Hertha BSC nach Desaster bei RB Leipzig: "Nicht in Panik verfallen"

SID
Hertha BSC ist in Leipzig unter die Räder gekommen.
© getty

Hertha BSC ist in Leipzig zum zweiten Mal in der noch jungen Saison deklassiert worden. Doch wie schon nach der Bayern-Pleite will Trainer Pal Dardai die Trendwende schaffen.

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Davie Selke fand es "ganz schwierig, die richtigen Worte zu finden" - und schaffte es dann doch: "Es war ein scheiß Tag", sagte der Angreifer von Hertha BSC nach dem 0:6 (0:3)-Debakel bei RB Leipzig. "Wir waren immer einen Schritt zu spät dran, haben billige Gegentore bekommen. Es war von A bis Z nicht gut von uns", ergänzte er.

Im Interview bei Sky legte Selke jene Klarheit an den Tag, die er und seine völlig überforderten Teamkollegen zuvor auf dem Rasen hatten vermissen lassen. "Ich will auch keine Floskeln raushauen", sagte Selke, "wir müssen uns entschuldigen. So eine Leistung geht nicht."

Das empfand auch Fredi Bobic so, der Geschäftsführer war mächtig bedient. Jeder Spieler sei "seinen eigenen Ansprüchen weit hinterhergehinkt", kritisierte Bobic: "So einen Auftritt möchte ich nicht nochmal sehen!"

Doch es war kein einmaliger Ausrutscher des ambitionierten Hauptstadtklubs. Der offensiv wie defensiv katastrophale Auftritt in Leipzig erinnerte stark an den sportlichen Offenbarungseid vor einem Monat bei Bayern München (0:5). Paradoxerweise nutzte Trainer Pal Dardai genau das, um die Stimmung nicht komplett in den Keller fallen zu lassen.

"Gegen Bayern haben wir genauso verloren, dann haben wir die Mannschaft wieder aufgebaut und gewonnen", erinnerte der Ungar an die zwei schmeichelhaften Siege gegen die Aufsteiger VfL Bochum und die SpVgg Greuther Fürth. Und so soll es nun auch im kommenden Heimspiel am Samstag gegen den SC Freiburg laufen, "das müssen wir gewinnen", forderte Dardai.

Hertha BSC: Bloß keine Trainerdiskussion

Und wenn nicht? "Fangt mir bloß nicht mit der Trainerdiskussion an!", sagte Selke: "Wir stehen hinter dem Trainerteam, das haben wir heute auf dem Platz verzockt." Bobic wich der Trainerfrage etwas aus.

"Wir wissen, wenn du im Tagesgeschäft Fußball bist, hängst du von den Ergebnissen ab", sagte der Ex-Nationalspieler. Man wolle jetzt aber "nicht in Panik verfallen", sondern "die Ruhe bewahren".

Nach der Pleite in München hatte Dardai seine Stellung mit unbedachten Äußerungen ("Ich hänge nicht an meinem Sitz") selbst geschwächt, nun gab er sich kämpferischer. "Ich habe gut geschlafen", sagte der 45-Jährige am Sonntag: "Ich bin mit guter Laune und voller Elan in die Kabine gekommen und habe mir nichts anmerken lassen, was gestern geschehen ist."

Selke konnte die Pleite nicht so einfach abhaken. Sein Plan zur Frustbewältigung lautete: "Handy in die Schublade und erstmal Ruhe."

Bundesliga: Die Tabelle nach den Samstagsspielen

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.Bayern München623:51816
2.Bayer Leverkusen616:7913
3.VfL Wolfsburg68:5313
4.Borussia Dortmund617:12512
5.1. FSV Mainz 0566:3310
6.1. FC Köln610:829
7.SC Freiburg56:429
8.1. FC Union Berlin68:809
9.TSG Hoffenheim611:838
10.RB Leipzig612:757
11.Borussia M'gladbach66:9-37
12.Hertha BSC67:18-116
13.Eintracht Frankfurt66:9-35
14.FC Augsburg52:8-65
15.VfB Stuttgart59:12-34
16.Arminia Bielefeld63:6-34
17.VfL Bochum54:13-93
18.SpVgg Greuther Fürth64:16-121
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