Magath: "Bayern sind der klare Favorit"

SID
Felix Magath (r.) und sein Trainerstab: Bernd Hollerbach (M.) und Pierre Littbarski
© Getty

Felix Magath bestätigt erneut, dass er sich in Wolfsburg sehr wohl fühlt. Auf die Reise nach München, zum Auswärtsspiel gegen die Bayern, freut er sich nicht nur aus sportlichen Gründen. Zudem hat er Angst vor einer Trotzreaktion der Münchener.

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Der Reise nach München zum FC Bayern fieberte der 58-Jährige Magath entgegen. "Ich freue mich auf das Spiel, denn ich kann am Abend meine Frau und Kinder wiedersehen", sagte Magath vor der Abfahrt. Ehefrau Nicola und die drei Kinder leben noch immer in der bayrischen Landeshauptstadt, die Zeit miteinander ist rar.

Aus sportlicher Sicht dürfte Magath, der die Bayern zwischen 2004 und 2007 zum bisher einmaligen doppelten Double führte, der Trip nicht gefallen. Selbst in der Wolfsburger Meistersaison 2008/09 setzte es eine empfindliche 2:4-Niederlage in München.

"Bayern wollen sich revanchieren"

Bayerns Niederlage zum Auftakt der Rückrunde macht es für Magath nicht einfacher: "Die Bayern wollen sich für ihre schwache Leistung in Mönchengladbach revanchieren. Sie haben die bessere Mannschaft und sind der klare Favorit", sagt er.

Die Rückkehr des zuletzt gesperrten Franck Ribery vergrößert Magaths Sorgen nur noch. Jetzt müsse man versuchen, beide Außenseiten zu kontrollieren, sagte der Trainer-Manager. Magath braucht in München ein gutes Ergebnis, was eine knappe Niederlage wohl wäre, um sich nicht erneut kritische Fragen zu seiner Transferpolitik anhören zu müssen. Schließlich hatte er nach der schwachen Hinrunde statt großer Stars acht Akteure geholt, die mehr oder weniger als Perspektivspieler bezeichnet werden dürfen.

Bayern-Entlassung als Karrieresprung

Transfer-Großmeister wurde der passionierte Schachspieler Magath erst durch die Bayern. Die entließen ihn im Januar 2007, weil der Klub nur auf dem vierten Tabellenplatz stand. Wofür sie ihn in Wolfsburg heute wohl feiern würden, war dem Rekordmeister nicht gut genug.

Daraufhin heuerte Magath beim VfL an und ließ sich nach britischem Vorbild mit umfassenden Kompetenzen ausstatten: Trainer, Sportdirektor und Geschäftsführer in einer Person. Magath konnte sich, wenn man so wollte, nur selbst entlassen. In gewisser Weise war die Entlassung in München somit auch ein Karrieresprung.

Bereits dort tauschte Magath seine Mannschaft in beiden Jahren fast komplett aus. Zehn Neuzugänge waren das Minimum. Der Erfolg mit der Meisterschaft gab ihm schließlich Recht, und somit blieb Magath seiner Linie auch bei Schalke 04 treu.

Trotz der mäßigen Ergebnisse seit der Rückkehr nach Wolfsburg lässt sich Magath nicht beirren und kauft weiter munter ein. Er will ein neues und erfolgreiches Team aufbauen. Ob das gelingt, ist momentan fraglich. Ob er 2020 noch in Wolfsburg wohnt, ebenfalls.

Felix Magath im Steckbrief

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