Lieberknecht: "Ich habe viel Angst bemerkt"

Von SPOX
Nachdenklich: Torsten Lieberknecht macht sich Sorgen um seine Mannschaft
© getty

Braunschweig-Trainer Torsten Lieberknecht macht sich Sorgen um sein Team. Stefan Kießling kann das Thema WM nicht mehr hören. Schalke-Trainer Jens Keller lobt seine Mannschaft trotz der Niederlage in Hannover. Freiburg-Coach Christian Streich beschreibt den Schlagabtausch in Hoffenheim als "Wahnsinn" und Michael Preetz feiert Herthas Saisonauftakt. SPOX hat die Stimmen des 3. Spieltags der Bundesliga von "SKY" zusammengefasst.

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FC Augsburg - VfB Stuttgart 2:1

Fredi Bobic (Vorstand Sport VfB Stuttgart) ...

... über die Krise: "Es ist ein sehr schlechter Start für uns. Wir haben heute alles versucht, den Bock umzustoßen, aber wir haben es nicht geschafft, auch zurecht nicht geschafft, das muss man ehrlich anerkennen. Wir haben bei Standardsituationen richtig Probleme gehabt, Wir haben die Tore auch sehr einfach hergeschenkt."

... über die Rote Karte für Traore: "Ich habe mir eigentlich vor der Saison vorgenommen, nichts zu Schiedsrichterleistungen zu sagen. Es ist mutig, da eine Rote Katen zu zeigen.. Aber das ganze Wochenende spricht von den Entscheidungen her für sich. Auf jeden Fall war die Rote Karte unberechtigt, ich gehe auch von klarem Freispruch aus.

... über Zukunftsaussichten von Bruno Labbadia: "Wir haben schon die eine oder andere schwere Phase zusammen genommen. Wichtig ist immer, dass der Trainer die Mannschaft erreicht. Wir haben eine sehr schwierige Situation. Aber ich muss das erst verdauen und verarbeiten, da kann ich jetzt noch nicht die ganz großen Schlüsse ziehen. Wir müssen versuchen, so schnell wie möglich die Kurve zu bekommen. Wir werden das aufarbeiten und nüchtern betrachten. Es wird vieles hinterfragt. Ich habe das eine oder andere gesehen, viele Dinge auch bereits intern angesprochen. Wir werden uns da in Ruhe zusammensetzen und sehen, wie die Zukunft aussieht."

Markus Weinzierl (Trainer FC Augsburg) über den Saisonstart seiner Mannschaft: "Das war ein tolles Spiel vor tollen Fans. Dass wir gewonnen haben, tut gut, denn der Druck war da. Drei Punkte nach drei Spieltagen ist für den FC Augsburg okay."

Eintracht Braunschweig - Eintracht Frankfurt 0:2

Torsten Lieberknecht (Trainer Braunschweig) ...
...über das 0:2: "Es ist eine Niederlage, die sehr weh tut, aber sie war hochverdient. Uns ist in beiden Halbzeiten wenig gelungen. Die individuellen Fehler wurden heute knallhart bestraft."

...über das Comeback von Domi Kumbela: "Man hat gesehen, dass er zwar kein Heilsbringer in dem Sinne ist, aber dass wir auf ihn große Stücke halten."

.... über den Psyche seiner Spieler: "Insgesamt hatten wir heute wenig Selbstbewusstsein, das bereitet mir jetzt gerade viel Kopfzerbrechen, denn das war unnötig. In der ersten Halbzeit habe ich viel Angst bemerkt, das kann ich überhaupt nicht verstehen. Wir müssen versuchen, die den Jungs zu nehmen."

Armin Veh (Trainer Frankfurt) ...

... über die Leistung beim ersten Bundesligasieg der Saison: "Das Spiel in Baku hat uns gut getan, auch wenn es eine strapaziöse Reise war. Wir waren heute von Anfang an unheimlich präsent und haben uns viele Torchancen herausgespielt. Wir haben richtig gut Fußball gespielt. Wir haben aus der Überlegenheit in der ersten Halbzeit nur kein Tor gemacht, aber insgesamt habe ich nichts auszusetzen."

