Randale bei BVB-Pleite in Brügge

SID
Vor dem Spiel: Weidenfeller, Kehl und Großkreutz versuchen, den eigenen Anhang zu beruhigen
© Getty

Sechs Bundesligisten waren am Samstag im Einsatz. Den Anfang machte Meister und Pokalsieger Borussia Dortmund beim FC Brügge. Die Partie konnte zunächst nicht angepfiffen werden, weil Fans beider Lager aneinander gerieten und die Situation zu eskalieren drohte. Der Hamburger SV blamierte sich erneut.

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FC Brügge - Borussia Dortmund 3:1 (2:1)

Tore: 1:0 Refaelov (4.), 2:0 Larsen (19.), 2:1 Bittencourt (25.), 3:1 Vasquez (90.)

Auseinandersetzungen zwischen Fans beider Mannschaften sorgten zunächst für große Aufregung. Kurz vor dem Anpfiff gingen etwa 50 Dortmunder Anhänger und Fans von Brügge im Jan-Breydel-Stadion aufeinander los. Die Spieler Kevin Großkreutz, Sebastian Kehl und Roman Weidenfeller schritten ein und versuchten die Lage zu beruhigen. Es gab weder Verletzte noch Festnahmen.

Zum Schutz der Sportler schickte Schiedsrichter Frederik Geldhof beide Teams zunächst in die Kabinen, ehe es vor 29.000 Zuschauern losgehen konnte.

In der ersten Halbzeit war dem Spiel anzumerken, dass die Belgier schon wesentlich länger im Training sind. Die BVB-Abwehr wirkte unsicher, das Zusammenspiel klappte noch nicht problemlos. Bezeichnend auch das erste Tor: Santana rustschte aus, worauf Meunir frei aufs Tor zulief und den Ball zu Refaelov legte, der wiederum aus zwölf Metern ins leere Tor einschob.

Das 2:0 fiel nach einem Seitfallzieher von Larsen, nachdem die Borussen einen Freistoß nicht klären konnten. Dortmund fing sich aber, drehte auf und gewann zunehmend an Spielanteilen. Schließlich war es Bittencourt, der einen freien Ball erlief und den Ball vom rechten Strafraumeck knapp neben den linken Pfosten ins Tor schoss.

Auch in der zweiten Hälte fehlte beim BVB defensiv die Abstimmung, offensiv fiel weiterhin Bittencourt positiv auf. Als Dortmund in der Schlussphase auf den Ausgleich drängte, nutzten die Belgier die Gelegenheit zum Kontern, was die endgültige Entscheidung in der Nachspielzeit durch Vasquez brachte.

 

TSV Höchstadt - SpVgg Greuther Fürth 0:18 (0:10)

Vor 1200 Zuschauern in Höchstadt, wo Fürths Klubchef Helmut Hack Anfang der 1970er Jahre selbst Spieler und später Spielertrainer war, waren Gerald Asamoah und Sercan Sararer mit jeweils drei Treffern die erfolgreichsten Schützen des Bundesliga-Aufsteigers.

Preußen Münster - Borussia Mönchengladbach 0:3 (0:2)

Die Treffer für den Tabellenvierten der abgelaufenen Bundesligasaison erzielten in Alstätte vor 3000 Zuschauern Igor de Camargo (29.), Thorben Marx (41.) und Branimir Hrgota (85.).

Für den Neuzugang aus Schweden war es bereits der zweite Treffer im zweiten Spiel.

SSV 1846 Ulm - 1. FC Nürnberg 2:3 (2:1)

Der Club schrammte haarscharf an einer Blamage vorbei. Erst ein Tor von Robert Mak in der Schlussminute sicherte den Nürnbergern den knappen Sieg beim Regionalliga-Aufsteiger, der schon 2:0 geführt hatte. Javier Pinola und Timo Gebhart schossen die Elf von Trainer Dieter Hecking heran, ehe Mak doch noch den Siegtreffer erzielte.

Der Test fand zum Abschluss eines einwöchigen Trainingslager in Oberstaufen statt.

Mainz 05 - FSV Frankfurt 2:0 (1:0)

Die Tore für das Team von Trainer Thomas Tuchel erzielten vor 1659 Zuschauern der Kameruner Eric Maxim Choupo-Moting (11. Minute) und Anthony Ujah (72.). Damit ist der Nigerianer mit sechs Treffern nun Top-Torschütze der Mainzer Vorbereitung.

Tuchel wechselte wie bei bisher allen Testspielen kräftig durch und ersetzte seine komplette Startelf zur zweiten Halbzeit. Nicht im Kader standen Neuzugang Junior Diaz (Trainingsrückstand) und Andreas Ivanschitz (Adduktorenverletzung).

Die Frankfurter kassierten im siebten Testspiel die ersten Gegentore und die erste Niederlage.

SV Stadelhofen - 1899 Hoffenheim 0:3 (0:0)

Verbandsligist Stadelhofen hielt im Wunschspiel anlässlich des 60-jährigen Vereinsjubiläums lange gut mit. Erst in der 50. Minute erzielte Joseph-Claude Gyau den Führungstreffer für Hoffenheim. Ahmed Sassi (65.) und Sven Schipplock (85.) trafen zum 3:0-Endstand.

"Wir können besser Fußballspielen. Man hat gemerkt, dass die Beine schwer sind, wenn man dann mit dem Kopf nicht voll dabei ist, tut man sich schwer. Stadelhofen hat seine Sache aber auch sehr gut gemacht, vor allem in der ersten Halbzeit," sagte Trainer Markus Babbel.

Holstein Kiel - Hamburger SV 1:1 (0:1)

Der HSV hat eine turbulente Woche mit einem weiteren unrühmlichen Auftritt beendet. Im Testspiel beim Regionalligisten Holstein Kiel kam der Bundesliga-Dino am Samstagabend nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus.

Die Führung durch Maximilian Beister (33.) glichen die Kieler zehn Minuten vor Schluss aus. Am Montag reist das Team von Trainer Thorsten Fink nach Südkorea. Dort absolvieren die Hamburger ein Trainingslager und nehmen mit dem niederländischen Klub FC Groningen, Seongnam Ilhwa Chunma aus Südkorea und dem englischen Klub FC Sunderland an einem Turnier teil.

Schon vor der Partie hatte der Bundesligist zuletzt zahlreiche Negativ-Schlagzeilen produziert: Verteidiger Slobodan Rajkocvic hatte sich am Freitag eine Trainingsprügelei mit Heung-Min Son geliefert, bei der Tolgay Arslan als Unbeteiligter eine Platzwunde davongetragen hatte. Rajkovic wurde daraufhin bis auf weiteres zu den Amateuren strafversetzt und reist auch nicht mit nach Südkorea.

Zudem sorgt Investor Klaus-Michael Kühne mit seiner Forderung nach einer Verpflichtung des Niederländers Rafael van der Vaart für Unruhe, zu dem auch die Vereinsmitglieder mit Spenden beitragen sollen. Der Milliardär kritisierte darüber hinaus den Vorstand und warf ihm mangelnde Aktivität und Zielstrebigkeit vor.

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