Endspiel für Babbel?

Von SPOX
Die Luft für Markus Babbel wird immer dünner. Gegen Bremen braucht er zwingend drei Punkte
© Getty

Die TSG 1899 Hoffenheim empfängt am Sonntag Werder Bremen. Nach drei Pleiten in Folge braucht Markus Babbel unbedingt einen Sieg, ansonsten könnte es für ihn das letzte Spiel als Cheftrainer werden. In der zweiten Begegnung muss Hamburg nach Wolfsburg. Dort ist die Zukunft von Interimstrainer Lorenz-Günther Köstner noch immer ungewiss.

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TSG 1899 Hoffenheim - SV Werder Bremen (So., 15.15 Uhr im LIVE-TICKER)

Die Situation: Bei Hoffenheim herrscht Murphys Gesetz: "Alles, was schiefgehen kann, geht auch schief."

Und bei der TSG geht momentan wirklich alles schief. Seit dem 10. Februar 2012 ist Markus Babbel bei den Kraichgauern als Cheftrainer im Amt. Die Bilanz ist ernüchternd: Nur sieben Siege in insgesamt 27 Spielen. Die Abwehr ist mit 32 Gegentoren, davon 15 nach Standardsituationen, die Schießbude der Liga.

Als wäre das nicht genug, hat Babbel ohne Not noch ein paar weitere Baustellen eröffnet. Ex-Kapitän Andreas Beck und Sejad Salihovic wurden in dieser Saison zum Erstaunen vieler vom Coach degradiert. Ex-Nationalspieler Tobias Weis wurde zu den Amateuren verbannt. Neueinkäufe wie Chris, Patrick Ochs oder Eren Derdiyok versauern auf der Bank oder sind teilweise gar nicht im Kader. Und zu guter Letzt rasierte Babbel jüngst seinen ausgesprochenen Wunschtorwart Tim Wiese, den er erst zum Kapitän machte und anschließend zur Nummer zwei herabstufte, als er sich verletzte.

War vor der Saison die Teilnahme am internationalen Geschäft der Anspruch von Trainer und Verein, so findet man sich jetzt mit nur zwölf Zählern auf dem Relegationsrang wieder. In Babbels Handeln ist einfach kein Plan zu erkennen. Trotzdem bekommt der Coach eine weitere Bewährungschance.

Gegen Werder Bremen darf er nochmals auf der Bank Platz nehmen. Und auch wenn Manager Andreas Müller keine Trainierdiskussion aufkommen lassen mag, so ist es doch äußerst fraglich, ob Babbel bei erneutem Punktverlust immer noch das volle Vertrauen von Manager Müller und Mäzen Hopp genießt.

Obwohl 1899 momentan keinen Fuß auf den Boden bringt, kommen die Gäste aus Bremen mit dem nötigen Respekt nach Hoffenheim. Gegen einen angeknockten Gegner spielt es sich bekanntlich am schwersten und Werder selbst ist momentan auch nicht gerade in Bestform. Am vergangenen Spieltag setzte es gegen Leverkusen zuhause eine 1:4-Packung.

Zudem konnte Bremen in der laufenden Saison in der Fremde bisher erst ein einziges Mal gewinnen. Momentan befindet sich die Truppe von Thomas Schaaf als Zwölfter mit 18 Punkten im dicht gedrängten Mittelfeld der Tabelle. Das sind sechs Zähler mehr als Hoffenheim und damit ein recht ordentliches Polster zur Abstiegszone. Der Abstand zu Hannover auf Platz sechs beträgt lediglich zwei Punkte. Mit einem Sieg könnte Werder also den Sprung nach vorne schaffen.

