Wolfsburg-Bubis als Hoffnungsträger

Von SPOX
Julian Klamt spielt seit 2001 beim VfL Wolfsburg. Zuletzt in der U 23 unter Lorenz-Günther Köstner
© Getty

Lorenz-Günther Köstner könnte die wackelige VfL-Abwehr mit zwei jungen Deutschen verstärken, die er gut kennt. In Hoffenheim misslingt das Jugend-Konzept, in Bochum überzeugt ein Pit Bull. Das alles und mehr in Inside Bundesliga - für alle Fans und Manager-Spieler.

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1899 Hoffenheim: Auch wenn im Sommer Spieler vom Kaliber eines Josip Simunic verpflichtet wurden, versteht sich die TSG nach wie vor als ambitionierter Ausbildungsverein. Das Konzept basiert auf zwei Säulen: einerseits werden zukünftige Stars aus dem Ausland - wenn nötig - für viel Geld geholt, andererseits sollen junge Spieler mit regionalem Bezug in Hoffenheim zu Fußball-Profis heranreifen. Ein Konzept, das einiges kostet - und derzeit nur wenig Rendite abwirft. Der Argentinier Franco Zuculini oder der Finne Jukka Raitala haben sich wie die heimischen Hoffnungsträger Manuel Gulde, Pascal Groß oder Kevin Conrad bislang nicht in der Bundesliga etablieren können. Marco Terrazzino, letzte Saison noch das Vorzeige-Talent Hoffenheims, machte sogar einen Schritt zurück. Am weitesten ist Boris Vukcevic, doch gegen Leverkusen zeigte auch er, dass er noch Zeit braucht. Das Problem: Hoffenheim ist wegen den vielen Ausfällen und Abstellungen bereits heute auf die Hoffnungsträger von morgen angewiesen.

VfL Wolfsburg: Die Wölfe haben einen Erfolgstrainer als Veh-Nachfolger geholt. Zwar betreute Lorenz-Günther Köstner nur die zweite Mannschaft des VfL, führte diese aber immerhin auf Platz zwei in der Regionalliga. Was auffiel: die extrem sichere Hintermannschaft. Während die Profis die zweitschlechteste Abwehr der Bundesliga stellen, kassierte die U 23 in 18 Spielen lediglich sieben Gegentreffer. Hauptverantwortlich: die überregional unbekannten Innenverteidiger Daniel Reiche (21) und Julian Klamt (20). Womöglich bekommen sie schon bald eine Chance, viel schlechter kann es in der VfL-Abwehr ja nicht laufen.

1. FC Köln: Dass ein gutes Trainingslager nicht gleich zum Durchbruch verhelfen muss, erfährt gerade Adam Matuschyk. Der Deutsch-Pole galt als Gewinner der Winterpause - doch zum Profi-Einsatz reichte es noch nicht. Immerhin wurde der 20-Jährige in beiden Rückrunden-Spielen in den Kader berufen und könnte als Defensiv-Allrounder auf vielen Positionen einspringen, sollte Bedarf bestehen. Das erste Bundesliga-Spiel ist demnach nur eine Frage der Zeit.

VfL Bochum: Mit den kurz geschorenen Haaren und dem finsteren Blick hat Winter-Zugang Milos Maric etwas Furcht einflößendes. Auf den ersten Blick erfüllt er jedes Kriterium eines eindimensional-zweikampfstarken Pit Bulls im defensiven Mittelfeld. Aber damit würde man dem Serben Unrecht tun, denn er kann mehr als Bälle erobern. Sein Bemühen um ein konstruktives Aufbauspiel ist nach zwei Spielen auffällig, zudem verfügt Bochum dank seiner Standards über eine neue Waffe. Nach dem Missverständnis mit Andreas Johansson hat Bochum mit sechs Monaten Verzögerung seinen neuen Sechser neben Christoph Dabrowski gefunden.

FC Schalke 04: Er war die Überraschung beim 2:2 in Bochum: Der bereits aussortierte Vicente Sanchez war neben Jefferson Farfan der beste Schalker. Auf dem linken Flügel machte der Uru-Zwerg mit Gegenspieler Matias Concha, was er wollte und erzielte das 1:0. Womöglich legt sich Felix Magath nun darauf fest, mit drei Stürmern zu agieren. Was dafür spricht: Farfan ist als Rechtsaußen wesentlich effektiver als in einem Zweier-Sturm neben Kevin Kuranyi. Und links könnte Sanchez von der Systemumstellung profitieren.

1. FC Nürnberg: Experimentieren liegt in der Natur eines Wissenschaftlers. Fußball-Trainer hingegen versuchen nur Alternativen, wenn es wirklich notwendig ist. So wie beim Club, der vor lauter Abstiegskampf noch immer keinen idealen Kandidaten für das zentrale defensive Mittelfeld fand. Zuletzt wurde sogar Flügelspieler Ilkay Gündogan ohne Erfolg ausprobiert. Doch mit dem Spiel in Hannover könnte das Experimentieren endlich ein Ende haben. Hamburgs Leihgabe Mickael Tavares steht vor dem Debüt und soll gemeinsam mit Bayern-Leihgabe Andreas Ottl die Doppel-Sechs bilden. Bis auf Weiteres ist Tavares in der Stammelf gesetzt.

Hannover 96: Angekündigt wurde er als Verstärkung, doch bislang hat Innenverteidiger Jan Durica nur Unrühmliches geleistet. In beiden Rückrunden-Spielen verunsicherte er die Hintermannschaft und verschuldete gegen Berlin einen Elfmeter und in Mainz das entscheidende Gegentor.

Der slowakische Nationalspieler gilt als zäh, robust und international erfahren. Jetzt fehlt er den 96ern aber erstmal wegen eines Muskelfaserrisses. Trainer Mirko Slomka kann seine Wunsch-Innenverteidigung Haggui/Durica also wieder nicht aufs Feld schicken. Dafür dürfte erneut der in den letzten Wochen unsichere Mario Eggimann ran. Außer Christian Schulz (Rückenprobleme) wird noch rechtzeitig fit.

Der 20. Spieltag im Überblick