Watzke stellt klar: BVB verzichtet auf Kampfansage an den FC Bayern

SID
Hans-Joachim Watzke verzichtet auf eine Kampfansage an den FC Bayern.
© imago images/Jörg Schüler

Vizemeister Borussia Dortmund verzichtet vor der neuen Saison auf eine Kampfansage an den deutschen Fußball-Rekordchampion Bayern München. "Wir spielen dieses Spiel mit den Zielen nicht mehr mit", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bei einem Medientermin am Dienstag in Dortmund.

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Vor der vergangenen Spielzeit hatte der BVB die Meisterschaft als Ziel ausgerufen. "Jahrelang sind wir kritisiert worden, dass wir das Ziel Meisterschaft nicht ausgegeben haben. Wir haben letztes Jahr gesagt, dass wir versuchen wollen, Meister zu werden. Dieses 'versuchen wollen' wurde in den Medien nach wenigen Wochen rausgestrichen", sagte Watzke.

Der BVB landete in der abgelaufenen Saison mit 13 Punkten Rückstand auf Serienmeister München auf Rang zwei. Dass man kein offizielles Ziel ausgebe, heiße aber nicht, "dass wir nicht ambitioniert sind", so Watzke: "Wir versuchen, jedes Spiel zu gewinnen."

Viele Neuzugänge wird es aber nicht geben - auch aufgrund der Coronakrise. Der belgische Nationalspieler Thomas Meunier wurde ablösefrei von Paris St. Germain verpflichtet und soll Achraf Hakimi auf der rechten Seite ersetzen. "Wenn auf der Abgabenseite nicht viel passiert, wird auch auf der Zugangsseite nicht mehr so viel passieren", sagte Watzke.

Watzke: Gehaltsverzicht bis zum Jahresende

Am Montag wurde bekannt, dass der börsennotierte Verein für die Saison 2019/2020 mit einem Fehlbetrag von 45 Millionen Euro rechnet. "Das tut uns weh. Die fehlenden Einnahmen sind dramatisch. Es geht ja nicht nur um die fehlenden Zuschauereinnahmen von rund vier Millionen Euro pro Spiel, sondern auch um weniger TV- und Vermarktungsgelder. Wir stehen vor einem gigantischen Berg von Risiken", so Watzke.

Watzke bestätigte außerdem, dass die BVB-Verantwortlichen und die Spieler bis zum Jahresende auf Gehalt verzichten. Laut Sport1 geht es bei den Profis um 10 Prozent, während der Zeit, in der gar nicht gespielt wurde, waren es 20 Prozent.

Hans-Joachim Watzke kann die Vorwürfe vonseiten des VfL Wolfsburg nicht verstehen.
© imago images
Hans-Joachim Watzke kann die Vorwürfe vonseiten des VfL Wolfsburg nicht verstehen.

Watzke zeigt Verständnis für Schalke

Watzke äußerte außerdem sein Verständnis für eine im Raum stehende millionenschwere Bürgschaft für den Erzrivalen Schalke 04 durch das Land NRW. "Das ist nicht ehrenrührig, wohlwissend, dass die Volksseele anders empfindet", sagte er.

Das Handelsblatt hatte von einem 40-Millionen-Euro-Volumen berichtet. Nach WAZ-Informationen hat der Bürgschaftsausschuss das Vorhaben der mit 197,9 Millionen Euro Verbindlichkeiten belasteten Schalker (laut Konzernabschluss 2019) bereits positiv beurteilt, eine Bekanntgabe soll am Mittwoch erfolgen.

"Staatliche Kredite müssen zurückgezahlt werden. Das sind keine staatlichen Hilfen", sagte Watzke, der verstehe, dass "die Landesregierung eingegriffen hat". Der BVB-Boss betonte aber auch, dass es "eine sehr sorgfältige Einzelprüfung" geben müsse, ob es bei Schalke "Corona-Effekte" seien.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hatte am Dienstag Berichte über die Landesbürgschaft für Schalke mit Verweis auf die vorgeschriebene Vertraulichkeit unbestätigt gelassen. "Es gibt keine Entscheidung in irgendeiner Bürgschaftsfrage", sagte der CDU-Politiker in der Düsseldorfer Landespressekonferenz.

 

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