"BVB-Retter" muss ins Gefängnis: Finanzmanager Florian Homm zu Haftstrafe verurteilt

Von SPOX
Florian Homm (l.) im Jahr 2004 mit dem damaligen BVB-Manager Michael Meier.
© imago images

Der deutsche Finanzmanager und einstige BVB-Großaktionär Florian Homm ist in der Schweiz wegen qualifizierter ungetreuer Geschäftsbesorgung und mehrfacher Urkundenfälschung zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Homm hatte 2004 dabei geholfen, Borussia Dortmund vor der Pleite zu bewahren.

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20 Millionen Euro hatte Homm über seine Firma Absolute Capital Management Holdings Ltd. (ACMH) im November 2004 investiert, um knapp 26 Prozent der BVB-Aktien zu übernehmen. Daraufhin wurde er in den Medien als "BVB-Retter" betitelt.

Das Investment half damals dabei, den stark angeschlagenen Klub vor dem Bankrott zu bewahren - mischte sich aber auch mehrfach mit markigen Worten in die Führung des Vereins ein. So bezeichnete er das Unternehmen etwa im Februar 2005 in einem Interview mit der Sport Bild als "Saustall".

Dem Spiegel sagte er im gleichen Jahr: "Hätte ich nicht investiert, wäre die Borussia nicht mehr im professionellen Fußball aktiv. Das ist meine Art, mich mit dem Verein zu identifizieren. Ohne mich könnte die Borussia treu und fest in der Oberliga zusammenhalten." Im YouTube-Kanal "Hyperbole" legte er nach: "2004/2005 waren die so krass überschuldet und so defizitär, dass die gesamte Finanz- und Sportpresse sagte: 'Der Homm hat einen Gehirnsturz, dass der diesen maroden Laden überhaupt noch angeht.'"

2007 hatte Homm ACMH verlassen, wenig später verkaufte die Firma die Anteile am BVB. Jetzt wurde er vom Bundesstrafgericht in Bellinzona zu 36 Monaten Haft verurteilt, 18 Monate davon auf Bewährung. Er soll zwischen 2005 und 2008 Aktien zwischen Investmendfonds verschoben haben, um die Kurse künstlich in die Höhe zu treiben. Laut Anklageschrift ging es um Bereicherungen im Umfang von "mindestens 170 938 806 US-Dollar".