Bundesliga: Martin Stranzl vermisst Leader bei Borussia Mönchengladbach

Von Stefan Petri
Martin Stranzl hatte von 2011 bis zu seinem Karriereende 2016 für die Fohlen gespielt.
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Der frühere Gladbacher Innenverteidiger Martin Stranzl hat sich zur schwierigen sportlichen Situation seines Ex-Klubs geäußert. Der Österreicher vermisst vor allem Anführer bei der Borussia. An einen Rauswurf von Trainer Adi Hütter glaubt er dagegen nicht.

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Nach vier Niederlagen in Folge, darunter das blamable 0:3 im DFB-Pokal gegen Hannover 96, belegt Mönchengladbach in der Tabelle mit 22 Punkten gerade einmal Rang 12 - bei drei Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz. "Es tut schon im Herzen weh, wenn man sich die Spiele anschaut, vor allem wenn man bedenkt, welche Qualität der Kader eigentlich hat", bilanzierte Stranzl (41) in der ran Bundesliga-Webshow am Montag.

Er sieht die Probleme im Team vor allem in Schwächen im defensiven Umschaltspiel und bei Flanken, aber auch bei den verletzten und abgelenkten Spielern. Und: "Aktuell sind Spieler zwar da, aber man kann keinen herauspicken und sagen: Das ist der Leader." Die fehlenden Typen seien auch der heutigen Ausbildung in den Nachwuchsleistungszentren geschuldet, vermutet er: "Viele Spieler trauen sich das oftmals nicht zu, weil sie nach ein, zwei Fehlern selber wieder schlecht dastehen könnten."

Trotz der schwachen sportlichen Leistungen sieht Stranzl Trainer Adi Hütter sicher im Sattel - Gladbach setze in dieser Hinsicht auf Kontinuität: "Wenn man sich den Verein über die letzten Jahre anschaut, dann fällt auf, dass man Trainer immer möglichst lange gehalten hat. Deshalb gehe ich nicht davon aus, dass da etwas passieren wird." Auch Manager Max Eberl gibt er keine Schuld, aber: "Das einzige was man ihm anlasten könnte, dass er sich vielleicht in den Charakteren einiger Spieler getäuscht hat."

Stranzl absolvierte von 2011 bis 2016 insgesamt 145 Pflichtspiele (10 Tore) für die Fohlen. Anschließend beendete er seine Karriere, mittlerweile ist er im Trainerstab der israelischen Nationalmannschaft aktiv.

Könnte er sich ein Engagement in Gladbach vorstellen? "Ich würde nach wie vor für Gladbach alles geben, weil es ein Verein ist, der mir sehr viel gegeben hat. Dieser Zusammenhalt und die familiäre Atmosphäre haben dafür gesorgt, dass meine Familie sich sehr wohl gefühlt hat und ich meine Leistungen bringen konnte. Von dem her, wenn ich soweit bin und im Trainingsbereich arbeiten kann, dann ist es die Adresse schlechthin."

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