"Gott sei Dank hat Emil mir nicht zugehört"

SID
Ralph Hasenhüttl und Leipzig holten erneut drei Punkte
© getty

Leipzig jubelt über den nächsten Dreier - diesmal mit viel Humor. Die Bayern hadern mit dem doppelten Punkverlust in Frankfurt, Rummenigge tobt. Weinzierl unterstellt dem Gegner Dummheit, Kauczinski kriegt eins in die Fresse. Die Stimmen nach den Bundesliga-Spielen des 7. Spieltags - aus dem Stadion und von Sky.

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VfL Wolfsburg - RB Leipzig 0:1

Klaus Allofs (Geschäftsführer Sport VfL Wolfsburg): "Wir müssen uns im Klub darüber unterhalten, was wir in Zukunft machen wollen. Das kann mit dem Trainer sein, das kann vielleicht irgendwann auch ohne den Trainer sein. Das sind ganz normale Dinge, das gehört zu dem Geschäft dazu. In der Vergangenheit haben wir die Dinge mit sehr wenig Hektik und Panik entschieden. So werden wir das in Zukunft auch tun."

Dieter Hecking (Trainer Wolfsburg): "Ich denke, dass wir wie immer das Spiel sachlich analysieren werden. Ein Klaus Allofs muss nicht jedes Mal ein Plädoyer für den Trainer abgeben. Wir sind im ständigen Austausch. Wir wussten, dass Leipzig sehr schnell unterwegs ist im Anlaufen. Wir haben zu lange gebraucht, um den Ball zirkulieren zu lassen und die Räume, die da waren, zu selten gefunden. Die zweite Halbzeit war natürlich zu wenig. Leipzig hat gemerkt, dass wir von Minute zu Minute keinen Zugriff mehr gefunden haben, sodass die Niederlage am Ende verdient war."

Ralph Hasenhüttl (Trainer Leipzig): "Wir sind natürlich überglücklich, dass wir hier Punkte mitnehmen konnten. Wir haben ein Geschenk bekommen, das wir nicht genutzt haben, was es uns ein bisschen schwerer gemacht hat. Nach der Pause sind wir von Minute zu Minute besser, griffiger geworden. Ich habe Emil in der Halbzeit gesagt, dass er das Spiel nicht alleine entscheiden muss. Gott sei Dank hat er mir nicht zugehört - er hat es letztlich doch entschieden. Ich bin stolz auf diese Mannschaftsleistung. Wir hätten höher gewinnen müssen. Die Entwicklung der Mannschaft ist atemberaubend."

Yussuf Poulsen (Leipzig): "Hintenraus wirkte es, als sei Wolfsburg platt. Sie hatten in der zweiten Hälfte keine klare Torchance, wir aber drei oder vier. Wir hatten einfach mehr Power. Wenn wir jede Woche solche Spiele abliefern, wird es schwer, uns zu schlagen. Das müssen wir aber erst mal regelmäßig abrufen. Man darf nicht glauben, dass alles von alleine kommt. Wir müssen viel investieren."

1. FSV Mainz 05 - SV Darmstadt 98 2:1

Martin Schmidt (Trainer Mainz): "Vor der Pause ist unser Plan voll aufgegangen. Wir hatten gute Umschaltsituationen und das frühe Tor war natürlich viel Wert. Da wir es verpasst haben, das 2:0 zu erzielen, war das Spiel trotzdem lange offen und beim Elfmeter kurz vor der Pause stand das Spiel nochmal auf der Kippe. Da war das Glück auf unserer Seite. Wir wussten in der Pause, dass wir heute ein zweites Tor brauchen würden. Das hat der Spielverlauf dann auch gezeigt. Danach haben wir das bis zum Ende weitestgehend gut verteidigt. Wir haben heute ein Spiel mit einer guten ersten und schwierigen zweiten Halbzeit gewonnen. Mit elf Punkten blicken wir auf einen soliden Start zurück und können uns in Ruhe auf Anderlecht vorbereiten. Wir werden aber jetzt sicher nicht in Euphorie verfallen, sondern weiter kritisch mit unseren Leistungen umgehen."

