Wie radikal ist Ralf Rangnick?

Von Haruka Gruber
Schalkes Trainer Ralf Rangnick (2.v.l.) steht vor wegweisenden Entscheidungen
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Raul: Bei den Fans vergöttert - bei den Chefs umstritten?

Die Situation: Stieg wegen einer entzündeten Risswunde am rechten Fuß verspätet in die Vorbereitung ein, hat körperlich jedoch keine Defizite und hält bei den Einheiten gut mit. Wurde gegen Machatschkala in der ersten Halbzeit im 4-4-2 mit Raute als Zehner hinter Huntelaar und Gavranovic aufgestellt und spielte ordentlich, ohne zu glänzen.

Bei den Fans wird er regelrecht vergöttert, über die Wertschätzung bei den Verantwortlichen gibt es hingegen unterschiedliche Meinungen - ersichtlich am Thema Vertragsverlängerung. Im April/Mai sprachen Spieler und Verein mehrmals über eine Ausweitung um ein weiteres Jahr, die Gespräche wurden jedoch eingestellt. Laut "Kicker" sei dies "einvernehmlich" geschehen.

Die "Sport-Bild" und andere Medien hingegen berichten, dass Raul durchaus Interesse hätte, Schalke jedoch habe intern bereits abgesprochen, dass mit ihm nicht verlängert wird.

Die Konkurrenz: Im 4-4-2 mit oder ohne Raute kann sich Raul mangels Konkurrenz seines Stammplatzes im Zweier-Sturm sicher sein. Im 4-3-3 oder 4-2-3-1 ist er als hängende Spitze ebenfalls gesetzt - nur hier bieten sich auch jüngere und laufstärkere Spieler an.

Holtby bevorzugt ebenfalls die zentrale Position und bekam von Rangnick die symbolträchtige Trikotnummer zehn. Draxler, Baumjohann (gute Leistung gegen Machatschkala), Rückkehrer Moravek und mit Abstrichen Jurado sind ebenfalls denkbar.

Die Perspektive: Alleine schon wegen Rauls Standing bei den Fans kann es sich Rangnick nicht erlauben, ihn auf die Bank zu setzen. Sonst droht dem Trainer offener Widerstand.

Dass er jedoch durchaus Zweifel daran hat, ob Rauls Art des Fußball zu seiner auf Pressing beruhenden Philosophie passt, zeigt folgende Äußerung über dessen Rolle als hängende Spitze: "Die Ausrichtung wäre dann schon offensiver. Die Frage, wie das am besten funktionieren kann, gilt es zu lösen. Auch, da es dann unsere offensiven Mittelfeldspieler schwerer haben."

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