Bayern zittern sich weiter

Lewandowski erzielte das erste Tor sehenswert per Lupfer
© getty

Der FC Bayern München steht im Finale des Telekom Cups in Hamburg. Gegen Borussia Mönchengladbach ging es nach einem 2:2-Unentschieden ins Elfmeterschießen. Zuvor war Rafinha gescheitert.

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Beim zweiten Spiel des Telekom Cups in Hamburg gewinnt der FC Bayern München gegen Borussia Mönchengladbach. Nachdem Tom Starke mehrfach eingreifen musste, brachte Robert Lewandowski seinen neuen Arbeitgeber per Traumtor in Führung.

In der zweiten Hälfte legte Franck Ribery schnell nach, Max Kruse gelang der Anschlusstreffer sowie der Ausgleich per Elfmeter. Im Finale treffen die Bayern nun auf den VfL Wolfsburg, Gladbach spielt gegen den gastgebenden HSV.

Reaktionen:

Aufstellungen:

FC Bayern München: Starke - Rafinha, Badstuber, Martinez, Alaba - Rode, Gaudino, Bernat - Pizarro (35. Hojbjerg), Lewandowski, Ribery (38. Scholl)

Borussia Mönchengladbach: Blaswich - Korb, Schulz, Dominguez, Wendt - Hahn, Nordveidt, Dahoud, Traore - Raffael, Kruse

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Die Bayern müssen auf einen Großteil ihrer WM-Fahrer verzichten, schicken aber trotzdem eine starke Elf auf den Platz. Gaudino und Alaba bilden mit Rode das Mittelfeld.

Borussia Mönchengladbach setzt auf Dahoud, der bereits letztes Jahr eine gute Partie gegen den FCB zeigte. Vorne dürfen die Neuzugänge Traore und Hahn ran.

2.: Starke mit einem furchtbaren Zuspiel im eigenen Strafraum. Kruse holt sich den Ball und legt zurück auf Hahn, der zieht aber vorbei.

8.: Ribery kann den Ball von links nach innen spielen, wo Lewandowski gegen drei Gladbacher ins Dribbling geht. Wendt klärt, bevor der Pole abschließen kann.

9.: Eine Flanke von Rafinha landet bei Lewandowski. Der köpft allerdings gegen die Laufrichtung über den Kasten.

15.: Toller Pass von Raffael durch die hohe Abwehrreihe des FCB. Hahn läuft auf Starke zu, dieser bleibt jedoch cool und verhindert die Führung.

24.: Nächste Chance für die Fohlen. Traore bringt einen flachen Ball an den Strafraumrand, wo Raffael gleich abzieht. Starke ist erneut zur Stelle.

29., 1:0, Lewandowski: Ein Traumtor des Polen. Rode schießt, Blaswich pariert. Dann kommt der Pole. Eine Drehung, noch eine Drehung, vier Gladbacher machen mit und sehen dann nur noch, wie Lewandowski den Keeper aus gut elf Metern überlupft.

34., 2:0, Ribery: Ribery mit einer kurzen Temposteigerung gegen Schulz. Blaswich kommt raus, der Franzose behält aber die Übersicht und trifft per Lupfer.

42., 2:1, Kruse (Handelfmeter): Die Bayern wieder mit einem Ballverlust im Aufbau. Kruse schießt Badstuber an den ausgestreckten Arm, Strafstoß. Den lässt sich der Fast-WM-Fahrer nicht nehmen und verwandelt trocken.

59., 2:2, Kruse (Foulelfmeter): Amateurhaftes Abwehrverhalten von Martinez. Hahn zieht dem Spanier davon und wird gelegt. Wieder tritt Kruse aus elf Metern an, Ausgleich.

Elfmeterschießen:

1:0 Lewandowski

1:1 Nordveidt

2:1 Alaba

2:2 Raffael

3:2 Badstuber

3:3 Hahn

3:3 Rafinha

3:4 Kruse

4:4 Hojbjerg

4:4 Wendt

5:4 Martinez

5:4 Korb

Fazit: Nicht unbedingt ein souveräner Sieg der Bayern. Gladbach kam zu Chancen, war allerdings nicht cool genug vor dem Tor von Starke. Die Bayern dagegen blieben eiskalt - auch im Elfmeterschießen.

Der Star des Spiels: Robert Lewandowski spielte, als ob er nie in einer anderen Mannschaft gespielt hätte. Technisch perfekt, setzte seinen Körper sehr gut ein und wusste es auch durch geschicktes Positionsspiel den Aufbau von Gladbach zu stören. Dazu der Führungstreffer.

Der Flop des Spiels: Andre Hahn. Fand gar keine Bindung zum Spiel. Wenn er den Ball bekam, fehlte die letzte Idee, seine Schnelligkeit konnte er nicht ausspielen. Floh mit der Zeit regelrecht vor Alaba und Bernat. Sehr schwach bei den Bayern: David Alaba.

Der Schiedsrichter: Peter Gagelmann blieb fehlerlos. Mit guter Vorteilsauslegung und Zweikampfbeurteilung hatte er das faire Spiel stets im Griff. Beide Elfmeterentscheidungen waren korrekt.

Das fiel auf:

  • Gladbach verteidigte längeren Ballbesitz des Rekordmeisters in einem tiefen 4-4-2-Mittelfeldpressing. Attackiert wurde nur zögerlich, die Bayern spielten jedoch auch nur wenig schnelle Angriffe.
  • Die Fohlen standen relativ tief, was es schwer machte, die Konter auszuspielen. Mit Alaba als Linksverteidiger fand Hahn kaum Platz, um seine Schnelligkeit auszuspielen. Favre korrigierte nach etwa 15 Minuten.
  • Der Gegner machte es gleich von Anfang an besser. Die Bayern standen gewohnt hoch und sehr riskant - zum Teil sogar noch vor der Mittellinie. So fand Gladbach nicht die Zeit, um die schnellen Offensivspieler auf die Reise zu schicken.
  • Rafinha schaltete sich sehr viel in die Offensive ein. Geschah dies, ließ sich Rode gerne zurückfallen und so entstand eine Dreierkette aus Badstuber, Martinez und dem Neuzugang aus Frankfurt.
  • Die Bayern agierten mit einer sehr interessanten Defensivmischung. Mal war Rafinha Rechtsverteidiger, mal stand Martinez sehr breit, dafür rückte Alaba nach innen und Bernat ging nach links. Eine feste Formation viel schwer zu definieren, sowohl ein 5-2-3, als auch ein 4-3-3 oder ein 3-4-3 waren zu beobachten.
  • Alaba kam mit diesen Umstellung offenbar noch nicht zurecht. Der Österreicher machte kein gutes Spiel und fiel besonders durch Ballverluste und Stellungsfehler auf. Bezeichnend sein Passversuch vor dem Anschlusstreffer durch Kruse.

FC Bayern - Gladbach: Die Statistik zum Spiel

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