"In München haben wir immer Heimspiel"

Von Für SPOX in der Allianz Arena: Florian Bogner
Kevin Großkreutz (M.) und der BVB verkürzten den Rückstand auf die Bayern auf zwei Zähler
© Getty

Kevin Großkreutz feierte mit Borussia Dortmund bereits den dritten Sieg in Folge gegen den FC Bayern München. Nach dem Spiel sprach der Mittelfeldspieler mit Journalisten über die Sieger-Taktik, das bevorstehende Spiel gegen den FC Arsenal und seinen Traum von der EM.

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Frage: Kevin Großkreutz, die Bayern waren nach zwei Niederlagen in der vergangenen Saison richtig angefressen. War es diesmal noch schwerer zu gewinnen?

Kevin Großkreutz: Was heißt schwerer - eigentlich haben wir es genau so gespielt, wie in der letzten Saison, und zwar richtig gut! Wir haben hinten wenig zugelassen, vorne dafür immer wieder Nadelstiche gesetzt. Alle elf haben nach hinten gearbeitet, alle haben richtig geil verschoben. Wir haben den Fight angenommen und verdient gewonnen. Mit dem Team macht es einfach Spaß.

Frage: Warum war die erste Halbzeit aus Ihrer Sicht so chancenarm?

Großkreutz: Beide Teams standen in der Defensive sehr kompakt. In der Offensive gab es deshalb nicht so viele Aktionen. Aber die Bayern hatten Heimspiel, die mussten eigentlich kommen. Warum sollten wir auch hinten auf machen? Wir haben einfach unser Ding durchgezogen.

Frage: Sie haben vor dem Spiel gesagt, dass der BVB nicht gegen den FCB verlieren wird. Woher das Selbstvertrauen?

Großkreutz: Ich habe nicht gesagt, dass wir nicht verlieren werden - ich habe gesagt, dass wir auf Augenhöhe sind, wenn wir unsere Leistung bringen. Ich weiß wie stark unsere Mannschaft ist, warum sollte ich das dann nicht sagen? Nur weil es gegen den FC Bayern geht?

Frage: Hätten Sie mehr Gegenwehr erwartet?

Großkreutz: Es ging schon ganz ordentlich zur Sache. Die wollten ja auch, aber wir haben sie nicht gelassen.

Frage: Drei Siege gegen den FC Bayern in Folge - das schafft nicht jeder.

Großkreutz: Das ist eine schöne Sache, auf jeden Fall. Wir können uns jetzt bis Montag drüber freuen, aber dann konzentrieren wir uns auf Arsenal.

Frage: Was erwarten Sie vom FC Arsenal?

Großkreutz: Das wird kein einfaches Spiel. Aber wenn wir spielen wie gegen Bayern, wird es schwer, uns zu schlagen. Wir müssen unser Ding durchziehen. Nach dem Sieg gegen die Bayern können wir mit breiter Brust rangehen. Wir freuen uns auf das Spiel, auch wenn es ein Endspiel ist. Wir werden alles raus hauen, mit 10.000 Mann anreisen, ein Heimspiel haben und hoffentlich gewinnen.

Frage: Arsenal wird das Spiel machen, aber vielleicht schneller spielen als der FCB. Passt Ihr Rezept auch auf Arsenal?

Großkreutz: Wir werden den Gegner natürlich noch genauer analysieren. Der Trainer wird uns Stärken und Schwächen aufzeigen und dann werden wir die richtige Taktik dagegen wählen. Mal sehen, was dann drin ist...

Frage: In der Bundesliga ist vorne alles richtig eng geworden. Hatten Sie das vor der Saison so erwartet, vielleicht erhofft?

Großkreutz: Nein, das kann man so nicht sagen. Wir wollen ins internationale Geschäft. Dass wir jetzt 27 Punkte haben, ist sehr gut. Aber Bayern ist immer noch Favorit und bleibt es auch.

Frage: Haben Sie mit Ihren Leistungen jetzt wieder einen Stammplatz im Team gewonnen?

Großkreutz: Man gewinnt bei uns keine Stammplätze, wir gewinnen Spiele alle gemeinsam. Bei uns gibt es keinen Konkurrenzkampf, wir sind ein Team. Dass wir Konkurrenten sind, ist eine Erfindung der Presse.

Frage: Träumen Sie eigentlich noch von der EM?

Großkreutz: Ich gebe im Verein Gas - das andere kommt von alleine. Ich will für Dortmund geile Spiele abliefern. Wenn man sieht, wie wir alle gelaufen sind, weiß man, dass die Mannschaft voll auf der Höhe ist und dass es allen Spaß macht.

Frage: Wie fanden Sie die BVB-Fans in der Arena?

Großkreutz: Da brauche ich eigentlich nichts mehr dazu zu sagen - in München haben wir immer ein Heimspiel. Man hört im Stadion eigentlich immer nur die Dortmunder.

Frage: Das Emirates Stadium ist auch riesig, man sagt aber auch dem FC Arsenal ein Opern-Publikum nach.

Großkreutz: Ich kann Euch allen versprechen: da geht es richtig ab. Ihr werdet es alle sehen.

Frage: Der Auftakt in die Woche mit den Spielen gegen Arsenal und Schalke war schon mal ganz gut.

Großkreutz: Wenn man von diesen schweren Spielen gleich das erste gewinnt, gibt das ungemein Selbstvertrauen und eine breite Brust. Es kann nichts Geileres für uns geben.

Frage: Und wie sehen Sie die Ausgangslage vor dem Derby gegen Schalke?

(aus dem Hintergrund kommt BVB-Kapitän Sebastian Kehl dazu)

Sebastian Kehl: Der Kevin hat sein persönliches Ruhrderby heute schon gewonnen!

Großkreutz: (lacht) Erstmal ist Arsenal dran!

Kevin Großkreutz im Steckbrief

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