BVB-Boss Watzke: Fehlende Stars sind "große Gefahr für die Bundesliga"

Von SID/SPOX
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BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sorgt sich bei einem möglichen Wechsel von Topstars wie Robert Lewandowski oder Erling Haaland um die Attraktivität der Bundesliga.

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"Fehlende Stars sind eine große Gefahr für die Bundesliga", sagte Watzke der Sport Bild: "Wir müssen aufpassen und versuchen, viele der Stars, die wir noch haben, zu halten - was angesichts des großen finanziellen Drucks aus England schwierig ist."

Namentlich nannte Watzke Weltfußballer Lewandowski (Bayern München) und BVB-Torjäger Haaland. Diese seien "zwei absolute Weltstars, die alle anderen überstrahlen - selbst Manuel Neuer oder Thomas Müller - und im Ausland am angesagtesten sind", so Watzke.

Die Attraktivität einer Liga werde mittlerweile gerade bei jüngeren Fans nicht mehr nur über die Klubs, sondern über die Spieler bestimmt: "Sie ziehen teilweise mit ihrem Star zum nächsten Verein, das hat es früher nicht gegeben, da waren die Kinder lebenslang Fan ihres Vereins. Das kann man traurig finden, es ist aber eine gesellschaftliche Entwicklung."

Die Spekulationen über einen Abgang von Lewandowski beim FC Bayern (Vertrag bis 2023) hatten zuletzt zugenommen. Als deutlich wahrscheinlicher gilt allerdings ein Abschied von Jungstar Haaland bei Borussia Dortmund (Vertrag bis 2024) schon im Sommer.

Watzke: Haaland? "Wissen nichts Konkretes"

"Wir wissen aktuell weder von Spieler-Seite etwas Konkretes, noch ist irgendjemand auf uns zugekommen", sagte Watzke über Haaland, um den mehrere europäische Topklubs werben. Als Favorit gilt Englands Meister Manchester City: "Wir wissen, dass wir finanziell nicht mithalten können, falls Manchester City kommt."

Das Gesamtpaket aus Ablöse, Gehalt und Provisionen des angeblichen Angebots von ManCity in Höhe von 355 Millionen Euro hatte beim BVB durch Berater Matthias Sammer zuletzt für Aufregung gesorgt. Er bekomme bei diesen Zahlen "ein Schleudertrauma", sagte er. "Ich habe es mir abgewöhnt, Mediengerüchte zu beurteilen. Sonst müsste mein Tag 36 Stunden haben", erklärte Watzke und schob nach: "Das, was sie als Fakt nennen, ist ja keine offizielle Summe, die standen in einem englischen Boulevardblatt. Der Begriff Schleudertrauma ist von daher auch eher ein Begriff, mit dem wir das Gerücht lächelnd begleitet haben."

Watzke ergänzte: "Wenn Haaland geht, werden wir wieder ein neues Talent finden und zum Star entwickeln. Und auch der wird der Bundesliga dann guttun." Dortmund hätte das schließlich schon "ein paar Mal erlebt". "Wir haben Lewandowski 2014 an die Bayern verloren und Aubameyang 2018 an Arsenal. Aber wir haben ehrlich gesagt auch immer einen neuen Star kreiert. Heute redet in Europa jeder über Bellingham - und der spielt bei uns", sagte er.

Watzke: Bayern hat 150 Millionen Euro mehr für Gehälter

Man müsse sich außerdem vor Augen halten, dass "der Abstand im Gehaltsvolumen zwischen dem Tabellenersten Bayern und dem Zweiten Dortmund mittlerweile wahrscheinlich mehr als 150 Millionen Euro beträgt. Und ist damit größer als der Abstand zwischen uns und Greuther Fürth auf Platz 18."

Watzke weiter: "Es gibt eine ganz klare Korrelation zwischen finanziellem Aufwand und sportlichem Erfolg. Wer das nicht glaubt, der kann sich gerne mal die vergangenen 20 Jahre bei Paris und Manchester City angucken - bevor die Scheichs investiert haben und danach."