Glückwunsch, Max!

Max Kruse verlässt Borussia Mönchengladbach nach zwei erfolgreichen Jahren
© getty

Nach zwei Jahren verlässt Max Kruse Borussia Mönchengladbach und schließt sich dem VfL Wolfsburg an. Für den Stürmer ist der Wechsel ein konsequenter und logischer Schritt. Allerdings trifft er auch die Borussia nicht unvorbereitet und ist längst nicht mit den Abgängen von Marco Reus oder Marc-Andre ter Stegen zu vergleichen. Tatsächlich kann sich auch Max Eberl als Gewinner des Transfers fühlen. Ein Kommentar von SPOX-Redakteur Benjamin Wahlen.

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"Die bessere sportliche Perspektive" gibt Max Kruse als Grund für seinen Wechsel an - und hat damit Recht. Ganz unabhänging von seinem mehr als doppelt so hohen Salär in der Autostadt.

Auch wenn in Mönchengladbach seit Jahren auf höchstem Niveau gearbeitet wird und die Borussia das Bankett der Big Player und Teams mit Konzern-Unterstützung in dieser Saison erfolgreich aufgemischt hat, sind Wolfsburgs Chancen, dauerhaft um die Champions League zu spielen, höher.

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Der Verein verfügt nicht nur über einen finanzstarken Konzern im Rücken, sondern in Klaus Allofs und Dieter Hecking auch über das Personal, das diese Mittel in Erfolg ummünzen kann. Dazu kommt ein herausragend besetzter Kader, den Kruse um eine bisher fehlende Komponente, einen spielstarken Stürmer, erweitert.

Kruse ist ein Karrieretyp, der sich kontinuierlich weiterentwickeln und verbessern möchte - finanziell wie sportlich. Deshalb ließ er sich Ausstiegsklauseln in seine Verträge in Hamburg, Freiburg und Gladbach schreiben, deshalb wechselt er innerhalb von drei Jahren zum dritten Mal den Verein.

SPOX-Fünferkette zu Max Kruse

Das ist auch Max Eberl nicht entgangen, der Kruse erst aufgrund seiner Hintertür im Vertrag für 2,5 Millionen Euro an den Niederrhein lotste. Niemand glaubte in Gladbach daran, in Kruse einen neuen Arie van Lent oder Oliver Neuville verpflichtet zu haben, Kruses Abgang wurde schon mit dessen Vertragsunterschrift als wahrscheinliches Szenario behandelt - und trifft den Verein deshalb keinesfalls unvorbereitet.

Abgesehen von den intern vorhandenen Möglichkeiten wie Branimir Hrgota oder der ins Zentrum gewechselte Andre Hahn, hat Eberl längst potentielle Nachfolger für Kruse in der Schublade liegen. Das Geld dafür ist da. Kruses Transfer spült zwölf Millionen Euro in die Kasse, dazu die Einnahmen der sehr wahrscheinlichen Champions-League-Teilnahme.

Viel wichtiger ist aber: Eberl hat sich von Pokerspieler Kruse nicht ausspielen lassen, sondern an seiner Linie festgehalten. Gladbachs Manager wollte Kruse halten - aber nicht um jeden Preis. Das Gehaltsgefüge sollte keinen Schaden nehmen. Dieser hätte schwerer gewogen als Kruses Abgang.

Unter dem Strich hat Kruse großen Anteil an der erfolgreichen Saison der Borussia und erwirtschaftet zudem nach zwei Jahren ein dickes Transferplus.

Der Verein verliert auch keine seiner Identifikationsfiguren wie Marco Reus vor drei Jahren oder Marc-Andre ter Stegen zu Beginn der Saison, sondern einen Stürmer, der ohnehin nur auf der Durchreise war. Herzlichen Glückwunsch, Max Eberl.

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