Kevin Kuranyi jagt Gerd Müller

Von SPOX
Kevin Kuranyi erzielte bislang in 246 Bundesligaspielen 103 Tore
© Getty

Herbstmeister Bayer Leverkusen kann am Samstag ganz in Ruhe zuschauen, was die Verfolger so machen. Bayern bekommt es mit Mainz zu tun und Schalke erwartet die kriselnden Hoffenheimer zum Abendspiel. In Hannover und Berlin ist dagegen Abstiegskampf angesagt. Alles zu den Samstagsspielen des 20. Spieltags.

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Borussia Mönchengladbach - Werder Bremen (15.15 Uhr im LIVE-TICKER)

Duell des Spiels: Marko Marin gegen seinen alten Kameraden. Acht Tore und 24 Assists lautet seine Bilanz in zwei Jahren für Gladbach, doch seinen Wechsel an die Weser begleiteten kritische Nebengeräusche. "Marko hat mir zwischen Tür und Angel in einem Drei-Minuten-Gespräch gesagt, dass er weg will. Die Art und Weise enttäuscht mich schon ein wenig", sagte Borussias Sportdirektor Max Eberl damals. Marin rechnet bei seiner Rückkehr mit Pfiffen der Gladbacher Anhänger, sagt aber selbstbewusst: "Ich hatte letzte Saison 15 Tor-Beteiligungen - ohne die wäre Gladbach wohl abgestiegen. Ich denke, dass ich sehr wertvoll für Borussia war."

Zahl des Spiels: Sechs. Seit knapp sechs Jahren hat Werder nicht mehr in Gladbach gewonnen. Zudem wartet Bremen seit sechs Spielen auf einen Dreier in der Bundesliga - der letzte datiert vom 21. November letzten Jahres (6:0 in Freiburg).

Zitat des Spiels: "Borussia wird mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Da gibt es in der Liga wirklich genug schlechtere Teams." (Schmeichler Marko Marin)

Eintracht Frankfurt - 1. FC Köln (15.15 Uhr im LIVE-TICKER)

Duell des Spiels: Halil Altintop gegen Zoran Tosic. Für beide Teams die einzigen Neuzugänge im Winter. Die Eintracht hat nun endlich ihren Stürmer, der die Ausfälle von Amanatidis und Fenin kompensieren soll. Köln angelte sich dagegen quasi einen Weltstar von Manchester United. Beide werden wohl laut ihren Trainern zu Beginn nur auf der Bank sitzen. Das hört sich bei Michael Skibbe dann so an: "Er wird zum Kader gehören." Soldo über Tosic: "Er wird zum Kader gehören." Damit wäre das geklärt.

Zahl des Spiels: Am Samstag ist es neun Jahre und genau drei Tage her, als Köln zuletzt bei den Hessen gewann. Damals allerdings gleich mit 5:1. Nur ein Akteur, der am Samstag spielen wird, war damals dabei. Stichworte: Frankfurt, Torwart, Urgestein...

Zitat des Spiels: "Die Preise sind am 28. Januar nicht mehr identisch mit denen am 28. Dezember." (Heribert Bruchhagen erklärt, warum die Stürmersuche so lange dauerte)

Hertha BSC - VfL Bochum (15.15 Uhr im LIVE-TICKER)

Duell des Spiels: Theofanis Gekas gegen seine Vergangenheit. Als der Grieche in die Bundesliga kam, schlug er ein wie eine Bombe und holte in seinem Jahr in Bochum mit 20 Buden die Torjägerkanone. Und das in nur 32 Partien. Seitdem sind 52 Spiele dazu gekommen, doch die Treffsicherheit des Berliner Winterneuzugangs lässt zu wünschen übrig: 14 Tore in zweieinhalb Jahren sind nicht mehr das Gelbe vom Ei. Immerhin: Im ersten Spiel für die Hertha netzte Gekas wieder.

Zahl des Spiels: 0 und 0. Dieses Ergebnis gab's zwischen Berlin und Bochum noch nie. Und jetzt der Klassiker: Tore sind also garantiert!