Norbert Meier (Trainer Darmstadt): "Ich denke wir haben ein ordentliches Auswärtsspiel gemacht. Der Elfmeter hätte uns einen psychologischen Vorteil bringen können. Leider konnten wir die Chance aber nicht nutzen. Nach dem 0:2 haben wir dennoch nie aufgesteckt und hatten weitere Möglichkeiten. Glück und Pech liegen manchmal eng beieinander. Und Mainz hatte einen guten Torwart. Es ist schade, heute mit leeren Händen dazustehen, weil die Mannschaft eine gute Entwicklung zeigt. Aber Mainz hat eben gute Individualisten, die zuschlagen wenn sich ihnen Chancen bieten."

Antonio Colak (Darmstadt): "Wir sind heute als Mannschaft aufgetreten und haben uns viele Chancen erarbeitet. Im Endeffekt haben wir leider zu viele Möglichkeiten vergeben. Das Glück war einfach nicht auf unserer Seite, auch persönlich nicht auf meiner. Trotzdem haben wir heute auch nach dem 0:2 nicht aufgegeben und weiter nach vorne gespielt."

SV Werder Bremen - Bayer Leverkusen 2:1

Alexander Nouri (Trainer Bremen): "Ich freue mich, dass wir den Menschen hier diese drei Punkte bescheren konnten. Wir haben heute wieder mit unheimlich viel Herz und Leidenschaft agiert. Die erste Viertelstunde haben wir es sehr gut gemacht und immer wieder Nadelstiche gesetzt. Wir wollten den Raum hinter unserer Kette relativ klein halten oder vorne attackieren und den Gegner zu langen Bällen zwingen. Ich habe versucht, die Spieler mitzunehmen und Verantwortung auf sie zu übertragen. Es geht alles nur über den Teamgeist. Wir müssen über die Grenze gehen, um zu bestehen. Ich führe viele Gespräche. Mir ist wichtig, dass man miteinander redet. Wir wollen bescheiden bleiben, weiter hart arbeiten und das Team stärken. Wir müssen im Training weiter mit viel Herz, Akribie und Beharrlichkeit an den Dingen arbeiten."

Ousman Manneh (Bremen): "Es ist eine großartige Erfahrung und unglaublich, hier vor 40.000 Fans im Weserstadion zu spielen. Das ist das, was ich immer wollte. Ich bin sehr glücklich. 2014 bin ich nach Bremen gekommen und ich wollte nur Fußball spielen."

Roger Schmidt (Trainer Leverkusen): "Wir haben sehr einfache Gegentore bekommen. Die letzte Entschlossenheit und Aufmerksamkeit war in den entscheidenden Situationen bei Bremen größer als bei uns. Ich dachte, dass wir aus den letzten Auswärtsspielen gelernt haben, aber heute ist es wieder passiert. Das ist sehr ärgerlich. Bremen hat sich hinten raus den Sieg mit sehr viel Leidenschaft verdient. Uns fehlte heute das fußballerische Vermögen, um noch klarere Torchancen herauszuspielen."

Julian Brandt (Leverkusen): "Die Niederlage müssen wir uns selber ankreiden. Es war nicht alles gut, sonst hätten wir das Spiel gewonnen. Wir haben einfach trostlos nach vorne gespielt, nur ein Tor geschossen und zwei blöde Gegentore kassiert. Dann verlierst du hier und fährst ohne Punkt nach Hause. Es war heute auf jeden Fall machbar, hier zu gewinnen."

Bernd Leno (Leverkusen): "Am Ende der ersten Halbzeit hatten wir das Spiel gut im Griff. Dann haben wir das Spiel einschlafen lassen und zu langsam gespielt. Den Rest hat Werder Bremen sehr gut gemacht. Dass wir uns auswärts schwerer tun, das ist kein großes Geheimnis mehr. Wir haben kein super Spiel gemacht, aber auch kein schlechtes. Man hat auch ein paar gute Ansätze gesehen."

Eintracht Frankfurt - FC Bayern München 2:2

Timothy Chandler (Frankfurt): "Am Ende ist der Punkt okay, wir haben mit zehn Mann den Ausgleich gemacht. Aber da wäre mehr drin gewesen."

Bastian Oczipka (Frankfurt): "Wir haben heute gegen die Bayern so viele Chancen gehabt wie noch nie. Die Bayern schwächeln momentan ein bisschen. Wir haben es gut gemacht und ihnen ein wenig den Schneid abgekauft."

