Der Erfolg von Eintracht Frankfurt unter Niko Kovac: Dreckige Leidenschaft

Eintracht Frankfurt könnte mit einem Sieg gegen Borussia Mönchengladbach auf Platz zwei springen
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Die taktische Ausrichtung

In der bevorzugten Ausrichtung mit Dreierkette - meist agiert die Eintracht in einem 3-4-1-2 oder einem 3-4-3 - hat Kovac sein Team im Laufe der Saison weiterentwickelt. Fortschritte machte das Team im Defensivspiel darin, in Ballrichtung zu verschieben, die Räume für den Gegner zu schließen und auf der ballfernen Seite zurückzufallen, um die letzte Linie zu einer Viererkette aufzufüllen.

Durch die Rückkehr des lange verletzten Omar Mascarell zur Rückrunde bekam die Eintracht einen weiteren Baustein, der dem situativen Mittelfeldpressing der Kovac-Truppe entgegenkommt.

Der Spanier hat das nötige Spielverständnis und die Ballsicherheit, um den Spielaufbau aus der zentralen Position heraus anzutreiben. In den ersten beiden Rückrunden-Partien gewann er 61,5 und 75 Prozent seiner Zweikämpfe und leitete jeweils Tore bzw. gute Chancen durch präzise lange Bälle ein.

Gemeinsam mit Mascarell bildeten zuletzt gegen Wolfsburg Boateng, Gacinovic, Rebic und Haller ein Pressing-Fünfeck, das die Räume geschickt verdichtete und den Gegner so stark im Spielaufbau störte.

Die robusten Angreifer Haller und Rebic schoben auf die VfL-Verteidiger, etwas breiter dahinter positionierten sich Boateng und Gacinovic. Die schnellen Außen Wolf und Chandler schoben über die Außen nach und waren nach Ballgewinn anspielbar, sodass die Eintracht das Tempo anziehen konnte. Auf diese Weise fielen die ersten beiden Treffer gegen Wolfsburg.

In der Zweikampfstärke, dem taktisch disziplinierten Verhalten gegen den Ball und dem daran anschließenden schnellen Umschalten liegen die größten Stärken der Frankfurter. Das erkannte auch Wölfe-Trainer Martin Schmidt nach der Niederlage an: "Das ist in Sachen Körperlichkeit die Top-Mannschaft der Liga, auch bei den zweiten Bällen haben sie absolute Top-Werte."

Dass diese Stärken besonders in Auswärtsspielen zum Tragen kommen, wenn die Heimmannschaft per Definition einen größeren Druck hat, etwas für das Ergebnis zu tun, zeigt sich in den Resultaten: 21 ihrer 30 Zähler holte die Eintracht auf fremdem Platz, in der Auswärtstabelle hat nur der FC Bayern einen Punkt mehr gesammelt.