Zitat des Spiels: "Egal, wie's ausgeht - mit dem Spiel gegen Bochum ist noch nichts entschieden." (Hertha-Präsident Werner Gegenbauer will nicht absteigen)

FC Bayern München - FSV Mainz 05 (15.15 Uhr im LIVE-TICKER)

Duell des Spiels: Mister X gegen Arjen Robben. Thomas Tuchel überlegt noch, wen er nach dem Ausfall von Florian Heller gegen Bayerns Rakete auf die linke Außenverteidigerposition stellen wird. Aussichtsreichste Kandidaten sind Niko Bungert oder Chadli Amri. Beides allerdings nur Notlösungen. Bungert verteidigt gewöhnlich innen, Amri ist ein offensiv denkender Spieler. Nicht die besten Aussichten gegen einen Spieler von der Qualität Robbens. Da hilft wohl nur Galgenhumor (siehe Zitat).

Zahl des Spiels: 2. Kleine Aufmunterung für die Mainzer: In fünf von sieben Spielen gegen die Bayern erzielte Mainz zwei Treffer. Zu einem Sieg reichte das allerdings nur ein Mal - beim 2:1-Heimsieg im Hinspiel.

Zitat des Spiels: "Ich würde gerne im 5-5-2-System spielen. Dann wären wir kompakt. Vielleicht haben die Bayern ja wieder einen schlechten Tag."(Thomas Tuchel spielt auf den Mainzer Sieg im Hinspiel an)

Hannover 96 - 1. FC Nürnberg (15.15 Uhr im LIVE-TICKER)

Duell des Spiels: Dieter Hecking gegen seine alte Liebe. Sechs Jahre war der 45-Jährige insgesamt als Spieler und Trainer bei Hannover 96. Nun kehrt er als Club-Coach zum ersten Mal seit seiner Entlassung nach Niedersachsen zurück - und bleibt gewohnt cool: "Nicht ich spiele gegen Hannover, sondern meine Mannschaft." Allerdings: Die Freundschaft zum neuen 96-Trainer Mirko Slomka lag vor der Partie bis auf Weiteres auf Eis: "Wir wollen uns ja keine Hinweise geben."

Zahl des Spiels: 13. Vereinsrekord für Nürnberg! 13 eigene Tore nach 19 Spieltagen - so schlecht war der Club noch nie. Und damit stellen die Franken auch aktuell den schwächsten Angriff der Liga. Hannover brannte zuletzt in der Offensive aber auch nicht unbedingt ein Feuerwerk ab. Seit 237 Minuten ist 96 ohne Tor. Nur Freiburg (399 Minuten) wartet noch länger.

Zitat des Spiels: "Man sieht sich immer zwei Mal im Leben..." (Psychospielchen vor dem Abstiegsgipfel: Mike Hanke macht seinem Ex-Trainer Hecking Angst, der ihn einst zum Bankdrücker machte)

Schalke 04 - 1899 Hoffenheim (18.15 Uhr im LIVE-TICKER)

Duell des Spiels: Schalke gegen den letzten Mohikaner. Seit Bestehen der Bundesliga spielten genau 50 Vereine in der höchsten deutschen Spielklasse. Gegen 49 davon hat Schalke bereits mindestens einmal gewonnen. Nur gegen eine einzige Mannschaft gelang noch kein königsblauer Sieg: Gegen Hoffenheim stehen bislang lediglich zwei Unentschieden und eine Niederlage in der Bilanz. Die Formkurve beider Teams aber spricht am Samstag klar für Schalke. Außerdem hat Hoffenheim in dieser Saison Probleme mit den "Großen". Die Elf von Ralf Rangnick konnte noch keinen Gegner aus der oberen Tabellenhälfte schlagen.

Zahl des Spiels: 10. Der Treffer gegen Bochum am letzten Spieltag war für Kevin Kuranyi bereits Saisontor Nummer zehn. Damit trifft der 28-Jährige schon im achten Jahr in Folge zweistellig. Eine unglaubliche Bilanz, die in der Geschichte der Bundesliga nur von zwei Spielern übertroffen wurde: Manni Burgsmüller traf zehn Mal hintereinander zweistellig, Gerd Müller sogar 13 Mal.

Zitat des Spiels: "Ich weiß das Angebot von Herrn Hopp zu schätzen." (Ralf Rangnick ist außer sich vor Freude, weil sein Mäzen ihm trotz der sportlichen Krise (nur 2 Punkte in 6 Spielen) einen neuen Vertrag in Aussicht stellte.)

Der 20. Spieltag im Überblick