... über die Gründe für den schleppenden Saisonstart: "Wir haben in der Vorbereitung einen Fehler gemacht: Wir hatten keine starken Gegner, sind nie gefordert worden. Das war nicht gut. Dann haben wir in der Defensive Fehler gemacht, die wir normal nicht machen."

... über Neuzugang Vaclav Kadlec: "Er hat erst einmal mit der Mannschaft trainiert, von daher wissen die Mitspieler seine Laufwege noch nicht. Aber ich war zufrieden mit ihm fürs erste Spiel. Man hat gesehen, dass er eine gute Schnelligkeit hat, dass er gut antizipiert und torgefährlich ist. Aber wir dürfen keine Wunderdinge von ihm erwarten, er ist erst 21 Jahre. Er bekommt die Zeit von uns."

... über die Chancen im Rückspiel der Europa-League-Playoffs: "Wir haben zwar 2:0 gewonnnen, das Tor aufgestoßen, aber wir sind noch lange nicht durch. Ich habe schon so viele Dinge erlebt im Fußball. Wenn du mit der Erwartung, schon weiter zu sein, ins Spiel rein gehst, hast du schon den größten Fehler gemacht."

Kevin Trapp (Frankfurt) ...

... über den ersten Sieg: "Wir haben zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht, und dann haben wir es clever gemacht."

... über den Wert des Sieges gegen Karbach Agdam: "Das Spiel in Baku hat uns Selbstvertrauen gegeben. Klar, es war anstrengend, aber umso mehr spricht es für uns, dass wir die Reisestrapazen so gut weggesteckt haben. Wir haben gezeigt, dass wir es können."

Borussia Dortmund - Werder Bremen 1:0

Jürgen Klopp (Trainer Bor. Dortmund): "Wir haben druckvoll gespielt, sind aber nicht durchgekommen. Wir wollten mit viel Tempo spielen, aber das hat sich schnell in Hektik verwandelt. Erst im zweiten Durchgang haben wir den Fuß nicht mehr vom Gas genommen. Ausgelassene Chancen sind ein Teil unseres Spiels, das wir verbessern müssen. Aber auch in allen anderen Punkten haben wir noch Luft nach oben. Ich kann mich aber überhaupt nicht beschweren, wir haben einen unangenehmen Gegner mindestens 80 Minuten lang beherrscht."

Robert Lewandowski (Borussia Dortmund): "Ich bleibe beim BVB und konzentriere mich auf das, was ich machen muss. Borussia Dortmund ist jetzt das Wichtigste."

Robin Dutt (Trainer Werder Bremen): "Wir hatten schon etwas Glück, dass nicht vorher das 1:0 für Dortmund gefallen ist. Wir haben spielerisch noch ganz viel Arbeit vor uns. Die erste Viertelstunde haben wir es noch gut gemacht."

Bayern München - 1. FC Nürnberg 2:0

Pep Guardiola (Trainer Bayern München): "Für alle im Verein ist es wichtig, die ersten Spiele zu gewinnen. Aber wenn du im Mai, Juni die Titel gewinnen willst, ist die Spielweise wichtiger. Gegen Gladbach haben wir noch zu viele Konter zugelassen. Gegen Frankfurt und Nürnberg waren es eher zufällige Konter - das ist eine gute Entwicklung. Götze hat gut gespielt für sein erstes Spiel nach seiner langen Verletzung. Vor allem in den ersten 15 Minuten hat er mir gut gefallen. Dass er am Ende müde war, ist ganz normal."

Michael Wiesinger (Trainer 1. FC Nürnberg): "Es war klar, dass die Bayern uns wenig Raum für Konter geben würden, denn sie sind eine Maschine. Sie haben die Geduld nicht verloren, daher geht die Niederlage in Ordnung. Meine Mannschaft hat toll gekämpft und Leidenschaft bewiesen. Daher bin ich zuversichtlich für die nächsten Spiele."

Bastian Schweinsteiger (Bayern München): "Wir können mit Sicherheit noch an der Chancenverwertung arbeiten. Wir haben noch den einen oder anderen Ballverlust, der uns aus dem Rhythmus wirft. Ich denke, dass es okay ist. Wir wissen, dass wir noch besser spielen können, aber das wird kommen."

