BVB - Emre Can spricht über seine Kindheit: "Habe erlebt, wie Schulfreunde zu Drogen gegriffen haben"

Von SPOX
Pep Guardiola und Emre Can arbeiteten beim FC Bayern zusammen.
© imago images/MIS

Mittelfeldspieler Emre Can (26) hat in einem Interview auf der Vereinshomepage des BVB auf seinen bisherigen Karriereweg und insbesondere seine schwere Kindheit in der Frankfurter Nordweststadt zurückgeblickt. "Es ist ein hartes Pflaster, das muss man ehrlich sagen. Ich habe erlebt, wie andere Jugendliche, wie Schulfreunde, zu Drogen gegriffen haben", sagte der Winterneuzugang der Borussia.

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Can habe hingegen "an den Stellen meine Familie und die richtigen Freunde gehabt. Ich habe zum Glück den richtigen Weg gewählt". Auf einem Gummiplatz lernte er das Fußballspielen und ist bis heute davon überzeugt, dass die Straße die beste Schule für junge Kicker ist: "Zu einhundert Prozent ist das so. Wenn ich mal Vater bin, schicke ich meinen Jungen auch auf die Straße. Den Respekt muss man sich da erarbeiten."

Nach Stationen beim SV Blau-Gelb Frankfurt und der Eintracht wählte Can bereits mit 15 Jahren den Weg zum FC Bayern ins 500 Kilometer entfernte München. Meine Mama wollte eigentlich nicht, dass ich so früh ausziehe, mein Papa hat gemeint, ich darf selbst entscheiden. Ich hatte keine Angst", erklärte er den damaligen Gedankengang, den er rückblickend als "ersten Schritt ins Erwachsenwerden" sieht.

Beim FCB zählte Can bereits in seinem zweiten Jahr zum Profikader unter Pep Guardiola, über sieben Einsätze im Bundesliga-Team (ein Tor, 464 Minuten) in der Saison 2012/13 kam er allerdings nicht hinaus: "Ich habe ihn ziemlich direkt gefragt, wie meine Chancen stehen. Er war sehr ehrlich zu mir und hat mir gesagt, dass es nicht einfach werden würde."

Can über Haaland: "Hat alles, was einen herausragenden Stürmer ausmacht"

Nach einem "Superjahr in Leverkusen" und Stationen beim FC Liverpool und Juventus Turin kehrte Can im Januar - zunächst auf Leihbasis, später mit einem Vertrag bis 2024 - zurück in die Bundesliga nach Dortmund. Für den BVB habe er "schon immer eine extreme Sympathie empfunden. Ich wollte zu einem Verein, für den ich wichtig sein kann, wo ich gebraucht werde. Das ist in Dortmund der Fall."

Einen besonders positiven Eindruck hat beim 25-fachen Nationalspieler in seiner noch kurzen BVB-Zeit Erling Haaland, ein weiterer Winterneuzugang, hinterlassen: "Erling hat alles, was einen herausragenden Stürmer ausmacht. Er ist unheimlich schnell, er ist groß, kopfballstark, er hat einen guten Schuss - und er weiß, wo das Tor steht. Und: Er ist für sein Alter extrem reif!" Haaland stehe deshalb vor einer "großen Karriere".

Can selbst, obwohl erst 26 Jahre alt, blickt auf eine bewegte Laufbahn zurück, in der sich seine Wünsche "im Großen und Ganzen tatsächlich erfüllt" haben. Auf seine zahlreichen Wechsel blickt er mit Stolz: "Sehr sogar. Wenn mir das jemand vor zehn Jahren gesagt hätte, hätte ich ihm das nicht geglaubt. Keinen dieser Schritte werde ich je bereuen, weil ich überall etwas dazugelernt habe."

Emre Can: Die Statistiken bei seinen Stationen

VereinSpieleToreVorlagenGelbe KartenMinuten
BVB152151.136
Juventus Turin4541112.534
FC Liverpool16714123713.104
Bayer Leverkusen3945132.958
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