Diouf-Berater: "96 hat überzogene Vorstellungen"

Von Adrian Bohrdt
Mame Diouf würde gerne wechseln, Hannover lässt ihn jedoch nicht ziehen
© getty

Der Streit zwischen Stürmer Mame Diouf und seinem Verein Hannover 96 geht in die nächste Runde. Da der Senegalese die Niedersachsen mit einer möglichen Vertragsverlängerung weiter hinhält, sucht 96 bereits nach einem möglichen Ersatz. Dioufs Berater Jim Solbakken wirft Hannover-Präsident Martin Kind nun vor, eine zu hohe Ablösesumme für den 25-Jährigen zu fordern.

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Weil Dioufs Vertrag im Sommer 2014 ausläuft, denken beide Parteien über eine vorzeitige Trennung nach. "Präsident Kind hat überzogene Vorstellungen. Er verlangt mehr Geld, als jeder Klub in Europa bezahlen würde", wird Solbakken in der "Sport Bild" zitiert. Mindestens 8 Millionen Euro will Hannover offenbar für den Stürmer kassieren.

Für Kind eine überraschende Anschuldigung: "Unsere Zahl kennt Solbakken von Anfang an. Und ich glaube nicht, dass sie zu hoch ist. Aber vielleicht hat er jetzt gemerkt, dass er zu diesem Preis einen Wechsel nicht hinkriegt." Ohnehin gab es laut der Zeitung bislang keine konkreten Angebote für Diouf. Von Stoke City, das angeblich 9,3 Millionen Euro geboten haben soll, sei nie eine schriftliche Offerte angekommen.

Verhärtete Fronten zwischen Kind und Solbakken

Die eigentlich von Hannover angestrebte Vertragsverlängerung mit dem Stürmer wird durch die verhärteten Fronten allerdings zunehmend schwierig. Obwohl 96 eine Ausstiegsklausel und eine Gehaltserhöhung auf zwei Millionen Euro geboten hat, zögert der Senegalese bislang. Hannovers Manager Dirk Dufner betonte deshalb, eine Verlängerung komme bis zum Ende der Transferperiode am 31. August nicht zustande.

Gespräche über eine Vertragsverlängerung soll es dann aber auch nicht mehr geben. "Entweder er bringt noch einen Verein, bei dem wir ernsthaft gesprächsbereit sind. Oder für uns ist das Thema am 31. August vom Tisch", sagte Präsident Kind, der schon jetzt nach einem Nachfolger suchen lässt: "Dann reden wir nicht mehr über Diouf. Wenn wir über Diouf noch mal reden, dann in den letzten Monaten vor Vertragsende 2014."

Berater: "Mame ist hier der Boss"

Dessen Berater zeigte sich angesichts der forschen Äußerungen von Kind überrascht, stimmte ihm grundsätzlich aber zu. "Das stimmt, aber es war Mames eigene Entscheidung vor 2014 nicht mehr über eine Verlängerung zu reden", sagte Solbakken: "Mame ist der Spieler, er ist der Boss."

Das sieht Vereinslegende Dieter Schatzschneider anders und verlangte eine zeitnahe Entscheidung: "96 hat nicht verdient, wie Diouf sich benimmt. Er soll zeigen, dass er ein Typ ist, und endlich entscheiden. Sein Rumgeeiere ist nicht zu ertragen."

Der 25-jährige Senegalese war im Januar 2012 für 1,8 Millionen Euro von Manchester United nach Hannover gewechselt. In der vergangenen Saison erzielte der Stürmer in 28 Bundesliga-Spielen zwölf Tore und bereitete sieben weitere vor. Bei einem Wechsel würden 25 Prozent der Ablösesumme an United gehen.

Mame Diouf im Steckbrief