Wendt: "Bundesliga ist zu meistern"

SID
Laut Polizeigewerkschafts-Chef Rainer Wendt ist der Fußball kein grundsätzliches Terror-Ziel
© getty

Polizeigewerkschafts-Chef Rainer Wendt sieht den Fußball nach den Vorkommnissen in Paris und Hannover nicht als grundsätzlich bevorzugtes Ziel für Terror-Anschläge an. "Der Fußball war jetzt zweimal in kurzer Zeit betroffen, steht aber nicht im Mittelpunkt. Das kann sich schnell wieder ändern", sagte Wendt dem SID.

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Trotzdem muss auch Weil eingestehen: "Der Fußball hat tatsächlich eine hohe Öffentlichkeitswirkung und erfüllt dadurch eines der Ziele von Terroristen."

Am Dienstag war in Hannover das Länderspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden kurzfristig wegen Terror-Gefahr abgesagt worden.

Vier Tage zuvor waren beim Länderspiel zwischen Frankreich und der deutschen Nationalelf vor dem Stade de France bei der Terror-Anschlagsserie von Selbstmord-Attentätern mehrere Sprengsätze gezündet worden, nachdem die Killer zuvor nicht in die Arena gelangt waren.

Sport-Großereignisse unberührt

Wendt sieht die Gefährdungslage für Sport-Großereignisse als unverändert an. "Alle Veranstaltungen werden stattfinden, wenn es keine belastbaren Hinweise gibt die dagegen sprechen. Für den Einzelfall in Hannover gab es Hinweise, und entsprechend wurde reagiert."

Auch für die Sicherung von zehntausenden Zuschauern bei den einzelnen Spielen der Fußball-Bundesliga erwartet der Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) keine zusätzlichen Auswirkungen durch die Ereignisse von Hannover:

"Aufgrund der allgemeinen Lage ist ja schon einiges, ob sichtbar oder nicht sichtbar, hochgefahren worden. Bundesligaspiele und auch komplette Spieltage sind für die Polizei aber zu meistern."

Polizei hat "Lage im Griff"

Überhaupt hätten die Vereine "in den letzten Jahren eine Menge geleistet". Weitere Maßnahmen "mit blindem Aktionismus" zu fordern, führt für Wendt am Ziel vorbei. "Sie können sicher sein, dass die Polizei alles dafür tut, dass die Sicherheit der Spiele gewährleistet ist", so der Gewerkschaftsboss.

Ohnehin geht der 58-Jährige von einer Beruhigung der momentan aufgeschreckten Öffentlichkeit in absehbarer Zukunft aus:

"Es wird auch eine Zeit lang ein bedrückendes Gefühl geben, aber wenn die Menschen, Bürger und Fußball-Fans in Deutschland merken, dass die Polizei die Lage im Griff hat, wird es auch wieder eine neue Gelassenheit geben, so dass man sich auch wieder uneingeschränkt an Fußballspielen erfreuen kann."

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