Watzke sondiert Investoren

SID
Watzke setzt weiter auf eine grundsolide Politik
© getty

Nach der Absage der Deutschen Bank, als Aktionär beim börsennotierten Vizemeister Borussia Dortmund einzusteigen, bestätigte Klub-Boss Hans-Joachim Watzke Kontakte zu weiteren möglichen Investoren.

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"Wir führen noch andere Sondierungsgespräche. Es ist schon das Interesse einiger größerer Unternehmen vorhanden", sagte Watzke in einem Interview in der "Süddeutschen Zeitung".

"Es ist natürlich schade, zu wissen, dass die Deutsche Bank so etwas, wenn überhaupt, mit uns gemacht hätte - und dass es dann nicht klappt", erklärte der BVB-Geschäftsführer. Die Deutsche Bank sei für die Borussia aber natürlich auch nur eine Option gewesen.

Watzke zeigt sich jedoch weiterhin optimistisch. Durch die jüngsten Erfolge, sportlich und wirtschaftlich, sei der BVB für Investoren interessant geworden. "Uns ist ein Konzern als strategischer Investor genauso willkommen, wenn er noch nicht zu unserem Sponsorenkreis gehört. Er müsste das Interesse allerdings mit einem langfristigen zusätzlichen größeren Sponsoring unterlegen", so Watzke.

Kapitalerhöhung nicht ausgeschlossen

Der 54-Jährige setzt weiterhin auf eine "grundsolide" Politik: Watzke geht davon aus, dass der Umsatz im laufenden Geschäftsjahr weiter steigen wird. Eine Kapitalerhöhung schloss er nicht aus. "Frisches Kapital kann uns helfen, schneller zu wachsen", so Watzke weiter.

Das gelte auch für die Spielergehälter. Als er vor neun Jahren sein Amt angetreten habe, habe man in einem Jahr 24 Millionen Euro an Spielergehältern ausgegeben. "Heute liegen wir bei 75 oder 80 Millionen, je nachdem, wie hoch die Prämienzahlungen für Erfolge ausfallen. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir bald über 100 Millionen liegen - immer vorausgesetzt, unsere Umsätze geben das her."

Entgegen eines Berichts im Wirtschaftsblatt Bilanz, in der der Wert der Marke Borussia Dortmund mit 463 Millionen Euro geschätzt wurde, glaubt Watzke, "dass der realistische Wert des BVB bei mindestens 600 Millionen Euro liegen müsste". Der Marktwert sei natürlich sehr spekulativ. Der BVB, so Watzke, sollte den Vertrauensverlust für Fußballaktien, ausgelöst durch die Fast-Insolvenz 2005, mit seiner sportlichen und wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte wettgemacht haben.

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