Hertha BSC - Ex-Ultra will Präsident herausfordern: "Ganz sicher keine Marionette von Herrn Windhorst"

Von Thomas Lehmitz / Christian Guinin
Werner Gegenbauer
© getty

Kay Bernstein, Unternehmer und ehemals führendes Mitglied der Ultra-Gruppierung Harlekins '98, will Werner Gegenbauer als Präsident von Hertha BSC ablösen. Dies bestätigte Bernstein dem Magazin 11 Freunde.

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Der 41 Jahre alte Bernstein will für eine Abwahl Gegenbauers bei der Mitgliederversammlung am 29. Mai sorgen. Dafür wäre eine Dreiviertelmehrheit der anwesenden und stimmberechtigten Hertha-Mitglieder notwendig.

Bernstein wird nicht dem Lager von Investor Lars Windhorst zugeordnet, die Gruppe Harlekin '98 steht für Tradition und gegen Kommerzialisierung. Dennoch wolle Bernstein den Austausch mit dem umstrittenen Geldgeber suchen: "Ich sehe den Investor insofern kritisch, als dass ich seine Ziele nicht ganz verstehe. Was hat er wirklich vor mit seinem Investment?" Das Timing einiger öffentlicher Statements von Windhorst sei "katastrophal".

Weiter: "Was genau er vorhat und wieso er was wann sagt, findet man nur raus, wenn man sich an einen Tisch setzt. Genau das würde ich erst mal machen." Bernstein sei "ganz sicher keine Marionette von Herrn Windhorst, kein Vasall vom Investor. Wir sind Stand jetzt abhängig von seinem Geld. Was aber nicht heißt, dass es nicht klare Regeln geben müsste. 50+1 ist für mich nicht verhandelbar, da stehe ich komplett hinter." Sein Plan: "Es braucht eine Kursänderung. Ich bin mir sicher, dass ich es schaffen kann, die einzelnen Bubbles bei Hertha BSC zusammenzuführen."

Windhorst hatte die Vereinsmitglieder zuvor zu einer Abwahl Gegenbauers aufgerufen. Es sei nicht mehr möglich, "unter der Führung von Herrn Gegenbauer als Team gemeinsam etwas zu erreichen", sagte Windhorst vor einigen Wochen bei Bild.

Ob für die Versammlung Abwahlanträge vorliegen, will die Hertha den Mitgliedern im offiziellen Einladungsschreiben mitteilen. Zu einer Neuwahl würde es allerdings im Falle einer Abwahl des umstrittenen Gegenbauer erst später bei einer notwendigen außerordentlichen Mitgliederversammlung kommen.

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