"Jeder weiß, was der andere macht"

Von Für SPOX in der Allianz Arena: Florian Bogner
Mario Gomez (r.) erzielte gegen Mainz 05 auf Vorlage von Philipp Lahm sein neuntes Saisontor
© Getty

Bayern-Stürmer Mario Gomez erzielte beim 3:0-Sieg gegen Mainz sein erstes Tor im Jahr 2010. Nach dem Spiel sprach er über Spaß am Fußball, die perfekt abgestimmten Automatismen und über Franck Ribery.

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Frage: Wie wichtig war es, mal wieder getroffen zu haben?

Mario Gomez: Nicht wichtig.

Frage: Nicht?

Gomez: Für mich persönlich war es schön, ich habe mich auch gefreut. Aber wenn nicht diesmal, dann wäre es nächste Woche passiert. Ich habe nie die Geduld verloren und auch wieder viel Pech gehabt in der ersten Halbzeit. Das gehört dazu - und ist auch nicht schlimm, solange wir die Spiele gewinnen.

Frage: Momentan läuft es ja wirklich gut.

Gomez: Ja, es macht unheimlich viel Spaß zu spielen. Jeder Spieler will den Ball, jeder rennt nach vorne, jeder rennt nach hinten. Schon schön zu sehen. Es macht echt viel Spaß.

Frage: Warum macht es momentan so viel Spaß?

Gomez: Das kommt mit den Ergebnissen. Wir haben unseren Lauf aber nicht mit Glück bekommen, sondern mit viel Training. Wir haben die Qualität, so Fußball zu spielen. Mittlerweile setzen wir das um, was der Trainer von uns verlangt. Wir spielen Tore nicht durch Glück heraus, sondern durch Szenen, die wir immer wieder trainieren.

Frage: Zum Beispiel?

Gomez: Das Tor, das mir der Philipp (Lahm, Anm. d. Red.) auflegt, machen wir im Training unter der Woche 20-mal. Das zahlt sich irgendwann aus. Mainz hatte glaube ich zu keiner Zeit das Gefühl: 'Boah, wir können heute was holen.'

Frage: Die Automatismen und Laufwege funktionieren jetzt also.

Gomez: Absolut. Ich glaube, wir Spieler wissen mittlerweile, was der andere macht. Arjen (Robben, Anm. d. Red.) weiß immer, was Philipp macht. Ivi (Ivica Olic, Anm. d. Red.) weiß immer, wo ich hinlaufe und ich weiß immer, wo Ivi hinläuft. Das dauert seine Zeit, aber mittlerweile ist es drin in den Köpfen. Das braucht man einfach.

Frage: Das war bislang nicht so?

Gomez: Am Anfang der Saison war vieles noch Stückwerk, da war man manchmal noch davon überrascht, was der andere macht. Oder von einem Pass, den man nicht geahnt hat. Jetzt ist das nicht mehr so. Das ist der Lohn unserer Arbeit.

Frage: Die Mannschaft steht - Franck Ribery sitzt aber noch draußen. Ist das ein Thema in der Mannschaft, dass da noch einer ist, der unbedingt ins Team will?

Gomez: Nein. Wir freuen uns alle auf Franck. Er gehört zu den drei, vier besten Spielern der Welt. Jeder freut sich auf so einen Spieler.

Frage: Aber dann muss einer raus.

Gomez: (lacht) Das ist nicht unser Problem. Das ist die Aufgabe des Trainers.

Analyse: Arjen Robben der Star des Spiels