"Eine Anerkennung meiner Saison"

SID
Mit zehn Toren und 21 Assists war Kevin de Bryune der Topscorer der letzten Bundesliga-Saison
© getty

Seinen Gegenspielern zeigte Kevin de Bruyne in der vergangenen Saison regelmäßig die Hacken, nun hängte der Mittelfeldspieler des VfL Wolfsburg bei der Wahl zum Fußballer des Jahres sogar die versammelte Bayern-Konkurrenz ab. Der belgische Nationalspieler setzte sich bei der vom Fachmagazin Kicker durchgeführten Abstimmung unter den deutschen Sportjournalisten mit 367 Stimmen meilenweit vor den Münchnern Arjen Robben (94) und Manuel Neuer (67) durch.

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"In einem anderen Land zum besten Spieler gewählt zu werden, das heißt was", sagte de Bruyne im kicker-Interview (Montagausgabe): "Das ist eine Anerkennung für meine Saison". Diese wurde auch seinem Trainer Dieter Hecking zuteil. Nach dem Gewinn des DFB-Pokals mit den Wölfen erhielt der 50-Jährige 203 Stimmen und lag damit knapp vor dem Augsburger Markus Weinzierl (191) und Lucien Favre (168) von Borussia Mönchengladbach. "Das ist eine Anerkennung der Arbeit des gesamten Trainerstabes und damit auch meiner Arbeit", sagte Hecking.

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Fußballerin des Jahres wurde Celia Sasic, die inzwischen ihr Karriereende mit 27 Jahren bekannt gegeben hat. Für die WM-Torschützenkönigin war es nach 2012 der zweite Erfolg bei der 1960 durchgeführten Wahl. Sasic, die mit dem 1. FFC Frankfurt die Champions League gewonnen hatte, bekam 199 Stimmen. Zweite wurde Nationaltorhüterin Nadine Angerer (123) vor Anja Mittag (59).

De Bruyne gedenkt Malanda

De Bruyne ist bei der 56. Auflage der Wahl erst der fünfte Ausländer nach Robben (2010), Grafite (2009), Franck Ribery (2008) und Ailton (2004), der es auf Platz eins schafft. Wie schon nach dem Pokalsieg Ende Mai in Berlin gegen Borussia Dortmund (3:1) dachte der 24-Jährige nach der gewonnenen Wahl erneut an seinen im Januar bei einem Autounfall verstorbenen Freund und Mitspieler Junior Malanda: "Er war mein kleiner Bruder, das ist immer noch schwer. Natürlich denke ich noch immer an ihn. Wir haben Junior den DFB-Pokal gewidmet, auch meine Trophäe für den Fußballer des Jahres ist für ihn".

Mit seinen konstant starken Leistungen hatte de Bruyne in der vergangenen Saison großen Anteil am Höhenflug der Niedersachsen. Zehn Tore erzielte der Offensivspieler in der Liga selbst, mit 22 Vorlagen stellte er zudem einen Rekord auf. Dies weckte allerdings auch die Begehrlichkeiten der finanzstarken Konkurrenz im Ausland. Der englische Spitzenklub Manchester City soll bereit sein, 80 Millionen Euro für die Künste de Bruynes zu bezahlen. Dieser ließ seine Zukunft im kicker-Gespräch offen, lobte aber die Bundesliga: "Nach insgesamt zweieinhalb Jahren in Deutschland kann ich sagen: Ja, es passt richtig gut".

"Unmoralisches Angebot"

Das "unmoralische Angebot" aus Manchester lässt die Wolfsburger allerdings (noch) kalt. Er habe es gelesen, aber er bleibe ganz gelassen, sagte Manager Klaus Allofs zuletzt. "Wenn es so etwas dann geben sollte, werden wir schon allein aus der Verpflichtung gegenüber unseren Spielern heraus seriös damit umgehen", fügte Allofs an.

De Bruynes Vertrag beim VfL läuft noch bis Juni 2019. Angesichts der Verlockungen aus dem Ausland deutete Allofs aber zuletzt schon einmal an, de Bruynes Gehalt noch einmal anzuheben. Nach der Qualifikation für die Champions League hat der VfL mit seinem schnellen Mittelfeldstar noch viel vor. "Es wäre wunderschön, wenn es mal gelingen würde. Der Appetit ist auf jeden Fall da", sagte Hecking auf den möglichen Gewinn der deutschen Meisterschaft angesprochen.

Die Ehrung nach der Wahl zum Fußballer des Jahres wird vor dem Supercup am kommenden Samstag gegen Meister Bayern München erfolgen. Im Anschluss will de Bruyne seine Gegenspieler auch wieder auf dem Platz abhängen.

Kevin De Bruyne im Steckbrief

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