Hamburger SV mit Trotzreaktion

SID
HSV-Stürmer Mladen Petric schoss die Hamburger in der 65. Minute zum Sieg
© Getty

Nach den gescheiterten Verhandlungen mit Matthias Sammer gewann der Hamburger SV gegen Eintracht Frankfurt verdient mit 1:0. Beim Siegtreffer profitierte Torschütze Mladen Petric von einer Unsicherheit des Frankfurter Keepers Oka Nikolov. Die in der Hinrunde oft mals wacklige Hintermannschaft der Norddeutschen stand derweil sicher.

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Erst die Niederlage am Verhandlungstisch, dann die Trotzreaktion auf dem Spielfeld - wenige Stunden nach der unerwarteten Absage von Matthias Sammer für den Posten des Sportdirektors hat der Hamburger SV eine sportliche Enttäuschung gerade noch einmal vermieden.

Sammers überraschende Absage an den Hamburger SV

Dank eines Tores von Mladen Petric in der 65. Minute kam der HSV vor 50.239 Zuschauern gegen Eintracht Frankfurt zu einem hochverdienten 1:0 (0:0)-Sieg. Gegen einen stark ersatzgeschwächten Gegner nutzte der HSV damit die Chance, den Abstand zu den Europacup-Plätzen weiter zu verringern.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit eingewechselt, reagierte Petric bei seinem Treffer nach einer Hereingabe von Änis Ben-Hatira schneller als die Frankfurter Hintermannschaft. Der ansonsten gute Eintracht-Torhüter Oka Nikolov machte in dieser entscheidenden Szene einen desorientierten Eindruck und konnte nicht mehr verhindern, dass der Kroate den Ball aus kurzer Distanz über die Linie schob.

"Wir haben hinten kompakt gestanden und vorne sind wir immer für ein Tor gut. Jetzt spielen wir auch hinten endlich zu null", sagte Matchwinner Petric. Frankfurts Kapitän Patrick Ochs war dagegen enttäuscht: "Es war sehr schwer. Wir haben bei den ganzen Verletzten das Beste noch daraus gemacht, aber ein flacher Ball durch die Mitte hat uns das Genick gebrochen."

Skibbe-Verlängerung klar

Die Feldüberlegenheit der Norddeutschen war zwar eindeutig, doch hochkarätige Torchancen blieben zunächst Mangelmare, weil die Mannschaft von Trainer Armin Veh ihre Aktionen zu berechenbar anlegte und damit die Gäste kaum überraschte. Die beste Einschussmöglichkeit in der ersten Halbzeit hatte noch in der achten Minute Ben-Hatira, doch Nikolov verkürzte rechtzeitig den Winkel.

Torjäger Ruud van Nistelrooy wird der Flirt mit Real Madrid von den Hamburger Fans ganz offensichtlich nicht übel genommen. Bei der Vorstellung des Niederländers gab es keinerlei Pfiffe und auch die üblichen "Ruud, Ruud"-Rufe hallten durch die WM-Arena. Noch ist nicht endgültig geklärt, ob der 34-Jährige bis zum Saisonende beim HSV bleibt.

Auf eine Verlängerung seines Vertrages bis 2012 hat sich hingegen Eintracht-Coach Michael Skibbe festgelegt. "Es ist noch nichts unterschrieben, aber Heribert Bruchhagen und ich haben uns die Hand darauf gegeben", sagte Skibbe kurz vor dem Anpfiff von FIFA-Schiedsrichter Wolfgang Stark aus Ergolding gegenüber "Sky".

Kacar und Meier verletzt

Nach einem blutigen Kopfballduell mussten sowohl Gojko Kacar vom HSV als auch der Frankfurter Alexander Meier kurz vor der Pause ausgewechselt werden. Für Kacar kam Tomas Rincon aufs Feld, Caio ersetzte Meier.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit musste beim HSV auch Jonathan Pitroipa das Feld verlassen, für den Profi aus Burkina Faso kam der spätere Torschütze Petric ins Team. Drei Minuten nach Wiederbeginn hatte Eljero Elia die Chance zum Führungstreffer, scheiterte jedoch mit einem Schrägschuss am reaktionsschnellen Nikolov.

Die Dominanz der Platzherren hielt unvermindert an, doch die Frankfurter wehrten sich lange tapfer, konnten aber nur selten Entlastungsangriffe starten. Es dauerte bis zur 63. Minute, ehe sie überhaupt zu ihrem ersten Eckball kamen.

Torschütze Petric und der Brasilianer Ze Roberto waren die stärksten HSV-Akteure. Aus dem Team der Eintracht ragten die in vielen Situationen gut disponierten Abwehrspieler Sebastian Jung und Nikola Petkovic heraus.

Analyse: Petric stellt Hamburger Arbeitssieg sicher