Bundesliga: Schiedsrichter Zwayer will "persönliches Gespräch" mit Bellingham - Watzke reagiert

SID
Schiedsrichter Felix Zwayer hatte Jude Bellingham ein Gesprächsangebot unterbreitet.
© IMAGO / Norbert Schmidt

Für Schiedsrichter Felix Zwayer ist die Verbal-Attacke durch Jude Bellingham noch nicht abgehakt - rechtliche Schritte plant der Berliner Referee allerdings nicht. Zu einem persönlichen Gespräch der beiden wird es aber wohl nicht kommen.

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"Ich möchte das am liebsten in einem persönlichen Gespräch mit Jude Bellingham klären und habe gegenüber Borussia Dortmund ein solches angeboten", sagte Zwayer am Dienstag der Bild-Zeitung.

Es gehe ihm nicht "um Bestrafung, sondern um die Einsicht, dass er zu weit gegangen ist. Eine aufrichtige Entschuldigung würde ich annehmen."

Laut BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke wird es ein solches Gespräch aber wohl nicht geben. "Wenn Herr Zwayer mir und Michael Zorc heute ein Schreiben schickt und so ein Gespräch anregt, dann kann man darüber diskutieren. Wenn ich aber eine Stunde später das schon in den Medien lese mit Originalzitaten, muss ich ganz ehrlich sagen, dass ich keine vertraulichen Gespräche mit irgendjemand führe, wenn ich es eine Stunde später schon im Boulevard stehen habe. So geht das nicht. Ich sehe da keine große Realisations-Chance", sagte Watzke vor dem Champions-League-Spiel der Dortmunder am Dienstag bei Amazon.

BVB-Boss Watzke reagiert auf Bellingham-Strafe

Zuvor hatte das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sein Urteil gesprochen, Bellingham wurde wegen unsportlichen Verhaltens mit einer Geldstrafe in Höhe von 40.000 Euro belegt. "Wir diese Strafe akzeptiert, weil wir Ruhe haben wollten und sicherstellen wollten, dass er weiter spielen darf", erklärte Watzke. Ob Bellingham die Summe allein zahlt, ist noch nicht entschieden. "Wir sprechen mit ihm darüber, wahrscheinlich werden wir es aufteilen", sagte Watzke.

Der 18-jährige Bellingham hatte Zwayer nach dem Topspiel zwischen dem BVB und Bayern München (2:3) hart angegangen. "Man gibt einem Schiedsrichter, der schon mal Spiele verschoben hat, das größte Spiel in Deutschland. Was erwartest du?", sagte Bellingham.

Der Engländer bezog sich auf Vorkommnisse, die 17 Jahre zurückliegen. 2004 hatte Zwayer den Akten zufolge als Assistent Geld vom Drahtzieher Robert Hoyzer angenommen. Später deckte er den Skandal mit auf, eine Manipulation wurde ihm trotz Sperre nie nachgewiesen.

Zwayer: "Damit muss es dann aber auch gut sein"

Die unterstrich nun auch Zwayer: "Ich habe als junger Mann den Fehler gemacht, nicht sofort, sondern erst nach zu langer Überlegung einen Vorfall anzuzeigen. Das war falsch und ich bin dafür bestraft worden. Damit muss es dann aber auch gut sein."

Bellinghams Kommentar sei "persönlich, verunglimpfend und respektlos", habe "beleidigenden und verleumderischen Charakter" und dürfe "so nicht stehenbleiben". Auch die "Strahlkraft" auf den Amateurbereich sei zu bedenken.

"Ich sorge mich um die Verrohung im Umgang mit allen Schiedsrichtern - auch mir - abseits des Platzes, vor allem auch in den sozialen Medien", sagte Zwayer: "Ich frage mich persönlich, wo Respekt und Fair Play bleiben."

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DatumWettbewerbGegner
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Samstag, 18.12., 18.30 UhrBundesligaHertha BSC (Auswärts)
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