Carlo Ancelotti (Trainer Bayern): "Wir haben die ersten 45 Minuten geschlafen, das ist in jedem Spiel zu viel. Ich muss das ändern, ich will mein Team sehen. Ich werde Wechsel vornehmen. Wir haben in der ersten Halbzeit nicht gut gespielt, hatten keine gute Einstellung und den Sieg nicht verdient. In der zweiten Halbzeit war es besser, aber am Ende geht das Resultat in Ordnung."

Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandschef Bayern): "Das war nicht Bayern München in der ersten Halbzeit, so kann man nicht auftreten. Das war nicht akzeptabel, man muss mit einer anderen Einstellung auf den Platz gehen. Denn man muss hin und wieder den Finger in die Wunde legen, wenn eine Wunde da ist."

Thomas Müller (Bayern): "Gut gespielt haben wir nicht. Frankfurt hatte ja teilweise das Heft des Handelns in die Hand genommen. Das ist man als Bayern-Spieler nicht gewohnt und daran will man sich auch nicht gewöhnen. Wir haben von A bis Z heute nicht so gespielt, wie wir uns das vorstellen. Dass wir in Überzahl den Ausgleich kassieren, das setzt dem Ganzen die Krone auf. Wir machen als Mannschaft aktuell zu viele Fehler. Das ist natürlich aber eine Debatte, die man geschickterweise nicht im Fernsehen austrägt."

Philipp Lahm (Kapitän Bayern): "Für uns war es viel zu unterhaltsam. Wenn man denkt, dass es statt mit einhundert Prozent mit weniger geht, dann läuft man Gefahr, die Zweikämpfe zu verlieren und nicht die Kontrolle über das Spiel zu haben. Das ist uns allen heute passiert."

FC Augsburg - FC Schalke 04 1:1

Dirk Schuster (Trainer Augsburg) zum Foul von Stafylidis an Embolo: "Es war natürlich dämlich. Embolo rennt Richtung Torauslinie, er braucht nur dahinter zu bleiben. Ich denke, dass er ihn ziemlich unglücklich getroffen hat. Auf dem Weg wünsche ich Embolo alles Gute."

Daniel Baier (Augsburg): "Mein Gegenüber hat es vorgemacht, das war auch nicht so schlecht. Wir haben heute auf jeden Fall zwei schöne Tore gesehen."

Markus Weinzierl (Trainer Schalke ): "Wir hätten gerne gewonnen und waren auf einem guten Weg. Dann musst du aber fehlerfrei fertig spielen, das haben wir nicht geschafft. Augsburg hat eine gute Mannschaft und toll gefightet. Dann hat der Tüchtige auch das Glück."

... zum Foul von Stafylidis an Embolo: "Ich kenne den Spieler und weiß, dass er seine Gedanken nicht koordiniert. Er sieht einfach den Ball und hat Aggressivität. Dann passiert so etwas. Absicht unterstelle ich ihm nicht, aber Dummheit."

Borussia Mönchengladbach - Hamburger SV 0:0

Andre Schubert (Trainer Gladbach): "Es gibt manchmal solche Tage, an denen du den Ball einfach nicht rein bekommst. Wenn du lange in Überzahl bist und keine Torchancen hast, dann musst du dir Gedanken machen. Aber wir haben sehr viele Torchancen gehabt. Ich sehe den Punkt für den HSV nicht als verdient an. Das war ein Spiel, das man so nur einmal in zehn Jahren hat. Wir haben das Spiel von Anfang an klar dominiert, haben versucht Lücken zu finden. Irgendwann wurden die Lücken größer. Torchancen waren reichlich da, aber wir haben sie nicht genutzt. Das war der Knackpunkt."

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Markus Gisdol (Trainer HSV): "Trotz des Ergebnisses von 0:0 war das ein Spiel, in dem viel drin war. Für uns war es natürlich schwer, speziell nach der Roten Karte. Gladbach ist zu Hause eine Macht, das war uns bewusst. Wir haben 90 Minuten lang die Disziplin gehalten. Daher ist der Punkt nicht unverdient. Es tut einfach gut für uns alle. Ein positives Erlebnis aus solch einem Spiel mitzunehmen, das ist unbezahlbar. Sie sehen es ja an dem Grinsen in meinem Gesicht."