...über seine Rolle im System von Trainer Pep Guardiola: "Es ist ein Stück weit defensiver als letztes Jahr. Von daher wird es schwierig, Lothar Matthäus [beide 302 Spiele für den FC Bayern, Matthäus 85 Tore, Schweinsteiger 36] noch einzuholen. Aber so lange ich mehr Siege habe als er, und so ist es aktuell, ist es okay. Ich habe eine Position, wo ich versuche, der Abwehr beim Aufbau so zu helfen, dass wir flach rauszukommen und nicht immer mit langen Bällen spielen müssen, besonders wenn die Gegner früh Druck machen. Ich versuche für Stabilität und Ordnung zu sorgen. Für das Defensivverhalten ist die ganze Mannschaft verantwortlich."

Michael Wiesinger (Trainer 1.FC Nürnberg): "Wir haben uns mit allem gewehrt, was wir zur Verfügung haben. Bayern ist fußballerisch einfach eine Maschine: Der Ball läuft, sie machen kaum Fehler. Die Mannschaft hat sich teuer verkauft."

Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandsvorsitzender Bayern München): "Franck Ribery hat wieder mal gezeigt, dass er extraklasse ist. Es wäre schön, wenn das nicht mehr nur deutschlandweit, sondern auch europaweit so gesehen werden würde."

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Bayer Leverkusen - Bor. Mönchengladbach 4:2

Sami Hyypiä (Trainer Bayer Leverkusen): "Es ist sehr gut, was die Mannschaft macht. Wir haben aber zehn Minuten die Konzentration verloren und Gladbach war zurück im Spiel. Die Reaktion danach war sehr gut."

Lucien Favre (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Wir wollten manchmal zu viel. Wir haben viele unnötige Konter bekommen. Das ist gegen eine Mannschaft wie Leverkusen brandgefährlich."

Stefan Kießling (Bayer Leverkusen) auf die Frage, ob er wusste, dass Jogi Löw im Stadion war: "Ich habe es mitbekommen. Ich habe letztes Jahr ein klares Statement abgegeben. Es ist nicht meine Aufgabe, das jedes Mal zu kommentieren. Im Moment interessiert mich die WM einen feuchten Käse."

Hannover 96 - FC Schalke 04 2:1

Jens Keller (Trainer Schalke 04): "Wir haben mit einem Mann weniger gut Fußball gespielt in der zweiten Halbzeit: Wir haben Druck gemacht, wir hatten die Riesenchance zum 2:2. Die muss man natürlich machen. Da hat man gesehen, dass die Mannschaft funktioniert nach so einem schweren Spiel, das wir am Mittwoch hatten, und bei solchen Temperaturen. 60, 65 Minuten mit einem Mann weniger zu spielen und das Spiel trotzdem offen zu gestalten - da hat sie Moral bewiesen. Die ersten zehn Minuten haben wir ängstlich angefangen und haben viele Fehler gemacht. In unserer Situation ist es verständlich, dass wir im Moment nicht so die breite Brust haben."

...auf die Frage, wie er die Mannschaft auf das Rückspiel in den Champions-League-Playoffs in Saloniki aufbaut: "Erst mal: Welche Mannschaft? Matip hat sich jetzt verletzt, bei Jones und Goretzka weiß ich nicht richtig, was ist. Es ist nicht wirklich angenehm im Moment unsere Situation. Wir haben das Zeug dazu, zu gewinnen. Wenn man mit einem Mann weniger eine solche Leistung abruft, dann hat man das Potenzial. Wir fahren da hin, um das große Ziel zu erreichen."

Julian Draxler (Schalke 04): "Wir müssen es einfach mal schaffen, von Anfang an da zu sein und dem Gegner unser Spiel aufzuzwingen. Da sind wir auf jeden Fall am Dienstag gefragt, da gibt es keine Ausreden mehr. Das Spiel muss gewonnen werden. Das wird mit Sicherheit richtungsweisend für den weiteren Verlauf der Saison."

Mirko Slomka (Trainer Hannover 96): "Wir haben jetzt zwei sehr emotionale Heimspiele erlebt, mit allem was sich der Fan wünscht. Es war für mich und sicher auch für Jens sehr anstrengend. Mein 200. Bundesligaspiel war was Besonderes, weil wir auch noch gegen meinen Ex-Klub gespielt haben."

