Petric stellt Hamburger Arbeitssieg sicher

Von Stefan Rommel/Martin Rösch
Frankfurts Sebastian Rode (l.) hatte mit Ruud van Nistelrooy alle Hände voll zu tun
© Getty

Der Hamburger SV hat am Tag der Absage von Matthias Sammer als neuem Sportchef und zum Auftakt des 19. Spieltags mit 1:0 (0:0) gegen Eintracht Frankfurt gewonnen. Joker Mladen Petric erzielte in der 65. Minute das goldene Tor für den HSV.

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50.239 Zuschauern in der nicht ausverkauften imtech Arena sahen ein über weite Strecken langweiliges Spiel mit einem am Ende verdienten Sieger.

Durch den neunten Saisonsieg klettert der HSV mit 30 Punkten vorübergehend auf Platz sechs. Die Eintracht bleibt mit 26 Punkten auf Rang acht.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Der HSV wieder mit Kacar in der Innenverteidigung. Trochowski auf der Doppel-Sechs neben Ze Roberto. Ben Hatira neben van Nistelrooy in der Spitze.

Frankfurt tritt fast ohne die komplette Viererkette an, weshalb die Kombination Jung-Clark-Rode-Petkovic eine reine Verlegenheitslösung ist. Meier und Köhler auf der Doppel-Sechs, vorne drin Gekas.

9.: Traumpass von Ze Roberto aus dem linken Halbfeld in Richtung Ben Hatira. Nikolov ist hellwach und spitzelt dem Hamburger die Kugel kurz hinter der Strafraumgrenze gerade noch vom Fuß.

48.: Elia wird auf links super freigespielt und lädt unbedrängt aus acht Metern ab. Den Schuss bekommt Nikolov im kurzen Eck voll auf die zwölf.

65., 1:0, Petric: Ben Hatira vernascht Petkovic und flankt flach zur Mitte. Petric lauert am langen Pfosten und grätscht den Ball im Fallen aus drei Metern über die Linie.

78.: Nach einer feinen Ballstaffette steckt Ze Roberto mit Übersicht zu Petric an der Strafraumgrenze durch. Der Flachschuss aus 14 Metern streicht einen halben Meter am rechten Pfosten vorbei.

Fazit: Verdienter Arbeitssieg für den HSV, der gegen defensive Gäste allerdings spielerisch nie überzeugen konnte.

Der Star des Spiels: Ricardo Clark musste auf Grund der massiven Verletzungssorgen in der Innenverteidigung ran und machte seine Sache dort ausgesprochen gut. Clark überzeugte mit einem starken Stellungsspiel und satten 75 Prozent gewonnener Zweikämpfe. Überraschend gut funktionierte auch die Abstimmung mit Nebenmann Rode, obwohl beide noch nie zusammen gespielt hatten.

Der Flop des Spiels: Halil Altintop ging im Frankfurter Mittelfeld fast völlig verloren. Die Rückwärtsbewegung des Türken stimmte auf deutlich defensiverer Position als gewohnt noch einigermaßen, aber offensiv war das eine Bankrotterklärung. Altintop bekam teilweise einfache Zuspiel nicht sauber an den Mann und war im Spielaufbau schlicht wirkungslos.

Der Schiedsrichter: Wolfgang Stark lieferte nach einer für seine Verhältnisse schwachen Hinrunde mal wieder eine tadellose Vorstellung ab. Zusammen mit seinen ebenfalls guten Assistenten hatte Stark das Spiel zu jeder Zeit im Griff. Bei Clarks unabsichtlichem Handspiel in der Nachspielzeit weiterlaufen zu lassen, war auch richtig.

Die Analyse: Der HSV zeigte sich vom Theater um Matthias Sammer wenig beeindruckt und startete mit aggressivem Pressing und einigen schnellen Umschaltaktionen in die Partie. Frankfurt beschränkte sich von Beginn auf eine kompakte Defensive, nur sehr vereinzelt schwärmten die Gäste zu eigenen Angriffen aus.

Nach knapp 20 Minuten ebbte der HSV-Druck immer mehr ab. Es fehlte in der Folge an Ideen und dem nötigen Tempo, um den Frankfurter Riegel zu knacken.

Das grundsätzliche Bild änderte sich auch in der zweiten Halbzeit nicht, nur versuchten sich die Gäste da einige Male öfter mit Offensivaktionen.

Ab der 60. Minute fanden die Gäste immer besser ins Spiel, die letzte Entschlossenheit fehlte den Aktionen aber. Wie aus dem Nichts kam Hamburg dann zur Führung. Frankfurt konnte darauf nicht mehr reagieren, weil die personellen Ressourcen einfach nicht mehr zuließen.

Der HSV führt seinen Minimalistenstil fort. Hinten steht erneut die Null, vorne hilft der liebe Gott. Oder in diesem Fall eben Mladen Petric.

Hamburg - Frankfurt: Daten zum Spiel

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