"Reus entspricht unserem Beuteschema"

SID
Hans-Joachim Watzke sieht im BVB eine Top-Adresse für junge Spieler
© Getty

Für Hans-Joachim Watzke ist die Verpflichtung von Stürmer Star Marco Reus auch eine Investition für die Zukunft. Der Geschäftsführer des deutschen Meisters Borussia Dortmund erklärt im Interview, warum nicht das Geld den Ausschlag gegeben habe.

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Frage: Wie lange ist man mit dem Spieler in Kontakt gewesen? Etwas überraschend kommt die Einigung ja schon.

Hans-Joachim Watzke: Das sagen wir natürlich nicht. Einer der großen Vorteile von Borussia Dortmund ist, dass wir ein sehr geschlossenes System haben. In dem gibt es nur wenige Leute, die so etwas kurzfristig realisieren können. Was wir machen, kommt in der Regel auch nicht an die Öffentlichkeit. Und das hilft natürlich.

Frage: Ist man stolz darauf, dass Borussia Dortmund mittlerweile wieder mehr Argumente hat als andere namhafte Interessenten wie zum Beispiel Bayern München?

Watzke: Mehr Argumente zu haben als Bayern München glaube ich, ist falsch. Es ist offensichtlich so, dass besonders junge Spieler das Gefühl haben, bei Borussia Dortmund besonders gut aufgehoben zu sein. Dass der Trainer sie noch besser macht, dass sie bei uns auch den Schutz genießen. Wir sind sehr familiär in der Art, wie wir die Dinge handhaben. Wenn es bei uns Krach gibt, dann nur intern. Wenn Marco nur auf das Finanzielle geguckt hätte, hätte er sich für einen anderen Klub entschieden. Aber für ihn stand die Annahme im Vordergrund, mit dem BVB etwas erreichen zu können. Wichtig war für ihn auch, dass er hier diese Atmosphäre hat, und dass es natürlich sein Heimatklub und seine Heimatstadt ist.

Frage: Sie haben immer gesagt, dass ein Transfer immer einen Mehrwert haben muss. Mit 17,5 Millionen Euro liegt die Latte dabei aber schon sehr hoch. Wo liegt der Mehrwert im Moment?

Watzke: Das ist ganz einfach. Marco Reus entspricht exakt unserem Beuteschema. Es handelt sich um einen extrem jungen Spieler mit 22 Jahren, Nationalspieler, der im Kicker momentan in der Rangliste auf Position eins geführt wird. Der Mehrwert ist der, dass wir glauben, dass er es für uns die nächsten Jahre noch etwas wahrscheinlicher macht, unsere Ziele zu erreichen. Das andere ist, dass er die etwas über 17 Millionen Euro Transferwert auch mindestens abdeckt. Aber um das auch klar zu sagen: Wir haben das nicht gemacht, um ihn in zwei Jahren wieder mit Gewinn zu verkaufen, sondern wir haben es gemacht, weil wir uns davon sportlichen Erfolg versprechen.

Frage: Marco Reus spielt eine ähnliche Position wie Mario Götze. Ist der Transfer vielleicht auch eine Vorsichtsmaßnahme für den Fall, dass ein unerhört gutes Angebot für Götze kommen sollte?

Watzke: Nein. Wir haben ja gesagt, dass die beiden im nächsten Jahr zusammen spielen. Ohne Wenn und Aber. Darüber gibt es überhaupt keine Diskussion. Das andere ist eine Aufgabe des Trainers, der wird das lösen. Wir haben das im Vorfeld natürlich auch besprochen, dass das lösbar erscheint. Egal, wie man die beiden beurteilt: Die können beide alle Positionen hinter der zentralen Spitze spielen. Das ist überhaupt kein Problem.

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