Die Stimmen: "Da haben die Spieler heute wieder gemeint: Machen wir es erst mal so wie wir meinen, dann funktioniert es nicht, und dann hören wir wieder auf den Trainer. Das langweilt langsam." (Hoffenheim-Trainer Markus Babbel hat sich nach der Pleite in Nürnberg von seiner Mannschaft distanziert)

"Hoffenheim kann wesentlich besser spielen, als es der derzeitige Tabellenstand aussagt. Wir werden uns nicht blenden lassen. Sie haben ein gutes Team und gehören nicht da unten hin." (Werder-Coach Thomas Schaaf)

Cashpoint-Quote: Heimsieg 2,70 - Unentschieden 3,30 - Auswärtssieg 2,70

VfL Wolfsburg - Hamburger SV (So., 17.15 Uhr im LIVE-TICKER)

Die Situation: Die englische Woche verlief für den VfL Wolfsburg unter Interimstrainer Lorenz-Günther Köstner bisher nicht sonderlich zufriedenstellend. Nur ein Zähler sprang in zwei Spielen gegen Bremen und Gladbach heraus. Zwar zeigten die Wölfe gegen die Fohlen-Elf eine durchaus engagierte Leistung, zu einem Punktgewinn reichte es dennoch nicht. Im Falle einer Niederlage gegen Hamburg droht sogar der Rückfall auf den Relegationsplatz.

Über seine Zukunft will sich Köstner indes weiter nicht äußern. Im Gegenteil: Der 60-Jährige zeigt sich über entsprechende Fragen durchaus genervt. Neu-Manager Klaus Allofs hat dem Coach aber immerhin eine Jobgarantie bis zum Winter ausgesprochen, dann soll über das weitere Vorgehen beraten werden.

Köstner bangt gegen Hamburg derweil um den Einsatz von Josue. Der Brasilianer, der bei der Niederlage gegen Gladbach noch gesperrt fehlte, leidet unter Rückenproblemen. Dadurch dürfte Ex-Nationalspieler Christian Träsch im defensiven Mittelfeld erneut eine Chance erhalten und von Beginn an auflaufen. Fraglich ist zudem der Einsatz von Angreifer Ivica Olic. Den Kroaten plagen Oberschenkelprobleme. Falls Olic ausfällt, dürfte Rasmus Jönsson die erste Alternative sein.

Der HSV hat sich mit einem deutlichen 3:1-Auswärtserfolg über Schalke am letzten Spieltag wieder oben ran gekämpft. Zudem war es für die Hamburger der erste Sieg ohne Spielgestalter Rafael van der Vaart. Auch in den nächsten Partien muss Trainer Thorsten Fink auf den Holländer verzichten. Er laboriert an einer Muskelverletzung.

Zudem fällt Linksverteidiger Marcell Jansen aus, der sich am Donnerstag beim Hanteltraining die Schulter ausgekugelt hat und in diesem Jahr voraussichtlich gar nicht mehr einsatzfähig ist. Trotzdem plant Fink mit einer ähnlichen Aufstellung wie gegen Schalke. Demnach wird Dennis Aogo nach seiner starken Leistung gegen die Knappen wieder im Mittelfeld auflaufen, Maximilian Beister wird stürmen. Die Position des Linksverteidigers muss Fink allerdings neu besetzen. Denkbar ist, dass Jeffrey Bruma ins Team rückt und Kapitän Heiko Westermann auf die linke Seite ausweicht.

Cashpoint-Quote: Heimsieg 2,00 - Unentschieden 3,45 - Auswärtssieg 3,50

Die Stimmen: "Mit mir hat keiner gesprochen deswegen. Ich fordere aber auch nichts. Ich habe das angefangen und so lange ich das mache, werde ich das auch mit voller Überzeugung machen." (Wölfe-Coach Lorenz-Günther Köstner etwas genervt auf die Fragen nach seiner Zukunft)

"Das hat gegen Schalke gut funktioniert mit zwei Stürmern. Wenn sich die Mannschaft damit wohlfühlt, sollte man am System nichts ändern." (HSV-Trainer Thorsten Fink)

Bundesliga: Der komplette Spielplan in der Übersicht