VfB Stuttgart: Ex-Tuchel-Co-Trainer Zsolt Löw als Nachfolger für Pellegrino Matarazzo im Gespräch

Von SID/SPOX
Sven Mislintat
© getty

Der VfB Stuttgart will bald den neuen Trainer vorstellen - und denkt an einen prominenten Namen.

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Der Stuttgarter Wunschkandidat für die vakante Trainerposition trägt einen großen Namen, er kam bereits zu Meisterehren und errang die WM-Krone. Gestatten, Löw! Allerdings nicht Jogi, sondern Zsolt.

Der 43 Jahre alte Ungar hat als Assistent von Thomas Tuchel beim FC Chelsea die Champions League und die Klub-WM gewonnen, bei Paris St. Germain feierte das Duo zwei Meisterschaften und den Pokalsieg. Jetzt soll sich Löw in den Abstiegskampf stürzen - erstmals als Chef.

Nach Informationen des Pay-TV-Senders Sky hat der VfB Stuttgart bereits erste Gespräche mit dem einstigen Zuarbeiter von Trainer-Größen wie Ralf Rangnick, Tuchel oder Adi Hütter geführt. Zsolt Löw, Spitzname: Jogi, könnte auf den am Montag entlassenen Pellegrino Matarazzo folgen.

Die Zeit drängt: Der neue Mann soll schon im Kellerduell des Tabellenvorletzten am Samstag (15.30 Uhr im Liveticker) mit Schlusslicht VfL Bochum auf der Bank sitzen. Und dann die Wende einleiten, die die Bosse dem in neun Ligaspielen sieglosen Matarazzo nicht mehr zugetraut haben.

Löw: Co-Trainer unter Hütter, Hasenhüttl und Tuchel

Der frühere Linksverteidiger Löw spielte als Profi nach Stationen in Ungarn, Cottbus und Rostock bei der TSG Hoffenheim zwei Jahre unter Rangnick, danach zwei Spielzeiten unter Tuchel in Mainz. Schon als Profi soll er laut früherer Weggefährten die Teamsitzungen mit Fragen zur Taktik unterbrochen haben. Eduard Geyer, sein Coach in Cottbus, hielt ihn allerdings anfangs für "zu nett" für die Trainerkarriere.

Löw begann sie 2012 im RB-Kosmos beim Farmteam FC Liefering, 2014 wurde er nach Salzburg beordert und als Co von Hütter österreichischer Meister. 2015 holte ihn Rangnick nach Leipzig, sein späterer Chef Ralph Hasenhüttl nannte ihn einen "fantastischen Coach und Menschen".

2018 verließ er RB gegen eine Ablöse von 1,5 Millionen Euro und schloss sich Tuchel bei Paris St. Germain an, weil er einen neuen Stil kennenlernen wollte. Dort zähmte der "kluge Menschenmanager" (The Athletic) Weltstars wie Neymar oder Kylian Mbappe. Sein Ansatz? "Ich will alles über meine Spieler wissen, auch außerhalb des Platzes", sagte er einmal.

Als Hoffenheim und Leipzig letztmals auf Trainersuche waren, wurde Löw dort gehandelt. Beim VfB ist er nicht der einzige Kandidat von Vorstandschef Alexander Wehrle, dessen Berater Sami Khedira und Sportdirektor Sven Mislintat. Doch Löw hat wohl die besseren Karten als die ebenfalls genannten Hütter, Sebastian Hoeneß, Gerardo Seoane oder Peter Bosz. Joachim Löw, mit dem VfB 1997 Pokalsieger, ist keine Option. Gleiches gilt nach Informationen der Bild für Domenico Tedesco. Der Ex-Trainer von RB Leipzig stehe nicht zur Verfügung.

Die Aufgabe bei den Schwaben ist knifflig, Stuttgart stellt die jüngste Mannschaft der Liga. "Man muss nicht vollkommen hoffnungslos einpacken und sagen: Wir stellen den Betrieb ein", sagte der frühere Vorstandschef Thomas Hitzlsperger dem SID: "Der Verein hat sicher die Möglichkeit, die Klasse zu halten. Mir ist nicht angst und bange."

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