Temporär keine Gäste, keine Stehplätze, kein Alkohol: Fans vor extremer Umgewöhnung

SID
Kein Bier im Stadion: Die Corona-Maßnahmen der DFL betreffen wohl auch den Konsum von Alkohol.
© imago images/Philippe Ruiz

Die Vereine der Bundesliga und 2. Liga beraten am kommenden Dienstag über einheitliche Richtlinien für die Rückkehr der Fans. Dabei könnten erhebliche Einschränkungen beschlossen werden.

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Keine Gästefans bis zum Jahresende, keine Stehplätze und kein Alkohol bis mindestens 31. Oktober: Bei der teilweisen Rückkehr in die Stadien steht den Fans möglicherweise eine extreme Umgewöhnung bevor. Über die einheitlichen Richtlinien werden die 36 Profiklubs aus den ersten beiden Ligen am kommenden Dienstag (4. August) abstimmen, die entsprechende Einberufung einer Außerordentlichen Mitgliederversammlung gab die DFL am Dienstag bekannt.

"Die Auswirkungen der Corona-Pandemie erfordern weiterhin hohe Wachsamkeit und erhebliche Anpassungen gewohnter Verhaltensweisen in vielen gesellschaftlichen Bereichen", hieß es in der DFL-Mitteilung, in der allerdings betont wurde, dass sämtliche mit einfacher Mehrheit beschlossenen Entscheidungen definitiv nur temporär und während der Pandemie gültig sein würden.

Bundesliga mit Fans: Diskussion um Datenschutz

Dies beträfe auch das viel diskutierte Thema Datenschutz, das zahlreiche Anhänger beschäftigt. Denn neben dem Verzicht auf das übliche Gästekontingent von mindestens zehn Prozent der gesamten Eintrittskarten, den Ausschank von Alkohol und die Verteilung von Stehplatz-Tickets steht auch zur Abstimmung, ob sich die Vereine zur Nachverfolgung möglicher Infektionsketten verpflichten wollen. Wie diese (bis zum Jahresende) dann aussehen würde, müsste jeder Klub mit den dafür zuständigen Behörden absprechen.

"Dahinter steht die Überlegung, dass die örtlichen Gesundheitsämter nur dann bestehende Infektionsketten früh und effektiv unterbrechen können, wenn sie die entsprechenden Personen zügig ermitteln und kontaktieren können", begründete die DFL diesen Punkt.

Ziel ist es nach wie vor, bereits zum Start der neuen Spielzeit am 18. September wieder vor Zuschauern zu spielen. Die DFL hatte wegen der noch immer angespannten Corona-Situation frühzeitig ausgeschlossen, dass die Stadien voll sein werden - genau das wollen aber Teile der Fans. Andernfalls würden sie den Spielen vermutlich fernbleiben.

Corona-Maßnahmen der DFL: Gästefans und Stehplätze wackeln

"Stadionbesuche erst dann wieder möglich machen, wenn alle ins Stadion dürfen", lautete etwa die am Sonntag auf Facebook verbreitete Botschaft des Schalker Fan-Club Verbands. Ein Aufruf zum Boykott sei dies zwar nicht, aber die Forderung solle freilich nicht nur auf Schalke gelten: "Wünschenswert wäre, wenn die DFL hier einen einheitlichen Beschluss fassen würde."

Den soll es in der kommenden Woche nun für vier zentrale Aspekte geben. Dass der DFL die Einschränkungen schwerfallen, war deutlich zu vernehmen. "Außer Frage steht, dass Auswärtsfahrten von Fans einen wichtigen Bestandteil der deutschen Fußballkultur ausmachen", hieß es bezüglich des möglichen Verzichts auf Gästefans, mit dem das Reiseaufkommen minimiert werden soll.

An einer anderen Stelle war die Rede vom "Bekenntnis der DFL zum Erhalt von Stehplätzen in den Stadien". Um die Einhaltung von Abstands- und Hygienemaßnahmen zu erleichtern, könnten diese vorerst aber trotzdem verwaist bleiben.