Eintracht Frankfurt: Bestätigt! Präsident Peter Fischer tritt zurück

SID
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Peter Fischer tritt zu Jahresbeginn vorzeitig als Präsident von Eintracht Frankfurt zurück. Auch das zuletzt eingestellte Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft hat Spuren hinterlassen.

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Peter Fischer entwickelte Eintracht Frankfurt vom taumelnden Traditionsklub zum Europa-League-Champion, er positionierte sich als Vorreiter im Kampf gegen Rassismus - und er eroberte als etwas anderer Klubboss unzählige Fanherzen.

Doch nach 23 Jahren endet eine Ära: Der Präsident hat inmitten seiner achten Amtszeit genug und zieht zu Beginn des kommenden Jahres die Reißleine. Die mittlerweile eingestellten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen unerlaubten Drogenbesitzes haben doch zu tiefe Spuren hinterlassen.

"Zwar habe ich immer wieder betont, dass ich mir bewusst bin, dass es die Privatperson Peter Fischer nicht mehr gibt. Die zurückliegenden Wochen haben aber Grenzen überschritten", begründete der bei den Anhängern äußerst beliebte Vereinsboss seinen Rücktritt.

Nach einer Hausdurchsuchung war Fischer und drei weiteren Beschuldigten Ende 2022 vorgeworfen worden, eine unbekannte Menge Kokain unerlaubt erworben und aufbewahrt zu haben.

Fischer zog sich daraufhin zwischenzeitlich aus der Öffentlichkeit zurück, seine Anwälte sprachen von einer "Rufmordkampagne". Im März stellte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen schließlich ein, in Folge saß der Eintracht-Präsident auch wieder bei einigen Partien der Bundesliga-Mannschaft auf der Tribüne.

Fischer: "Die 23 Jahre haben mir sehr viel abverlangt"

Im Machtkampf der Führungsetage war er zuletzt Schlichter und Bindeglied. Doch diese Momente im Brennglas der Öffentlichkeit möchte der erst im September 2022 wiedergewählte Fischer nicht mehr haben.

"Zurückblickend haben mir die 23 Jahre sehr viel abverlangt, auch gesundheitlich", erklärte er: "Zudem haben mir die letzten Monate sehr deutlich gezeigt, dass ich mich intensiver um meine Familie kümmern und diese schützen muss."

Deshalb soll bereits Anfang 2024 auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung ein neuer Präsident gewählt werden. Als Nachfolger schlug der scheidende Vereinschef selbst den Immobilienkaufmann Matthias Beck vor, der bislang Mitglied im Eintracht-Verwaltungsrat ist.

Er fühle sich "dazu verpflichtet, den Verein so zu übergeben, dass die Erfolgsgeschichte der vergangenen Jahre fortgeschrieben und um neue Kapitel erweitert werden kann. Hierfür sind frische Impulse und ein Generationenwechsel notwendig", betonte der im August 2000 ins Amt berufene Fischer. Unter ihm entwickelte sich die Eintracht vom finanziell wankenden Traditionsklub zum internationalen Big Player.

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Wirmer: "Fischer der erfolgreichste Präsident der Geschichte"

"Peter Fischer ist der erfolgreichste Präsident der Geschichte unserer Eintracht. Seine Verdienste um den Verein sind unermesslich", sagte Felix Wirmer, Vorsitzender des Verwaltungsrates. Auf der kommenden Mitgliederversammlung solle der im Kampf gegen Diskriminierung, Rassismus und Rechtspopulisten so engagierte 67-Jährige deshalb auch zum Ehrenpräsidenten ernannt werden.

Ohnehin werde Fischer dem Verein außerhalb des operativen Geschäfts in neuer Position erhalten bleiben. Die meisten Fans wird das sicher freuen.

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