Schalke: Offensiv-Show in Hoffenheim?

Von Malte Asmus
Adam Szalai (l.) ist für das Spiel gegen Hoffenheim noch fraglich, Julian Draxler fehlt
© getty

Der FC Schalke 04 steht unter Druck: Nach dem 0:4-Debakel gegen Bayern München herrschte Ernüchterung bei den Fans. Zu eklatant war der Klassenunterschied. Dem Pflichtsieg im DFB-Pokal folgt am 7. Spieltag das Gastspiel bei 1899 Hoffenheim (Sa., 15.30 im LIVE-TICKER).

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"Das ist das Schöne an englischen Wochen, da kann man einiges wiedergutmachen", meinte Sportvorstand Horst Heldt nach dem 3:1 gegen Drittligist Darmstadt 98: "Wir haben es souverän über die Bühne gebracht. Andere sind hier ausgeschieden." In der ersten Runde hatte es Borussia Mönchengladbach am Böllenfalltor erwischt.

Einer der beim mühevollen Auftritt zu überzeugen vermochte, war Max Meyer. Erst durch Verletzungen in die Startelf gespült, traf das 18-jährige Mittelfeldtalent erstmals in einem Pflichtspiel.

Draxler fällt aus - Boateng fraglich

"Ein großes Kompliment, er hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Wir werden ihn weiter behutsam aufbauen. Wenn er sich allerdings so präsentiert, wird er noch die ein oder andere Einsatzchance bekommen", meinte Jens Keller. Vielleicht schon in Hoffenheim.

AufstellungenSo wollen Hoffenheim und Schalke spielen

Hinter Kevin-Prince Boateng prangt noch immer ein dickes Fragezeichen. Weiterhin nicht dabei sind Klaas-Jan Huntelaar, Christian Fuchs, Sead Kolasinac, Kyriakos Papadopoulos, Chinedu Obasi und Anthony Annan. Auch Julian Draxler wird nicht auflaufen können.

In der laufenden Saison sorgte man sich bei Schalke speziell um die Defensive. Bislang kassierte man 13 Gegentore, obwohl Torhüter Timo Hildebrand in dieser Saison nur 25 Schüsse auf den Kasten bekam. Vor allem nach Ecken ist Schalke anfällig, fing sich fünf der Gegentore auf diese Art.

Modeste in der Bundesliga eingeschlagen

Mit Hoffenheim, das sich unter der Woche im Pokal mit 3:0 nach Verlängerung gegen Cottbus durchgesetzt hat, wartet nun der zweistärkte Sturm der Bundesliga. Zusammen mit Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach hält man bei 15 Toren. Entscheidenden Anteil daran hat Neuzugang Anthony Modeste, der bei sechs Einsätzen bereits fünf Tore selbst erzielte und eines auflegte.

"Unsere Laufwege passen, wir haben oft denselben Gedanken", erklärte der Franzose im "Kicker". Und das schlägt sich in der Quote nieder. Bei Hoffenheim sitzt jeder sechste Schuss - das ist aktueller Spitzenwert. Wie Modeste haben Kevin Volland und Roberto Firmino sechs Scorerpunkte zu Buche stehen. Allerdings kassierten die Kraichgauer auch 15 Treffer und stellen hinter dem HSV die zweitschwächste Defensive.

"Wir haben viele Erkenntnisse gewonnen und wissen, was wir richtig gut können. Jeder soll am Samstag sehen, wer wir sind", erklärte Trainer Markus Gisdol. Glaubt man der selbstbewussten Einschätzung, darf man ein Spiel mit offenem Visier erwarten.

Vukcevic-Unfall jährt sich

Jedenfalls freut sich Gisdol auf den früheren Arbeitgeber. Vergangenen Dezember musste der damalige Co-Trainer zusammen mit Huub Stevens gehen, da man ihm die Chefrolle nicht zutraute. Stattdessen beförderten die Schalker Jens Keller.

"Es ist ein besonderes Spiel für mich. Ich bin da niemandem böse, das passiert in dem Geschäft", so Gisdol, der aus dem Vollen schöpfen kann. Sead Salihovic kehrt nach abgesessener Sperre zurück, verzichten muss er logischerweise nach wie vor auf Boris Vukcevic, dessen Verkehrsunfall sich am Spieltag jährt.

Zu Ehren des derzeit in der Reha befindlichen Spielers wird in der Arena vor dem Spiel "You'll never walk alone" gespielt werden. "Wir müssen einen Spagat erzielen, indem wir in der Partie an Boris denken, aber die Erinnerungen in positive Energie umwandeln", so Gisdol. Ein Sieg wäre für Vukcevic das schönste Geschenk.

TSG 1899 Hoffenheim - FC Schalke 04

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