Relegation, HSV vs. VfB Stuttgart - Tim Walter: "Bin von meiner Familie überzeugt"

SID
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Der Hamburger SV hofft in der Relegation gegen den VfB Stuttgart weiter auf ein Wunder, doch die Lage scheint aussichtslos.

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Ans Aufgeben will Tim Walter gar nicht erst denken. Natürlich sei die Ausgangslage "nicht optimal", gestand der Trainer des Hamburger SV angesichts der nahezu hoffnungslosen Situation vor dem Relegations-"Finale" gegen den VfB Stuttgart.

Aber: "Das ist meine Familie, und ich bin von meiner Familie überzeugt." So überzeugt, dass der Traum vom Ende fünf scheinbar ewig währender Zweitliga-Jahre noch nicht begraben werden soll.

Doch aktuell scheint es so, als müsse der HSV auch ein sechstes Jahr im Unterhaus verbringen. Denn auch wenn sie sich beim Gegner in Stuttgart noch gewarnt zeigten, vor dem Relegations-Rückspiel am Montag (20.45 Uhr/Sat.1 und Sky) spricht scheinbar alles gegen den Zweitliga-Dritten: Die schwere Hypothek, der allzu deutliche Klassenunterschied im Hinspiel, die schlechte Quote der Zweitligisten in der Relegation.

Nicht umsonst fand das Wort "Wunder" beim schwer geschlagenen HSV nach dem verdienten 0:3 in Stuttgart am vergangenen Donnerstag stark inflationäre Verwendung. Auch Walter beschwor am Sonntag ein "Fußball-Wunder". Schließlich hat noch nie ein Team in der Relegation ein 0:3 gedreht. Wenn das aber gelingen sollte, so Walter, dann im "wunderbaren" Volkspark - mit den eigenen Fans im Rücken.

HSV: Walter setzt auf "Comeback-Qualitäten"

Dennoch wird sich so mancher fragen, wieso ausgerechnet der in den vergangenen Jahren im entscheidenden Moment oft so unglücklich wirkende HSV das schier Unmögliche möglich machen sollte. "Wir werden versuchen, uns peu a peu nach vorne zu arbeiten", verriet Walter zumindest Teile seine Match-Plans. Vielmehr Wert setzt er aber in die "Comeback-Qualitäten" seiner Mannschaft.

"Die Jungs haben schon einige Rückschläge eingesteckt und sind immer wieder aufgestanden", lobte der 41-Jährige seine Spieler. Auch am Montag werden sie "bis zum Ende kämpfen". Und sie werden zeigen müssen, dass sie den jüngsten Rückschlag gut verkraftet haben.

Denn während sie im Norden weiter hoffen und bangen, rechnen rund um den VfB wohl nur noch die größten Pessimisten mit dem vierten Abstieg nach 1975, 2016 und 2019. Trainer Sebastian Hoeneß zeigte sich nach der überzeugenden Hinspiel-Leistung dennoch bemüht, die Euphorie einzubremsen.

Die starke Ausgangslage sei "nur ein Etappenziel", sagte der 41-Jährige und versicherte, dass auch der Druck angesichts des existenzgefährdenden Abstiegs keineswegs verflogen sei. Es wäre dementsprechend "fatal", warnte Hoeneß, "wenn wir jetzt ableiten, dass das Rückspiel wird wie das Hinspiel. Wir brauchen eine große Habt-Acht-Stellung."

Sonst könnte das HSV-Wunder vielleicht doch noch zur Realität werden.

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HSV vs. VfB: Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Hamburg: Heuer Fernandes - Heyer, David, Schonlau, Muheim - Kittel, Meffert, Reis - Jatta, Glatzel, Dompe. - Trainer: Walter

Stuttgart: Müller - Mavropanos, Anton, Ito - Vagnoman, Karazor, Endo, Sosa - Silas, Führich - Guirassy. - Trainer: Hoeneß

Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)