Rotations-Roulette als Mutmacher

SID
Eintracht Frankfurt konnte das letzte Gruppenspiel gegen Nikosia gewinnen
© getty

Eintracht Frankfurt erhofft sich vom Sieg zum Abschluss der Europa-League-Gruppenphase Rückenwind für die Bundesliga. Besonders zwei Reservisten haben sich beim Rotations-Roulette aufgedrängt.

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Stephan Schröck und Jan Rosenthal liefen nach der Werbeaktion in eigener Sache mit einem breiten Grinsen durch die Stadion-Katakomben. Die beiden Reservisten von Eintracht Frankfurt waren die Gewinner des hessischen Rotations-Roulettes in der Europa League.

Und sie sind so etwas wie kleine Hoffnungsträger, wenn es darum geht, den Schwung vom 2:0 (0:0) des Gruppensiegers gegen APOEL Nikosia in die Bundesliga mitzunehmen. "Wir alle haben unseren Teil dazu beigetragen, dass wir mit breiterer Brust ins nächste Spiel gehen können", sagte der 1,70 Meter große Schröck, der den Führungstreffer per Kopf (67.) erzielt hatte.

Punkte gegen Leverkusen Pflicht

Das wird auch nötig sein, denn am Sonntag wartet der Tabellen-Zweite Bayer Leverkusen auf die in der Liga seit zehn Spielen sieglosen und mittlerweile abstiegsgefährdeten Frankfurter.

Ersatzkapitän Marco Russ nahm seine Kollegen schon einmal in die Pflicht. "In der Europa League waren wir in unserer Gruppe mit fünf Siegen in sechs Spielen übermächtig. In der Bundesliga dagegen bekommen wir von jedem auf die Mütze", sagte Russ angesichts von bislang nur 11 Punkten aus 15 Ligaspielen: "Da müssen wir mehr Aufwand betreiben, um Punkte zu holen."

Der 28 Jahre alte Defensivspezialist war einer von acht Profis, die Trainer Armin Veh im bedeutungslosen abschließenden Gruppenspiel reinrotiert hatte.

Neben dem quirligen Schröck empfahlen sich dabei Rosenthal als Dreh- und Angelpunkt sowie mit Abstrichen Außenverteidiger Constant Djakpa. Dem Ivorer gelang ein Freistoßtreffer aus 20 Metern, nachdem er unmittelbar zuvor breitbeinig wie Cristiano Ronaldo auf seine Chance gelauert hatte. "Es zeigt, dass diese Spieler dicht an den Stammspielern dran sind", sagte Russ und blickte optimistisch den beiden letzten Partien vor der Winterpause entgegen: "Das alles sollte uns Aufschwung geben."

Strafe wegen Ausschreitungen

Die Vorfreude der Eintracht, die erstmals seit 19 Jahren im Europacup überwintert, auf die K.o.-Runde der letzten 32 Teams (20./27. Februar) ist riesengroß. Doch vor der Auslosung am Montag in Nyon zeichneten sich dicke Sorgenfalten auf der Stirn von Vorstandsboss Heribert Bruchhagen ab.

Mit Unbehagen warteten die Frankfurter Funktionäre am Freitag auf ein Fax von der UEFA. Die Disziplinarkommission der Europäischen Fußball-Union wollte bis zum Nachmittag ihre Entscheidung über das Strafmaß nach den Ausschreitungen der Eintracht-Anhänger rund um das Europa-League-Gruppenspiel bei Girondins Bordeaux (1:0) am 28. November bekannt geben. Erneut war Pyrotechnik auf den Rängen benutzt worden.

Sogar ein Teilausschluss der Fans im nächsten Europacup-Heimspiel im Februar musste befürchtet werden. Strafverschärfend ist, dass die Hessen Wiederholungstäter sind. In der laufenden Saison hat der deutsche Meister von 1959 bereits 58.000 Euro Strafen an die UEFA zahlen müssen. "Nach dem Urteil werden wir uns mit unserem Anwalt Christoph Schickhardt beraten. Dann werden wir weitersehen", kündigte Bruchhagen an.

Die jüngsten betrüblichen Vorkommnisse hatten allerdings keinen Einfluss auf die Sanktionen. Am Mittwochabend hatten rund 50 Eintracht-Hooligans einige Nikosia-Fans vor einem Frankfurter Hotel angegriffen. Dabei war ein erheblicher Sachschaden entstanden.

Der Kader von Eintracht Frankfurt im Überblick

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