Götze & Hoeneß: Menschen (fast) wie du und ich

Von Zusammengestellt und kommentiert von Patrick Völkner
Die Themen der Woche: Götzes Wechsel zum FC Bayern und Hoeneß' Steueraffäre
© getty

Wenn der FC Bayern in den Schlagzeilen steht, lässt das auch die virtuelle Welt in der Regel nicht kalt. Gleich zwei Meldungen zu den Bayern sorgten dieser Tage für Aufsehen und lösten einen regelrechten Shitstorm aus: Mario Götzes Wechsel vom BVB nach München und das Bekanntwerden der Steueraffäre Hoeneß.

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Auch die SPOX-Blogger nahmen sich der beiden Aufregerthemen der Woche an und beschäftigten sich mit den Folgewirkungen für die Liga. Polemik blieb dabei jedoch eher die Ausnahme, sachliche Analysen und besonnene Bewertungen standen im Vordergrund. Wir haben die besten Blogs zum Thema für Euch noch einmal aufbereitet.

Aufreger Nr. 1: Mario Götze wechselt zum FC Bayern

Echte Liebe gibt es nicht

Entgegen der großen Entrüstung unter den Fans zeigt User Valo7 durchaus Verständnis für die Entscheidung des 20-Jährigen:

"Doch darf man einem Mario Götze für diesen Wechsel einen Vorwurf machen? Viele wenn nicht gar alle Dortmund-Fans fühlen sich von ihrem Eigengewächs verraten. Hier sollte man beide Seiten verstehen. Zum einen hat Götze in den letzten Monaten immer wieder betont, wie wohl er sich bei seinem BVB fühlt und viele Fans in dem Glauben gelassen, eine neue Vereinsikone zu werden. Wegen 2 Millionen mehr Gehalt wird Götze wohl aber nicht zu dem Entschluss gekommen sein. Wenn ein Guardiola anruft und dir sagt, ich mache den nächsten Messi aus dir, wie lange zögere ich dann? Denke ich dann wirklich, ich liebe den BVB, vergiss die GANZ große Karriere und mach dich zur Ikone im Ruhrpott? Wohl eher nicht." zu Valos Blog


Die Liga bleibt der FC Bayern

Dass der Götze-Transfer den FC Bayern noch stärker macht, dürfte außer Zweifel stehen. Die Liga wird damit noch schottischer, was den Münchenern selbst eigentlich nicht so recht sein dürfte, wie KingCantona aufzeigt:

"Dieser Sachverhalt erscheint im ersten Moment freilich positiv für die Bundesliga; der FC Bayern hält schließlich die heimischen Stars in der Liga. Doch im Umkehrschluss sorgen die Münchner mit goldenen Sargnägeln dafür, dass das im Aufbau befindliche Modell, einer starken und womöglich ausgeglichenen Liga, schnell wieder begraben wird. Hier beißt sich die Katze ohne Frage in den Schwanz; jedoch faktisch lässt die "schottische Bundesliga" den propagierten fairen Wettbewerb zur Farce verkommen und hält die Liga international klein. Einen ersten Eindruck haben wir davon in der diesjährigen Bundesliga-Saison auf nationaler Bühne bekommen. In Europa erleben wir dieses Phänomen seit 20 Jahren und länger." zum Blog von KingCantona



Die Bayern und das Gleichgewicht der Liga

User SchwabenHH schlägt in die gleiche Kerbe und fragt, ob es für die Bayern nicht besser wäre, sich auf dem ausländischen Markt zu bedienen:

"Die Bayern sind gut beraten, als - biologisch gesprochen - Parasit ihren Wirt nicht komplett auszusaugen. Auch die Bayern sind auf ein sportliches Gleichgewicht in der Liga angewiesen. Dass sie finanziell der Konkurrenz bereits mit Siebenmeilenstiefeln enteilt sind ist unstrittig. Aufgrund der jahrzehntelangen soliden Arbeit im Management des Vereins ist dies aber auch erarbeitet und verdient. Aber die Alternativen, sich sportlich weiter zu verstärken, ohne die innerdeutsche Konkurrenz zu schwächen, wären durch eine Verpflichtung von ausländischen TOP-Spielern im Format eines Isco oder Falcao durchaus vorhanden gewesen und hätten zugleich die internationale Konkurrenz geschwächt." zum Blog von SchwabenHH

Wie war es denn damals bei Reus?

Für User TeryWhenett geht die Aufregung über den Transfer deutlich zu weit - nicht nur wegen eines Quervergleichs mit Marco Reus:

"Dass die Emotionen im Lager der BVB-Fans jetzt hochkochen ist nur natürlich. Dass das Champions League-Halbfinale gegen Real Madrid vor der Tür steht, macht die Sache nicht besser und vergällt vielen das Auskosten dieses Erfolges. Aber müssen deshalb vollkommen abgedroschene Phrasen hervorgeholt werden? Warum genau soll der Transfer von Götze verwerflicher sein als der von Reus zu Dortmund vor der Saison? Weil Reus ein Dortmunder Jung' ist? Götze kommt aus dem Allgäu und hat als Kind in Bayernbettwäsche geschlafen. Wenn Bayern sich verstärkt, geschieht das für gewöhnlich in anderen Dimensionen als andernorts in Deutschland - aber das hat nichts mit Moral zu tun." zum Blog von TeryWhenett

Gegner-Schwächung auf subtile Art

Derweil steht für donluka steht fest, dass die vorzeitige Bekanntgabe des Transfers auf das Konto der Bayern geht, die ganz gezielt in die BVB-Suppe spucken wollten:
"Wenden wir uns aber einmal dem zu, was mich wirklich stört, nein, was mich so aufregt, als würde es meinen eigenen Verein betreffen: Den Zeitpunkt der Verkündung. Nachdem die Bayern schon nicht allzu viel Interesse am Abschneiden der Bundesliga in der Champions League vor der Auslosung äußerten (wir erinnern uns: Hoffentlich treffen wir auf den BVB, weil den können wir schlagen und dann sind wir als einziger deutscher Club im Finale), zeigen sie nun, dass es ihnen um nichts anderes geht, als sich selbst gut zu positionieren und den Status des einzigen Bundesligavereins von internationalem Rang zwanghaft für sich zu beanspruchen." zum Blog von donluka

Abgenutzte Vorwürfe

Das ewige Gerede von der gezielten Schwächung der Konkurrenz kann Maulwurfen dagegen nicht mehr hören und übt sich in Sarkasmus:

"Egal wie der FC Bayern auch handelt. In Sachen Transfers wird es, wie süffisant, neben des Lobes die Kritik nie fehlen. Werden teure Stars aus dem Ausland verpflichtet, wird die Bundesliga auf einen Schlag uninteressant. Gleiches wenn Spieler aus der Bundesliga den Weg an die Isar finden. Also ist es eigentlich völlig gleichgültig wie der FC Bayern handelt. Also lieber Vorstand des FC Bayern, ja sie Herr McHoeneß, McRummenige und McSammer, ab in die Ecke und eine Runde schämen." zum Blog von Maulwurfen

Seite 2: Die Causa Hoeneß - Saubermann mit Imageschaden