Christoph Kramer: "Man muss heute nicht mehr von Gladbach nach Dortmund gehen"

Von SPOX
Christoph Kramer im Trikot von Borussia Mönchengladbach.
© getty

Am Freitag (ab 20 Uhr LIVE auf DAZN) trifft Christoph Kramer mit Borussia Mönchengladbach zum Auftakt des 15. Bundesliga-Spieltags auf den FC Bayern München.

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Im Vorfeld sprach der 29-jährige Mittelfeldspieler mit DAZN darüber, wie sich Gladbach als Verein in den letzten Jahren entwickelt hat, warum man von den Fohlen nicht mehr zwingend nach Dortmund wechseln muss und er blickte auf das Duell mit dem Meister voraus.

Christoph Kramer über ...

... die Entwicklung von Borussia Mönchengladbach:

"Als ich das 'Fußball-Denken' angefangen habe, war Borussia Mönchengladbach eigentlich immer rund um Platz 15 platziert, so hatte ich den Verein mit sieben oder acht Jahren abgespeichert. Man war eine Fahrstuhlmannschaft, mal ging es hoch, mal runter. Seitdem ich hier bin, ist natürlich unheimlich viel passiert. Als sie Relegation gespielt haben (2011, d. Red.) war ich noch nicht da, ich kam erst zwei Jahre später, nachdem Gladbach einmal Vierter und einmal Achter wurde. Damals konnte man noch denken, das sei eine Art Eintagsfliege. Aber wie sich der Verein dann stabilisiert hat, immer mehr gewachsen ist und auch Rückschläge weggesteckt hat, war schon stark. Und jetzt, 2021, zehn Jahre nach der Relegation, kann man sagen, dass Gladbach aus den Top-6 der Liga nicht mehr wegzudenken ist. Das ist eine einmalige Geschichte im Fußball. Einmalig gut und eine Leistung, die man gar nicht hoch genug bewerten kann."

... die Gründe für Gladbachs Aufschwung der letzten zehn Jahre:

"Für mich persönlich ist der Wohlfühl-Faktor ganz wichtig. Man achtet hier extrem auf Typen. Ich habe bisher immer in einer sehr angenehmen Mannschaft gespielt, was für mich das Wichtigste ist und am Ende auch die Leistung positiv beeinflusst. Ich glaube, dass man nur die beste Version seiner Selbst sein kann, wenn man sich auch wirklich wohl fühlt. Dieser Punkt stimmt hier, man achtet sehr auf die Charaktere der Spieler und nicht nur - wie es von außen betrachtet im Fußball heutzutage ganz häufig ist - darauf, dass man Spieler hat, die funktionieren. Man legt Wert auf Gemeinschaft, das Umfeld und das Stadion sind top, im Normalfall sind viele Fans da. Ich fühle mich hier fußballerisch zuhause und kann nichts nennen, was ich an dem Verein nicht mag. Und vor allem wird hier ehrlich mit mir umgegangen, was man im Fußball - auch wieder von außen betrachtet - nicht mehr so oft findet."

... Gladbachs Entwicklung dahin, Topspieler nun auch mal halten zu können:

"Wenn Spieler wie Ginter, Neuhaus, Thuram oder Zakaria, die wirklich einen großen Markt haben, sagen, dass sie es hier gut finden und bleiben wollen, ist das das größte Lob für einen Verein. Ich denke, man muss Gladbach nicht mehr verlassen, um den nächsten oder auch den übernächsten Schritt zu machen. Hier ist richtig was entstanden und es ist längst nicht mehr die Eintagsfliege, die es 2012 vielleicht hätte werden können. Der Klub ist mittlerweile so stabil und hat ein so gesundes Fundament, auch wenn die Entwicklung noch lange nicht am Ende ist. Man muss heute auf jeden Fall nicht mehr zwangsläufig von Gladbach zu Dortmund gehen. Vor zwei oder drei Jahren musste man das noch, damals war das für Mo Dahoud zum Beispiel schon noch der nächste Schritt. Aber inzwischen ist das nicht mehr der Fall."

... das Spiel gegen Bayern am Freitag (ab 20 Uhr LIVE auf DAZN):

"Wir können alle die Tabelle lesen und uns täte ein Big Point gegen Bayern sehr gut. Die Bayern sind natürlich Favorit, die können in einer Halbzeit fünf Tore schießen. Es gibt nie einen wirklich guten Zeitpunkt, um gegen Bayern zu spielen - vor der Weihnachtspause war es ein etwas besserer, jetzt wahrscheinlich wieder ein schlechterer. Wir brauchen einen richtig guten Tag und die Bayern dürfen nicht ihren Sahne-Tag haben. Wir haben aber auch schon gegen sie gewonnen und bewiesen, dass wir sie ärgern können. Das muss natürlich das Ziel sein."

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