1. FC Köln - FC Ingolstadt 04 2:1

Peter Stöger (Trainer Köln): "Es war ein intensives Spiel, und wir haben eine reife Leistung gezeigt für unseren Anspruch. Ist war eine ganz neue Situation, dass wir mit einem Sieg vorne dabei bleiben können. Der mussten wir uns stellen, aber das hat die Mannschaft richtig gut gemacht. Auch wenn es in der Endphase etwas hektisch wurde."

Anthony Modeste (Köln): "Ich hatte eine gute Vorbereitung und habe eine gute Form. Bei uns läuft es richtig gut, wir müssen das genießen."

Konstantin Rausch (Köln): "Wir sind froh, dass wir das Spiel heute gewonnen haben und weiter ungeschlagen sind. Alles andere sollen andere beurteilen. Wir gucken von Spiel zu Spiel und sind froh, wenn wir weiter so punkten."

Markus Kauczinski (Trainer Ingolstadt): "Wir haben ein klasse Spiel gemacht, waren gut eingestellt und haben gefightet. Am Ende hat man gesehen, dass da auch andere Mächte am Werk waren. Wir haben nie aufgegeben und hätten am Ende noch einen Elfmeter bekommen können. Es war heute sehr unglücklich. Ich weiß um die Schwere der Arbeit von Schiedsrichtern, aber irgendwann habe ich schon das Gefühl bekommen, dass wir benachteiligt werden. Das tut weh, weil wir hier einen Punkt hätten holen können. Meine Mannschaft hat ein richtig starkes Spiel gemacht, aber mit einigen unglücklichen Entscheidungen fällt es eben total schwer. Dass du von der Seite eins in die Fresse kriegst, ist richtig, richtig bitter."

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Marvin Matip (Ingolstadt): "Das Spiel nimmt mit dem 1:0 für Köln diesen Gang. Der Linienrichter kann die ganze Linie betrachten. Für mich war es ganz klar Abseits. Ein Mann, der das hauptberuflich macht, der sollte das sehen. Wir werden nicht aufstecken und immer weiter machen. Irgendwann werden wir auch wieder belohnt und dann werden wir auch nicht von höheren Mächten bestraft."

TSG 1899 Hoffenheim - SC Freiburg 2:1

Julian Nagelsmann (Trainer Hoffenheim): "Die Freiburger Grundordnung war überraschend. Das war ein guter Plan. Am Ende sind wir aufgrund der Chancen als verdienter Sieger vom Platz gegangen."

Christian Streich (Trainer Freiburg): "Als er den Ball wegköpft, gibt es den Kontakt, weil er da oben drüber ist. Wenn du da Elfmeter gibst, dann musst du in vielen Situationen Elfmeter geben. Das ist halt schade. Wenn wir den Fehler in der ersten Hälfte nicht machen, sieht es gut aus. Dann haben wir umgestellt in der zweiten Hälfte. Es war umkämpft. Dann war der Verlauf wie er war, und wir haben verloren. Das tut ein bisschen weh."

Sandro Wagner (Hoffenheim): "Ich denke, der Elfmeter war ganz klar. Da darf der Verteidiger von Freiburg nicht so hingehen und muss sich cleverer anstellen. Das ist wie ein Geschenk, das nimmt man an, wenn er da so wild hingeht."

Mike Frantz (Freiburg): "Es ist für mich lächerlich und eine Fehlentscheidung. In so einer Situation pfeife ich keinen Elfmeter."

Borussia Dortmund - Hertha BSC 1:1

Thomas Tuchel (Trainer Dortmund): "Wir haben Zeit gebraucht, um gegen einen disziplinierten und hartnäckig verteidigenden Gegner ins Spiel zu kommen. Wir haben Situationen nicht gut zu Ende gespielt. In der zweiten Halbzeit lag der Ausgleich lange in der Luft."

Pal Dardai (Trainer Hertha): "Wir haben uns den einen Punkt verdient. Die Zuschauer haben ein geiles Spiel gesehen. Das waren Männer-Zweikämpfe. Wir haben eine gute Party geliefert. Glückwunsch an meine Mannschaft."

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