Watzke stellt BVB-Bilanz vor - 43,9 Millionen Euro fehlen

SID
Hans-Joachim Watzke könnte länger als geplant die Geschicke beim BVB leiten.
© imago images / Thomas Bielefeld

Borussia Dortmund hat die Coronakrise finanziell deutlich zu spüren bekommen. Der Vizemeister weist für das Geschäftsjahr 2019/20 einen Fehlbetrag in Höhe von 43,9 Millionen Euro aus

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"Wir hatten beim BVB zehn gute Jahre. Wirtschaftlich haben wir in den zehn Jahren immer tiefschwarze Zahlen geschrieben. Dann kam Corona, dadurch ist alles anders geworden", sagte Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke auf der Bilanzpressekonferenz der GmbH & Co. KGaA des achtmaligen deutschen Meisters am Montag.

Insgesamt hat der BVB 370 Millionen Umsatz ohne Transfererlöse erzielt, damit konnte der Klub die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr halten. Mit Transfererlösen wurden 487 Millionen Euro umgesetzt, das sind zwei Millionen weniger als im Vorjahr. Gründe für den Verlust sind die ausbleibenden Ticketeinnahmen, aber auch Minderungen bei Werbe- und VIP-Hospitalityerlösen sowie der Einbruch des Transfermarkts.

Watzke: "Eine fünfstellige Zuschauerzahl würde ich nicht befürworten"

"Wir werden erst wieder zu unserem alten Geschäftsmodell zurückkehren können, wenn wir wieder vor ausverkauftem Haus spielen. Da muss man Geduld haben", so Watzke, der betonte, dass der BVB trotz der Krise mit einem Eigenkapital von 305 Millionen Euro finanziell gut aufgestellt ist.

"Wir mussten schauen, dass wir uns Liquidität beschaffen. Da kam uns zugute, dass wir sehr konservativ gewirtschaftet haben. Es ist uns gelungen, ein so hohes Maß an Liquidität zu generieren, dass wir diese Pandemie auch sehr lange durchhalten können."

Der BVB-Geschäftsführer hofft nun darauf, dass die Bundesliga demnächst wieder mit Zuschauern in den Stadien stattfinden kann.

"Ich glaube, dass wir eine bestimmte Zuschauerzahl in den Stadien vertreten können. Die darf aber nicht zu hoch sein. Wir werden sicherlich abwarten, was die Politik Ende August entscheidet. Eine fünfstellige Zuschauerzahl würde ich nicht befürworten, aber im einstelligen Tausenderbereich, abhängig von der Größe des Stadions. Für mehr sehe ich keinen Raum", sagte Watzke, der die Durchführung der Geisterspiele in den vergangenen Monaten lobte: "Sie sind reibungslos gelaufen, das war existenzsichernd für viele Vereine."

Watzke lobt die Bayern: "Beste Mannschaft, die jemals bei Bayern gespielt hat"

Watzke äußerte sich außerdem positiv, was die sportliche Situation beim BVB angeht. "Es ist uns gelungen die Mannschaft gut aufzustellen. Wir haben Achraf Hakimi verloren, dafür Thomas Meunier geholt. Wir haben Jude Bellingham bekommen, vielleicht kommt noch einer dazu", sagte Watzke.

Man habe sich darauf geeinigt, keine offizielle Zielsetzung auszugeben. "Das machen die Spieler selbst. Ich kann Ihnen versichern, dass wir sehr ambitioniert sind", sagte Watzke. Die Mannschaft sei ein guter Mix aus jung und erfahren, die "Tendenz liegt ein bisschen auf hochbegabt und jung".

Neuzugang Bellingham und Giovanni Reyna sind 17 Jahre alt, Erling Haaland und Jadon Sancho (beide 20) sind trotz ihrer Jugend bereits etablierte Kräfte im Team des Vizemeisters. Ausnahmetalent Youssoufa Moukoko (15) durfte im Trainingslager in Bad Ragaz bereits voll mittrainieren, für die Bundesliga ist er nach seinem Geburtstag im November spielberechtigt.

Watzke äußerte sich auch zum Gala-Auftritt der Bayern in der Champions League und sprach von der "womöglich besten Mannschaft, die jemals bei Bayern München gespielt hat".