1899 Hoffenheim - SC Freiburg 3:3

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Es wurde uns genommen, 80 Minuten mit elf gegen zehn zu spielen. Und mir wurde es genommen, weiter mit der Mannschaft zu arbeiten. Das ist Wahnsinn. Ja, ich habe die Coaching-Zone verlassen. Aber nur, weil ich dem Herrn, der die ganze Zeit provoziert hat, gesagt habe, er soll endlich damit aufhören. Um das alles zu verarbeiten, brauche ich erstmal einen Tag."

Markus Gisdol (Trainer 1899 Hoffenheim): "Nach so einem Spiel muss man erst einmal wieder einen klaren Kopf bekommen. Man muss versuchen, die Emotionen runterzufahren und alles zu analysieren. Für alle Beteiligten war es unglaublich intensiv, ein richtiges Erlebnis. Es war ein berauschendes Spiel. Wir nehmen das 3:3 mit gemischten Gefühlen hin."

1. FSV Mainz 05 - VfL Wolfsburg 2:0

Thomas Tuchel (Trainer FSV Mainz 05): "Wolfsburg hat ein sehr gutes Spiel gemacht und damit ist klar, was für eine Leistung das von uns heute war. Das war eine sehr reife Leistung in allen Bereichen. Das dicke Kompliment war, bei der individuellen Qualität der Wolfsburger dagegenzuhalten und solche Spiele, die nicht nach einem Heimsieg riechen, für uns zu entscheiden."

Dieter Hecking (Trainer VfL Wolfsburg): "Was soll ich großartig sagen? Ich habe ein richtig gutes Spiel gesehen mit dem negativen Zusatz, dass die hochkarätigen Torchancen gefehlt haben. Von der Spielanlage her war alles okay. Wir passen bei einer Standardsituation nicht auf und dann kommt der Platzverweis. So verliert man ein Spiel, das man nicht hätte verlieren brauchen."

Hertha BSC - Hamburger SV 1:0

Thorsten Fink (Trainer Hamburger SV): "Ich finde nicht, dass die heute Mittel gefehlt haben. Gerade in der 2. Halbzeit haben wir viele Chancen gehabt. Wir hätten ein Unentschieden verdient gehabt. Meine Mannschaft hat ein sehr gutes Spiel gemacht, vom kämpferischen her. Natürlich geht das noch besser. Gerade in der 1. Halbzeit hat die Mannschaft nicht das gezeigt, was sie kann. Ich glaube, spielerisch sind wir stärker. Mann hat gesehen, dass die Negativ-Presse unter der Woche der Mannschaft nicht gut getan hat, das hat sie runter gezogen. Das ist schade, beim HSV geht viel mehr, wenn die Leute bisschen ruhiger bleiben würden."

Jos Luhukay (Trainer Hertha BSC): "Entscheidend war, dass wir das eine Tor erzielt haben. Es war ein sehr enges, sehr spannendes Spiel bis zur letzten Sekunde. Wir hatten das Glück, dass wir das Führungstor erzielen konnten, das war letztendlich das entscheidende Tor.

Aus Trainer-Sicht habe ich die letzten Tage nicht viel geschlafen, das sag ich ganz offen und ehrlich. Aber es geht nicht um meine Person. Ich denke, dass viel mehr Menschen die letzten Tage nicht geschlafen haben. Und da müssen wir alle mal drüber nachdenken, was wir alle gemeinsam in der Öffentlichkeit darstellen. Das hat nichts mehr mit Normen und Werten des Lebens zu tun. Das ist eine peinliche Situation für alle Beteiligten.

Ich kann mich innerlich gar nicht über den Sieg freuen, weil es in den letzten Tagen nicht möglich war, sich zu hundert Prozent auf den Fußball zu konzentrieren. Nicht für die Mannschaft, nicht für die Spieler und auch nicht für das Trainerteam. Und das ist schade."

Michael Preetz (Manager Hertha BSC): "Wir haben sieben Punkte geholt aus drei Spielen. Das ist für einen Aufsteiger überragend. Wir sind schwer ins Spiel gekommen, die zweite Halbzeit war jedoch besser, und am Ende war es ein verdienter Erfolg für uns."

Der 3. Spieltag in der Übersicht