Ex-BVB-Star Jan Koller: "Wir wurden in Dortmund fünfmal ausgeraubt"

Von Stefan Petri
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© getty

Der ehemalige BVB-Stürmer Jan Koller hat in einem Interview auf seine Zeit in Dortmund zurückgeblickt. Dabei verriet der Tscheche erschreckende Details.

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Koller, der am 30. März seinen 50. Geburtstag feiert, war von 2001 bis 2006 für die Borussia auf Torejagd gegangen und gewann 2002 mit dem BVB die deutsche Meisterschaft.

2006 verließ er Dortmund dann in Richtung AS Monaco, obwohl der BVB gerne mit ihm verlängert hätte. Seine damalige Frau habe "etwas anderes sehen" wollen, sagte Koller dem kicker. "In Dortmund wurden wir zudem fünfmal ausgeraubt, wir fühlten uns einfach nicht mehr wohl. Ich hatte Angst, sie bei Auswärtsfahrten alleine zu lassen."

Insgesamt 79 Tore erzielte Koller für den BVB. Sein vielleicht berühmtester Moment spielte sich aber im eigenen Strafraum ab: Im November 2002 ging er gegen den FC Bayern ins Tor, nachdem Torhüter Jens Lehmann Gelb-Rot gesehen hatte und Dortmund nicht mehr wechseln durfte. Der BVB verlor zwar mit 1:2, Koller hielt seinen Kasten rund 25 Minuten lang sauber.

"Damals zog ich mir nach dem Training des Öfteren die Handschuhe über, um die Jungs ein paar Freistöße auf mein Tor schießen zu lassen", sagte Koller nun. Geholfen habe ihm zudem die Erfahrung, als Teenager in Tschechien zwei Jahre lang im Tor gespielt zu haben.

Nach seiner Zeit in Dortmund spielte Koller später noch für den 1. FC Nürnberg - für ihn im Rückblick ein "Riesenfehler": "Ich hatte einen schweren Stand, auch selbst verschuldet."

Hintergrund: Als er sich nach einem 0:0 in Dortmund von den BVB-Fans feiern ließ, wurde ihm das von FCN-Fans übel genommen: "Als wir von einem Auswärtsspiel zurückkamen, wurden die Spielernamen ausgerufen - und wir beide ignoriert und angefeindet. Tomas Galasek wurde von seiner Frau abgeholt, ich musste bei ihm in den Kofferraum steigen, um den Fans zu entkommen. Das war ein schwerer Schlag."

Koller beendete seine aktive Karriere 2011. Heute arbeitet er als TV-Experte.

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