicht schockiert. Der umtriebige Top-Angreifer Jonas Wind scheiterte am Pfosten (19.) und anschließend gleich zweimal am starken TSG-Keeper Oliver Baumann.

Nach der dieser Tage fast obligatorischen Spielunterbrechung wegen Gegenständen auf dem Rasen, die vergleichsweise kurz ausfiel, ging es mit einer nicht unverdienten Hoffenheimer Führung in die Pause.

Dreimal hatte der VfL zuletzt 1:1 gespielt, jeweils gegen Teams aus den unteren Tabellengefilden. Nach knapp einer Stunde stellte Majer nach Vorarbeit von Behrens per Flachschuss auf ebendieses Ergebnis.

Prömel nutzte anschließend ein kapitales Missverständnis zwischen Wölfe-Keeper Koen Casteels und Kapitän Maximilian Arnold aus, ehe erneut Majer in einer nun spektakulären Partie per berechtigtem Foulelfmeter zurückschlug. Stanley N'Soki hatte den Kroaten beim Kopfball-Versuch gefoult.

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